IG Metall Verwaltungsstelle Duisburg
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Stahlindustrie<br />
nahm von Thyssen am 1.10.1997 in Ruhrort 1.253 und in Hochfeld 435, das heißt<br />
zusammen 1.688 Mitarbeiter. Für 2002 plante ISPAT in beiden <strong>Duisburg</strong>er Werken<br />
nur noch mit 1.135 Mitarbeitern. Das waren 553 Mitarbeiter weniger innerhalb von<br />
nur 5 Jahren. Die Mitarbeiter verließen die beiden ISPAT-Werke auf der Grundlage<br />
eines sogenannten Sozialkonsenses. Die ab einem Alter von 52 Jahren frühverrenteten<br />
Arbeitnehmer erhielten bei ISPAT Abfindungen und Übergangsregelungen für<br />
die vorgezogene Beantragung des verminderten Altersruhegeldes ab 60 Jahre. Diese<br />
Bedingungen waren bei den betroffenen Arbeitnehmern von ISPAT sehr beliebt.<br />
Die Zahl der freiwillig zu diesen Bedingungen ausscheiden Wollenden übertraf bisher<br />
immer die Zahlen der abzubauenden Arbeitsplätze. Dieses Programm endete<br />
am 31.12.2003. Einerseits war die von der Konzernleitung vorgegebene Zielzahl, in<br />
beiden Werke nur noch Mitarbeiter für 999 Vollzeit -Arbeitsplätze zu beschäftigen,<br />
erreicht, andererseits entfielen ab diesem Stichtag die gesetzlichen Möglichkeiten,<br />
schon mit 60 Jahren eine Altersrente zu beziehen.<br />
Zur gleichen Zeit baute ISPAT als einziges wirklich international arbeitendes<br />
Stahlunternehmen sein weltweites Stahlimperium aus. Am 25.07.2001 kaufte die<br />
ISPAT Holding LNM für 500 Millionen US-Dollar die Sidex SA mit 27.500 Beschäftigten<br />
in Galati in Rumänien. In einem Vertrag mit dem die Stahlindustrie privatisierenden<br />
Rumänischen Staat verpflichtete sich ISPAT, in den nächsten 10 Jahren 350 Millionen<br />
US-Dollar in Maschinen und Anlagen sowie 100 Millionen US-Dollar in<br />
Betriebskapital zu investieren. Am 23.10. 2001 erhielt ISPAT von der Europäischen<br />
Bank für Wirtschaft und Entwicklung einen 100 Millionen US-Dollar Kredit zur<br />
Anschubfinanzierung seiner Investitionen bei Sidex.<br />
Mitte Oktober 2001 meldete die internationale Zeitschrift „Metal-Bulletin“, dass<br />
LNM einen Anteil von 70 % an dem algerischen Stahlhersteller Alfasid und mehreren<br />
Tochtergesellschaften erworben hatte. Das in Annaba in Algerien gelegene