IG Metall Verwaltungsstelle Duisburg
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Stahlindustrie<br />
Schließung der Walzengießerei Meiderich GmbH -<br />
Die Globalisierung ist in <strong>Duisburg</strong> angekommen<br />
Am 29. Mai 2000 fasste der schwedische Akers-Konzern den Beschluss, den<br />
gesunden Betrieb [Eigenkapitalrendite von 14,5 %] Walzengießerei Meiderich<br />
GmbH zu schließen. Hiervon waren am Standort <strong>Duisburg</strong> 140 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter sowie 4 Auszubildende betroffen. Der Schließungsbeschluss der Konzernleitung<br />
wurde damit untermauert, dass im Europäischen Markt eine Standortkonzentration<br />
zu Ungunsten des Meidericher Werkes erforderlich sei. Das gemeinsame<br />
Bemühen von Betriebsrat und <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> eine Fortführung zu erreichen, wurde<br />
vom Geschäftsführer abgelehnt, da der Schließungsbeschluss der Akers AB dies<br />
aufgrund der konzerneigenen Bemühungen, keinen weiteren Konkurrenten am<br />
Markt zu dulden, ausschloss. Das Angebot eines von der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> besorgten Interessenten,<br />
der das Unternehmen übernehmen wollte, wurde gar nicht erst angenommen,<br />
geschweige denn geprüft.<br />
Die Schließung eines gesunden Unternehmens durch die Entscheidung eines<br />
multinationalen Konzerns auf höchster Ebene, was durch die Institutionalisierung<br />
des Europäischen Binnenmarktes und durch die Globalisierung möglich geworden<br />
ist, mussten wir nach der Schließung der Firmen Schmalenbach und Alcatel zum<br />
dritten Mal in <strong>Duisburg</strong> erleben. Die Produktion blieb dem Konzern erhalten, den<br />
Arbeitnehmern in <strong>Duisburg</strong> ging sie mit ihren Arbeitsplätzen komplett verloren. Sie<br />
wurde einfach an einen anderen Standorte verlagert.<br />
In den Verhandlungen über den Abschluss eines Interessenausgleiches und Sozialplans<br />
zwischen dem Betriebsrat, der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> und der Geschäftführung der<br />
Walzengießerei Meiderich GmbH war die Geschäftsleitung nur bereit, ein Volumen<br />
zur Finanzierung des Sozialplanes zur Verfügung zu stellen, das aus der Substanz<br />
der Walzengießerei Meiderich GmbH zu finanzieren war. Aufgrund massiver Unter-