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88 P. S. de Laplaca:scheinlichkeiten, daß der Zeuge nicht lügt und sich irrt, unddaß er lügt und sich nicht irrt, und dessen Nenner dieserZähler ist, vermehrt um die Summe der Wahrscheinlichkeiten,daß der Zeuge nicht lügt und sich nicht irrt, und daß erlugt und sich zugleich irrt. Man sieht daraus, daß bei sehrgroßer Zahl der schwarzen Kugeln in der Urne, was dasHerauskommen der weißen Kugel zu einem außerordentlichenEreignis macht, die Wahrscheinlichkeit, daß die bezeugteTatsache nicht statthat, sich außerordentlich derGewißheit nähert.Dehnt man diese Folgerung auf alle ungewöhnlichenTatsachen aus, so ergibt sich daraus, daß die Wahrscheinlichkeiteines Irrtums oder einer Lüge des Zeugen um sogrößer wird, je ungewöhnlicher die bezeugte Tatsache ist.Einige Autoren haben das Gegenteil behauptet, indem siesich darauf stutzen, daß der Anblick einer ungewöhnlichenTatsache dem Anblick einer gewöhnlichen Tatsache durchausähnlich sei; daß also die nämlichen Beweggründe unsveranlassen, dem Zeugen gleichen Glauben beizumessen, sobalder die eine oder die andere dieser Tatsachen behauptet.Schon der einfache gesunde Menschenverstand weist jedocheine so seltsame Behauptung zurück, aber die Wahrscheinlichkeitsrechnunggibt, indem sie die Angabe des gemeinenMenschenverstandes bestätigt, auch noch eine Abschätzungder Un<strong>wahrscheinlichkeit</strong> der Zeugnisse über ungewöhnlicheTatsachen.Diese Autoren beharren auf ihrer Ansicht und nehmenan, da6 zwei Zeugen gleich glaubwürdig seien, von denender erste bezeugt, daß er ein Individuum vor 14 Sagen totgesehen habe, während der zweite Zeuge behauptet, dieselbePerson noch gestern bei voller Gesundheit gesehen zu haben.Die eine wie die andere dieser Tatsachen bietet nichts Unwahrscheinliches.Die Auferstehung des Individuums ist eineFolgerung ihres Zusammenbestehens; da aber die Zeugnissesich nicht direkt auf sie beziehen, soll das, was sie Außergewöhnlichesan sich hat, den Glauben, der jenen Zeugnissenzukommt, nicht verringern (Encyclopedie, art. Certitude).Wenn jedoch die Folgerung, die sich aus der Gesamtheitder Zeugnisse ergibt, unmöglich wäre, so müßte eines vonihnen notwendig falsch sein; nun ist aber eine unmöglicheFolgerung die Grenze der ungewöhnlichen Folgerungen, wie

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