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Ein hydrologisches Modell für tidebeeinflusste Flussgebiete

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4 Hydrologische Simulation der Abflüsse in rückstaubeeinflussten Gebieten<br />

Fließformeln zur Berechnung des Wasserstandes in Abhängigkeit von stationärem<br />

Durchfluss (z. B. 4.1.19, 4.1.20; weitere in Bollrich, Preißler, 1992,<br />

S. 246ff) haben einen Parameter zur Beschreibung der Rauheit und z. T.<br />

einen Beiwert <strong>für</strong> die Gerinneform. Da bei der mesoskaligen <strong>Modell</strong>ierung<br />

nicht davon ausgegangen werden kann, dass <strong>für</strong> alle Hauptgerinne<br />

Formparameter <strong>für</strong> das Querprofil bereitgestellt werden können, wird <strong>für</strong> die<br />

Berechnung der Abflusskurven von Kettenspeichern auf die Gleichung von<br />

Manning-Strickler (Gl. 4.1.19) zurückgegriffen.<br />

Zur Minimierung der bei der Mittelung der Zu- und Abflüsse über einen Zeitschritt<br />

auftretenden Ungenauigkeiten werden die Zeitschritte bei der Berechnung<br />

des Kettenspeicherzu- bzw. abflusses programmintern in mindestens<br />

zwei Teilschritte untergliedert, die als Sub-Zeitschritte bezeichnet werden.<br />

Innerhalb der Sub-Zeitschritte werden die Zu- bzw. Abflüsse unter Bilanzierung<br />

der Speicherinhalte berechnet und anschließend <strong>für</strong> den gesamten<br />

Zeitschritt gemittelt. Bei Simulation von Regulierungsbauwerken beträgt die<br />

Länge eines Sub-Zeitschrittes pauschal eine Minute. Durch diese kurze Sub-<br />

Zeitschrittweite können innerhalb eines Zeitschrittes veränderte Außenwasserstände,<br />

Hubtor- oder Klappenstellungen bei der Abflussberechnung<br />

unabhängig von der gewählten Rechenschrittweite berücksichtigt werden.<br />

4.4.3.2 Randbedingungen<br />

Kettenspeicher werden anhand metrisch erfassbarer Größen Speicherinhaltslinie,<br />

Abflussquerschnitt und Fließlänge parametrisiert. Die Gerinnerauheit<br />

ist der einzige Kalibrierungsparameter <strong>für</strong> den Kettenspeicheransatz.<br />

Für jeden Kettenspeicher müssen beim Rechenbeginn Anfangsbedingungen<br />

<strong>für</strong> Abfluss, Wasserstand und Speicherinhalt vorgegeben werden. Beim<br />

Simulationsbeginn wird <strong>für</strong> jeden Kettenspeicher ein Anfangsabfluss aus der<br />

Basisabflussspende berechnet. Die Anfangswasserstände und -speicherinhalte<br />

werden unter Annahme stationärer Abflüsse mittels der Abflusskurven<br />

der Kettenspeicher und Wasserbauwerke iterativ ermittelt. Wenn der Abfluss<br />

nicht durch geschlossene Wasserbauwerke unterbunden ist, nimmt der<br />

Basisabfluss von der Wasserscheide zum Gebietsauslass hin zu. Bei<br />

Rechenbeginn sind Wasserbauwerke geschlossen, wenn der Unterwasserstand<br />

(Außenpeil) höher als der Wasserstand des Kettenspeichers mit Wasserbauwerk<br />

(Binnenpeil) ist. Unterhalb geschlossener Wasserbauwerke ist<br />

der Basisabfluss Null. Durch Betriebspegel gesteuerte Wasserbauwerke sind<br />

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