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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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70<br />

wie die UKRfern: Einem hohen Ausgangswert folgt<br />

nach vorübergehendem Absinken wieder ein Anstieg.<br />

Auffällig ist, dass die URfern U(P) im Bereich<br />

ab 300 bis zu 700 m Abstand vom Knoten mit 0,5<br />

U/(10 6 *Kfz*km) im Vergleich zu freien Strecke –<br />

0,09 U/(10 6 *Kfz*km) – um fast die Hälfte niedriger<br />

ausfällt. Damit sinkt die Unfallschwere im Zulauf<br />

auf plangleiche Knotenpunkte ab, jedoch erhöht<br />

sich der Anteil des Risikos für U(S) deutlich. Der<br />

Bereich bis zu einem Abstand von 200 bis 300 m<br />

wird aufgrund der ansteigenden UKRnah und UKfern<br />

vom Verkehrsablauf des Knotenpunktes geprägt.<br />

Mutmaßlich treten hier knotentypische Unfälle wie<br />

bspw. Unfälle im Längsverkehr aufgrund des Verkehrsablaufes<br />

mehr in Erscheinung.<br />

Aus den Daten kann entnommen werden, dass<br />

plangleiche durch LSA-gesteuerte Knotenpunkte<br />

zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der<br />

angrenzenden Strecke bis zu einer Entfernung von<br />

ca. 600 bis 700 m führen. Dies beruht auf einem<br />

Rückgang der U(P). Mutmaßlich trägt auch die im<br />

Vorfeld von plangleichen Knotenpunkten angeordnete<br />

Verringerung der vzul – im Regelfall auf 70<br />

km/h – zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />

bei. Im unmittelbaren Bereich des Knotens ist<br />

jedoch eine Zunahme des Unfallgeschehens zu<br />

verzeichnen. Dies beruht auf einer Erhöhung der<br />

U(S). Im Rahmen weiterer Analysen des Unfallgeschehens<br />

ist dieser Einfluss bei der Abgrenzung<br />

der freien Strecke zu berücksichtigen. Dieser variiert<br />

in Abhängigkeit der Längenausdehnung des<br />

Geschwindigkeitstrichters in der Zufahrt.<br />

Aufgrund der geringen Kollektivgrößen und fehlender<br />

Differenzierung der Einflussbereiche nach<br />

weiteren Merkmalen sind quantitative Aussagen<br />

zur Höhe des Einflusses der Knotenpunktgrundformen<br />

auf die Annäherungsbereiche nicht zulässig.<br />

Anhand der Untersuchung konnte ermittelt<br />

werden, dass es im unmittelbaren Vorfeld von<br />

Ausfädelfahrstreifen planfreier Knotenanschlüsse<br />

zu einem leicht erhöhten Unfallgeschehen kommt.<br />

Plangleiche Knotengrundformen wirken weitaus<br />

mehr auf das Unfallgeschehen des Annäherungsbereiches<br />

ein. Einer Zunahme von U(S) steht eine<br />

Abnahme von U(P) gegenüber, die sich tendenziell<br />

positiv auf die Verkehrssicherheit auswirkt. Die<br />

Länge des Einflusses orientiert sich mutmaßlich an<br />

straßenverkehrstechnischen Bedingungen des<br />

Streckenzulaufes.<br />

5.3.3 Knotenpunkte<br />

Die Darstellung der Sicherheitsergebnisse für die<br />

verschiedenen Formen der Knotenpunkte sowie<br />

FSR, FSS und FSA erfolgt anhand der Daten aus<br />

den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

Für alle genannten Grundformen erfolgte die Be-<br />

rechnung der UKR mit den Kostensätzen für planfreie<br />

Elemente richtungsgetrennt. Aufgrund der<br />

verkehrstechnischen Charakteristik durch Hinzukommen<br />

oder Wegfall eines Fahrstreifens und der<br />

damit ähnlichen Verkehrsabläufe wie an planfreien<br />

Knotenpunkten wurden die FSR, FSS und FSA<br />

gemeinsam mit den Elementen Knotenpunkten<br />

und damit mit angepassten Unfallkostensätzen<br />

bewertet. In Tab. 46 sind die verschiedenen Elemente<br />

der Hauptfahrbahn aufgeführt. Da für (teil-)<br />

planfreie Knotenpunkte nur der DTV für die Hauptfahrbahn<br />

und nicht für die Rampen vorlag, konnte<br />

eine differenzierte Betrachtung nach der Stärke<br />

von Abbiege- und Einbiegeströmen als weiterer<br />

möglicher Einfluss auf die Verkehrssicherheit nicht<br />

durchgeführt werden. Für diese Knotengrundform<br />

erfolgte die Unfallkenngrößenberechnung anhand<br />

der DTV-Werte der Hauptfahrbahn. Berücksichtigt<br />

wurden die Unfallkategorien 1 bis 6.<br />

Der Vergleich der Knotenpunkte nach baulicher<br />

Grundform, welcher das gesamte Unfallgeschehen<br />

(teil-) planfreier Knoten beinhaltet, erfolgt im Abschnitt<br />

erweiterter Knotenpunkte.<br />

Form<br />

Knoten<br />

(teil-)<br />

planfrei<br />

FSR/FSS FSA<br />

Anzahl 99 11 10<br />

Unfälle 696 52 32<br />

UR €/(10 6 *Kfz*km) 0,97 1,28 0,76<br />

UR(P) €/(10 6 *Kfz*km) 0,12 0,32 0,14<br />

UKR U/(10 3 *Kfz*km) 18,5 36,4 18,6<br />

Tab. 46: Unfallkenngrößen planfreie Elemente Knotenpunkte<br />

und Übergangsbereiche, U.-Kat. 1 - 6<br />

Aufgrund der geringen Anzahl von FSR und FSS<br />

im Untersuchungsnetz erfolgte die Zusammenfassung<br />

beide Elemente in einer Gruppe. Aus gleichem<br />

Grund wurden bei den FSR und FSA auch<br />

Abschnitte berücksichtigt, die sich in Bereichen<br />

(teil-) planfreier Knotenpunkte befinden. Eine<br />

Trennung der FSR, FSS und FSA nach den Bereichen<br />

einbahniger und <strong>zweibahnig</strong>er Abschnitt wurde<br />

in der Sicherheitsanalyse beruhend auf den<br />

geringen Unfallzahlen nicht weiter verfolgt.<br />

FSR/FSS<br />

Den höchsten Unsicherheitsgrad weisen die Elemente<br />

der FSR/FSS auf. Das Kollektiv setzt sich<br />

aus 8 FSR und 3 FSA zusammen. Die UR(P) liegt<br />

für den gesamten Übergangsbereich mit 0,32<br />

U/(10 6 *Kfz*km) deutlich über Wert der freien Strecke<br />

des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> als auch <strong>RQ</strong> 28. Das Risiko in einen<br />

Unfall mit Personenschaden verwickelt zu<br />

werden, ist somit um das 3,5 fache höher. Als Ursachen<br />

für die mangelhafte Verkehrssicherheit

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