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Ein hydrologisches Modell für tidebeeinflusste Flussgebiete

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1 <strong>Ein</strong>leitung und Problemstellung<br />

1 <strong>Ein</strong>leitung und Problemstellung<br />

Die Wasserwirtschaft in tief liegenden, <strong>tidebeeinflusste</strong>n <strong>Ein</strong>zugsbieten ist<br />

durch künstliche Entwässerung mit Sielbauwerken, Schöpfwerken und ein<br />

dichtes Grabensystem geprägt. Unter dem <strong>Ein</strong>fluss eines zu erwartenden<br />

Meeresspiegelanstiegs müssen geeignete Maßnahmen zur Kompensation<br />

der verschlechterten natürlichen Entwässerung sowie zum Schutz des tief<br />

liegenden Binnenlandes und der Bevölkerung entworfen werden. Die<br />

Nachhaltigkeit derartiger Maßnahmen kann durch Simulationsrechnungen<br />

geprüft werden. Geeignete <strong>Modell</strong>e müssen den Wasserhaushalt der<br />

Landoberfläche, die Zwischenspeicherung im Flussgebiet, die Betriebsweise<br />

der Siele und Schöpfwerke sowie rückstaubeeinflusste Abflüsse und Wasserstände<br />

simulieren können.<br />

Bisher erfolgt die Berechnung instationärer, rückstaubeeinflusster Abflüsse<br />

und Wasserstände überwiegend mittels hydraulisch-numerischer <strong>Modell</strong>e<br />

(HN-<strong>Modell</strong>e), <strong>für</strong> die Abflussganglinien als Randbedingungen vorgegeben<br />

werden müssen. Die Abflussganglinien werden durch Pegelaufzeichnungen<br />

oder Niederschlag-Abfluss-<strong>Modell</strong>e (N-A-<strong>Modell</strong>e) bereitgestellt. Wegen des<br />

hohen Rechenaufwandes und der aufwändigen Parametrisierung sind<br />

hydrodynamisch-numerische Verfahren <strong>für</strong> die Simulation ganzer <strong>Flussgebiete</strong><br />

wenig geeignet, so dass sich das <strong>Ein</strong>satzgebiet von HN-<strong>Modell</strong>en<br />

i. d. R. auf Gewässerabschnitte beschränkt. Für die operationelle Simulation<br />

mit HN-<strong>Modell</strong>en müssten diese mit N-A-<strong>Modell</strong>en gekoppelt werden. Dies ist<br />

in der Praxis arbeitsaufwändig und selten, weil die meisten <strong>Modell</strong>e standalone-Programme<br />

sind und geeignete Schnittstellen nicht bestehen. Die<br />

Kopplung der <strong>Modell</strong>e gehört daher noch nicht zum Standard.<br />

N-A-<strong>Modell</strong>e berechnen Abflüsse aus Niederschlägen und werden zur<br />

Ermittlung kennzeichnender Abflüsse <strong>für</strong> Hochwasserschutz, Niedrigwasser,<br />

Talsperrensteuerung und Wasserversorgung in <strong>Flussgebiete</strong>n eingesetzt. Bei<br />

geringem Fließgefälle und bei Tideeinfluss liegen jedoch wechselnde Rückstauverhältnisse<br />

vor, die die Zahl geeigneter Rechenansätze <strong>für</strong> die<br />

Simulation des Wellenablaufes einschränken. Die in N-A-<strong>Modell</strong>en häufig<br />

verwendeten hydrologischen <strong>Modell</strong>ansätze zur Abflussberechnung stellen<br />

Vereinfachungen gegenüber der Berechnung mit hydrodynamisch-numer-<br />

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