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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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mutmaßlich durch die Zielwahl am nächsten Knotenpunkt<br />

beeinflusst. Während bei einer (teil-)<br />

planfreien Grundform des Knotens lediglich die<br />

Entscheidungswahl Ausfahren oder Verbleib auf<br />

der Hauptstrecke besteht, ist an (LSA- geregelten)<br />

plangleichen Kreuzungen in der Regel auch das<br />

Linksabbiegen möglich. Diese weitere Option und<br />

die Möglichkeit, dass langsamere Verkehrsteilnehmer<br />

aufgrund des besseren Beschleunigungsvermögens<br />

an LSA-Knoten im linken Fahrstreifen<br />

Lkw besser überholen können, besitzen<br />

möglicherweise einen Einfluss auf die Fahrstreifenwahl<br />

der Kfz auf der freien Strecke. Auf dieser<br />

Annahme aufbauend wurde eine getrennte Betrachtung<br />

der Messquerschnitte der freien Strecke<br />

nach den Kriterien:<br />

- Querschnitt zwischen zwei (teil-) plangleichen<br />

Knotenpunkten (pg)<br />

- Querschnitt zwischen zwei (teil-) planfreien<br />

Knotenpunkten (pf)<br />

durchgeführt.<br />

Für die Analyse der Fahrstreifenwahl auf Abschnitten<br />

zwischen (teil-) planfreien Knoten erfolgte die<br />

Bewertung nach zwei verschiedenen Ansätzen.<br />

In Variante 1 wurde die Belegung des rechten<br />

Fahrstreifens anhand der Geschwindigkeitstypen<br />

der <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen Strecken bestimmt. Eine<br />

Unterscheidung nach den bereits in den q-V-<br />

Diagrammen gewählten Klassen des Schwerverkehrsanteils<br />

erfolgt in Variante 2. Für die einzelnen<br />

Verteilungen wurde der Mittelwert der Messwerte<br />

in Klassen mit einer Breite von 100 Kfz/h zusammengefasst.<br />

Die Darstellung der Kurven erfolgt<br />

über exponentielle Regression. Die Parameter sind<br />

Tab. 27 zu entnehmen Die Übersicht beschränkt<br />

sich aufgrund der erhobenen Datenbreite auf den<br />

Verkehrsstärkenbereich, für den eine Anzahl von<br />

Anteil Verkehrsstärke rechter<br />

Fahrstreifen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0 250 500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250<br />

Verkehrsstärke [Kfz/h]<br />

v = 100 v = 120 v = frei<br />

Bild 27: Kfz-Belegung des rechten Fahrstreifens auf der freien<br />

Strecke <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnliche, (teil-) planfrei, nach vzul<br />

39<br />

mindestens drei Messwerten vorlag. Für die Kollektive<br />

„vzul = 100 km/h“ und „vzul = frei“ sowie „SV<br />

0 – 5 %“ konnte ein hohes Bestimmtheitsmaß (B ><br />

0,8) ermittelt werden. Durch den geringen Datenumfang<br />

im Bereich mittlerer Verkehrsstärken verringert<br />

sich die Aussagekraft für die Gruppen „SV<br />

15 – 20 %“ und „SV > 20 %“.<br />

Parameter Fahrstreifenbelegung<br />

Gruppe Gleichung<br />

nach Geschwindigkeit (km/h)<br />

Anzahl<br />

Werte<br />

r² S [%]<br />

v= 100 (pf) y=1,0<strong>21</strong>7*e (-0,0004*q) 333 0,80 0,12<br />

v= 120 y=0,9861*e (-0,0004*q) 365 0,54 0,08<br />

v= frei y=0,8845*e (-0,0004*q) 334 0,60 0,08<br />

v = 100 (pg) y=0,9591*e (-0,0004*q) 126 0,60 0,09<br />

nach SV – Anteil (%)<br />

0 - 5 y=1,0058*e (-0,0004*q) 267 0,82 0,13<br />

5 - 10 y=0,9953*e (-0,0004*q) 383 0,71 0,12<br />

10 - 15 y=1,0489*e (-0,0005*q) 247 0,60 0,11<br />

15 - 20 y=1,0059*e (-0,0006*q) 172 0,55 0,10<br />

über 20 y=0,9610*e (-0,0005*q) 89 0,40 0,09<br />

Tab. 27: Parameter der Regression für Fahrstreifenbelegung,<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnliche Strecken<br />

Betrachtet man die Fahrstreifenbelegung unabhängig<br />

vom Schwerverkehrsanteil wird deutlich,<br />

dass mit einer höher angeordneten vzul der Strecke<br />

sich der Anteil der Kfz auf dem rechten Fahrstreifen<br />

verringert. Dabei ist die Differenz zwischen<br />

dem Kollektiv „vzul = 100 km/h“ und „vzul = frei“ im<br />

Bereich geringer Verkehrsstärken am deutlichsten<br />

ausgeprägt. Es ist zu vermuten, dass aufgrund<br />

höherer Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen<br />

den Verkehrsteilnehmern auf Strecken ohne Beschränkung<br />

der vzul die Fahrzeugführer häufiger<br />

den linken Fahrstreifen nutzen als auf Strecken mit<br />

einer Beschränkung.<br />

Der Verlauf der Kurven verändert sich mit zunehmender<br />

Verkehrsstärke in den einzelnen Klassen<br />

unterschiedlich. Jedoch ist eine Annäherung auf<br />

ein gleiches Niveau ab einer Verkehrsstärke von<br />

1.000 bis 1.200 Kfz/h festzustellen.<br />

Mit zunehmender Verkehrsstärke nutzen mehr Kfz<br />

den linken Fahrstreifen. Die ermittelten Kurven<br />

lassen darauf schließen, dass sich bei hohen Verkehrsstärken<br />

unabhängig von der Höhe der vzul in<br />

allen Kollektiven eine gleiche Verteilung der Fahrzeuganzahl<br />

auf den Fahrstreifen ergibt. Einen signifikanten<br />

Unterschied gibt es jedoch nur zwischen<br />

den Kollektiven „vzul = 100 km/h“ und „vzul = frei“.<br />

Die Aussagekraft wird durch einen parallel zur

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