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Ein hydrologisches Modell für tidebeeinflusste Flussgebiete

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4 Hydrologische Simulation der Abflüsse in rückstaubeeinflussten Gebieten<br />

regionalisierbar. Da bei der Abflussberechnung der Speicherinhalt des<br />

jeweils folgenden Speichers durch den Rückkopplungsfaktors a berücksichtigt<br />

wird, liegen mehrere Probleme auf der Hand:<br />

- Der aktuelle Speicherinhalt des folgenden Speichers ist bei herkömmlicher<br />

Abarbeitungsreihenfolge von der Wasserscheide zum Gebietsauslass<br />

noch nicht berechnet, so dass auf den Speicherinhalt des folgenden<br />

Speichers aus dem vorangegangenen Zeitschritt zurückgegriffen werden<br />

muss und ein zeitschrittbedingter Fehler entsteht.<br />

- Bei <strong>Ein</strong>mündungen, wenn mehrere Speicher SOi in einen gemeinsamen<br />

unterstrom folgenden Speicher SU entwässern, sind Speicherinhalt und<br />

Rückkopplung von SU auch vom gleichzeitigen Zufluss aller zufliessenden<br />

Speicher SOi abhängig. Der gegenseitige <strong>Ein</strong>fluss aller Speicher SOi auf<br />

die Abflussberechnung kann nicht berücksichtigt werden, wenn die<br />

Abflüsse der Speicher SOi einzeln und nacheinander berechnet werden.<br />

- Da ein Sielzug als instationärer Abflussprozess abläuft, kann vom<br />

Speicherinhalt bzw. vom Wasserstand im Sieltief nicht auf den Abfluss im<br />

Sieltief geschlossen werden. In Abhängigkeit vom Außenpeil kann der<br />

Abfluss an einem Siel bei jedem Binnenpeil bzw. bei jedem Speicherinhalt<br />

zu Null werden, so dass eine Rückkopplung zwischen zwei Speichern<br />

nicht durch einen konstanten Rückkopplungsfaktor a ausgedrückt werden<br />

kann.<br />

Da bei der RLSK zeitvariante Rückkopplungen durch tidebedingte Wasserstände,<br />

Sielschließzeiten und einmündende Gewässer nicht berücksichtigt<br />

werden können und das Verfahren keine regionalisierbaren <strong>Modell</strong>parameter<br />

aufweist, ist es <strong>für</strong> den <strong>Ein</strong>satz in mesoskaligen, <strong>tidebeeinflusste</strong>n Flussgebietsmodellen<br />

nicht geeignet.<br />

Lange (1994) hat <strong>für</strong> das Flussgebietsmodell „Retentionsraum Allerknie“ das<br />

<strong>Modell</strong> HYREM (Hydrologisches Retentionsraum <strong>Modell</strong>) entwickelt. Die<br />

Flussabschnitte werden als Becken mit definierter Speicherinhaltslinie<br />

betrachtet, die Abarbeitung der Rechenprozesse erfolgt zeitschrittweise. Auf<br />

Basis der Kontinuitätsgleichung wird der Abfluss durch die mittleren Wasserstände<br />

der Flussabschnitte oberhalb und unterhalb vom jeweils betrachteten<br />

Querschnitt nach der Fließformel von Manning-Strickler (Gl. 4.1.19) berechnet.<br />

Für die Abflussberechnung während eines Rechenzeitschrittes wird das<br />

Wasserspiegelgefälle Iw zwischen aktuellem Wasserstand eines Beckens i<br />

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