IG Metall Verwaltungsstelle Duisburg

I. Kampf um Arbeit
IG Metall als Firmensanierer
Seit 1994 gehört die Sanierung und Fortführung von Unternehmen, die sich in einer
Unternehmenskrise in Duisburg befinden, zu den Kernaufgaben der IG Metall Duisburg.
Was mit der Ruhrorter Schiffswerft (RSW) und der Duisburger Metallhütte
(MHD) begann, konnte seither bei mehr als 20 Unternehmen durchgeführt und insgesamt
rund 3000 Menschen der Arbeitsplatz gerettet und gesichert werden.
Diese Sanierungserfahrungen aus 10 Jahren wurden in einer Abschlussarbeit von Juri
Hälker für den Studiengang JWB an der Freien Universität Berlin in den Jahren 2002
und 2003 bei 8 Betrieben, die von Insolvenz betroffen waren, und bei 8 Betrieben
ohne Insolvenz in Duisburg in der Metall- und Elektroindustrie ausgewertet. Unter
dem Titel „Betriebsräte in Rollenkonflikten - Betriebspolitisches Denken zwischen Co-
Management und Gegenmacht“ erschien die Untersuchung im Rainer Hampp Verlag.
Bei der Betrachtung des Rollenwandels von Betriebsräten und Gewerkschaften
kommt der Autor hinsichtlich des Engagements der IG Metall bei betrieblichen
Kriseninterventionen zu folgender Erkenntnis: Das Engagement der örtlichen IG
Metall bei betrieblichen Kriseninterventionen und dem daraus resultierenden Co-
Management hat verhindert, dass sich in Duisburg eine anderenorts zu beobachtende
wachsende Kluft zwischen betrieblicher Interessenvertretung und gewerkschaftlicher
Politik aufgetan hat. Der sonst bei kooperativen Betriebsräten teilweise
festzustellende Loyalitätsverfall gegenüber gewerkschaftlicher Politik lässt sich in
dieser Eindeutigkeit in der Duisburger Metallverarbeitung nicht feststellen. Bei all
den Risiken, die mit diesem Prozess verbunden waren, ist die Bestandsaufnahme
von 10 Jahre Sanierung in Duisburg aufgrund der gemachten Erfahrungen und
Ergebnisse aus den durchgeführten Sanierungsprozessen überwiegend positiv.
Darum hat diese betriebspolitische Kernaufgabe gewerkschaftlichen Handelns ihre
Daseinsberechtigung in der IG Metall Duisburg.
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