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Ein hydrologisches Modell für tidebeeinflusste Flussgebiete

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4 Hydrologische Simulation der Abflüsse in rückstaubeeinflussten Gebieten<br />

Zur Lösung dieses Gleichungssystems müssen Randbedingungen formuliert<br />

werden. Diese Randbedingungen werden jeweils am Anfang (x=0) und am<br />

Ende (x=xR) des <strong>Modell</strong>s eingebaut, wodurch eine höhere Stabilität erreicht<br />

wird. Die untere Randbedingung wird durch eine Wasserstandsganglinie<br />

oder ein gesteuertes Wasserbauwerk gegeben. Die obere Randbedingung<br />

wird als Zuflussganglinie oder anhand vorgegebener Wasserstände eines<br />

gesteuerten Wasserbauwerks bereitgestellt. Startbedingungen, d.h. Zuflüsse,<br />

Wasserstände, Fließgeschwindigkeiten, etc., müssen zum Zeitpunkt t=0 <strong>für</strong><br />

jedes verwendete hydraulische Element (Querprofile, Speicher, Wehr)<br />

angegeben werden. Mit dem HN-<strong>Modell</strong> ISIS kann man Startbedingungen <strong>für</strong><br />

alle Querschnitte zwischen linkem und rechtem Rand ermitteln, indem der<br />

instationären Berechnung eine stationäre Berechnung vorgeschaltet wird und<br />

die so an jedem Querschnitt berechneten Anfangswasserstände und -<br />

abflüsse <strong>für</strong> die instationäre Berechnung übernommen werden.<br />

Vereinfachungen der Gleichungen nach St. Venant führen z. B. zur Kinematischen<br />

Welle oder zur Diffusionsanalogie. Wird die Bewegungs- oder Energiegleichung<br />

(Gl. 4.1.7) vernachlässigt, erhält man <strong>für</strong> geringe Wassertiefenänderungen<br />

(δh/δx gering im Verhältnis zum Sohlgefälle Ix) die Gleichung der<br />

Kinematischen Welle, bei der der Abfluss direkt von der Wasserstandshöhe h<br />

abhängig ist: QA = f(h).<br />

Kinematische Wellen können wegen der Vernachlässigung des Bewegungsterms<br />

bei der Berechnung des Landflächenabflusses oder bei Flachlandflüssen<br />

eingesetzt werden, wenn die Änderungen des Durchflusses nur sehr<br />

langsam stattfinden und die Abflussbreite groß gegenüber der Gewässertiefe<br />

ist. Ohne Speicherterm dämpft sich die Welle auf ihrem Lauf flussabwärts<br />

nicht ab. Ändert sich die Wellengeschwindigkeit längs einer Flussstrecke<br />

nicht, entspricht die kinematische Welle einer reinen Translation ohne jede<br />

Wellenverformung. Werden die Beschleunigungsterme vernachlässigt, folgt<br />

die Bewegungsgleichung zu<br />

∂h<br />

g + g IE<br />

= 0 . (4.1.10)<br />

∂x<br />

Aus der Kontinuitätsgleichung und Gl. 4.1.10 erhält man die Gleichung der<br />

Diffusionsanalogie bzw. die eindimensionale Diffusionsgleichung:<br />

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