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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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Bild 4: Mittlere UKR der verschiedenen Regelquerschnitte<br />

ohne Knotenpunkte (Preisstand und Bezugsjahr 2000<br />

in €) (ECKSTEIN, MEEWES 2002)<br />

UKRz<br />

negativ<br />

positiv<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Einflusslänge L<br />

UKR nah<br />

Abstand von Knotenpunkt A<br />

Bild 5: Einfluss des Knotenpunktes auf die Verkehrssicherheit<br />

in der Zufahrt (ECKSTEIN, MEEWES 2002)<br />

Die Verkehrssicherheit wird mittels einer iterativen<br />

Ermittlung der UKR mit zunehmendem Abstand<br />

zum Knotenpunkt bestimmt. Basis bildeten 74<br />

Knotenpunkte in den Bundesländern Baden-<br />

Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit einem<br />

betrachteten Unfallgeschehen über fünf (mindestens<br />

drei) Jahre.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass Knotenpunkte mit<br />

Ausnahme wartepflichtiger Knotenzufahrten einen<br />

positiven Einfluss auf die Sicherheit der angrenzenden<br />

Strecke aufweist. Dabei variiert die<br />

Einflusslänge zwischen 300 und 700 m je nach<br />

Verkehrsregelung.<br />

Bild 4 enthält die aktualisierten UKR der <strong>RQ</strong> nach<br />

ECKSTEIN, MEEWES (2002) in Euro, wobei die<br />

veränderten Preisstände und die Entwicklung der<br />

UKR berücksichtigt wurden.<br />

2.2.2 Einfluss Seitenstreifen<br />

UKR fern<br />

HEIDEMANN et. al. (1998) führte in einer Untersuchung<br />

einen Vergleich von Autobahnabschnitten<br />

mit und ohne Seitenstreifen durch, mit dem Ziel<br />

statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen<br />

Unfalldaten sowie verkehrs- und entwurfstechnischen<br />

Daten zu ermitteln. Insgesamt wurden<br />

Daten von 939 Autobahnabschnitten mit einer<br />

Länge von insgesamt 5.034 km ausgewertet. Daraus<br />

resultiert für die Abschnitte ohne Seitenstreifen<br />

eine mit 0,48 U/(10 6 *Kfz*km) deutlich höhere Unfallrate<br />

als für die Abschnitte mit Seitenstreifen<br />

(0,34). Der Anteil der Unfälle mit Personenschaden<br />

ist auf den Abschnitten ohne Seitenstreifen um<br />

knapp 38 % höher. Ein statistisch signifikanter<br />

Einfluss auf die Unfallrate wurde ab einem<br />

Schwerverkehrsanteil über 10 % ermittelt. Die Unfallrate<br />

steigt dann für die Abschnitte ohne Seitenstreifen<br />

je nach betrachtetem Bereich des Schwerverkehrsanteils<br />

um 47 %, 68 % bzw. 80 % bezogen<br />

auf die Vergleichswerte der Abschnitte mit<br />

Seitenstreifen. Ebenso statistisch signifikant ist der<br />

Unterschied in den Unfallraten bei den untersuchten<br />

Autobahnabschnitten mit einem Ferienfaktor<br />

über 1,25. Die Unfallrate der Abschnitte ohne Seitenstreifen<br />

steigt dabei um weitere 54 % gegenüber<br />

der Rate der Abschnitte mit Seitenstreifen.<br />

Dieser nicht-signifikante Unterschied ergibt sich für<br />

den Vergleich der Unfallraten von Abschnitten<br />

mit/ohne Seitenstreifen, bei denen für die Abschnitte<br />

ohne Seitenstreifen gleichzeitig ein Überholverbot<br />

für Lkw und eine Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

angeordnet wurden. Der Ferienfaktor<br />

ergibt sich aus dem DTV innerhalb der Ferien- und<br />

Hauptreisezeit geteilt durch den DTV außerhalb<br />

dieser Zeit<br />

In der Untersuchung von MATTHEIS (2002) wurde<br />

ein Vorher-/Nachher-Vergleich von fünf Autobahnabschnitten<br />

durchgeführt, deren Seitenstreifen<br />

umgenutzt worden sind. Im Fall einer Untersuchungsstrecke<br />

erfolgte die Freigabe für den Verkehr<br />

temporär, für die restlichen Strecken zeitlich<br />

unbeschränkt. Aus einer detaillierten Unfallanalyse<br />

resultierte, dass im direkten Zusammenhang mit<br />

der Umnutzung keine zusätzlichen Unfälle oder<br />

Unfallschwerpunkte entstanden sind. Bis auf einen<br />

Umnutzungsbereich zeigte sich eine gleichbleibende<br />

oder sinkende Entwicklung der Unfallhäufigkeit.<br />

Der Zeitraum der Nachher-Betrachtung lag<br />

je nach Untersuchungsstrecke zwischen 5 und 18<br />

Monaten. Deshalb ist die Aussagekraft eingeschränkt.<br />

BRILON, BÄUMER (2001) werteten in der Untersuchung<br />

zu Nothaltemöglichkeiten an stark belasteten<br />

Bundesfernstraßen rund 4.700 Unfälle auf<br />

Autobahnabschnitten ohne Seitenstreifen mit einer<br />

Gesamtlänge von ca. 150 km aus. Die für diese<br />

Abschnitte berechnete Unfallrate welche mit 1,11<br />

Unfällen pro Million Kraftfahrzeugkilometer angegeben<br />

ist, entspricht dem Wert der EWS (FGSV,<br />

1997) für den <strong>RQ</strong> 20, mit 1,13 U/(10 6 *Kfz*km) (ohne<br />

Knoten), und liegt um etwa 50 % höher als der<br />

EWS-Wert für Autobahnen mit Seitenstreifen. Der<br />

ermittelte Wert für die Unfallkostenrate liegt hinge-<br />

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