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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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schen einer Beschränkung der vzul von 100 oder<br />

120 km/h beträgt 8,8 km/h. Dass im Kollektiv „vzul =<br />

frei“ die höchste Standardabweichungen bei der<br />

Geschwindigkeitswahl auftritt, ist auf die fehlende<br />

Beschränkung der vzul zurückzuführen. In Bild 20<br />

sind die Wahrscheinlichkeitsverteilungen der empirisch<br />

ermittelten Kurven und der zugehörigen<br />

Normalverteilungen (gleicher Mittelwert und Standardabweichung)<br />

dargestellt.<br />

Die hohe Überschreitungshäufigkeit der vzul im Zusammenhang<br />

mit der Linksschiefe zeigt für Strecken<br />

mit einer vzul von 100 km/h, dass der überwiegende<br />

Teil der Verkehrsteilnehmer eine Geschwindigkeit<br />

über der vzul anstrebt. Die Bereitschaft,<br />

langsamer als erlaubt zu fahren, ist weniger<br />

vorhanden als das Bedürfnis schneller zu fahren.<br />

Als Ursache ist die optische Erscheinung des<br />

<strong>zweibahnig</strong> <strong>vierstreifige</strong>n Querschnitts zu vermuten,<br />

denn er wird mit dem Verkehrsablauf auf BAB<br />

assoziiert.<br />

Die Wunschgeschwindigkeiten für Strecken mit<br />

einer vzul von 120 km/h streuen nur geringfügig um<br />

den Mittelwert. Aus den Symmetrieparametern ist<br />

eine deutliche Streckung der Kurve abzulesen<br />

(Bild 20). Im Bereich des Mittelwertes sind die<br />

gezählten Fahrzeuge überrepräsentiert. Dies zeigt<br />

die von allen Klassen geringste Standardabweichung<br />

mit 15,6 km/h. Aus dem Schiefeparameter<br />

wird deutlich, dass die Verteilung der Geschwindigkeitsverteilung<br />

nahezu symmetrisch ist. Untermauert<br />

wird dies durch die geringen Differenzen<br />

der v15 und v85 zur v50.<br />

Die Überstreckungen der Verteilungskurven an<br />

Strecken, die eine Beschränkung der vzul besitzen,<br />

sind auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer<br />

zurückzuführen. Die Wahl der Wunschgeschwindigkeiten<br />

ist im Vergleich mit dem Kollektiv „vzul =<br />

frei„ nicht absolut frei. Ohne Tempolimit wird aus<br />

den die Verteilung beschreibenden Parametern<br />

Wahrscheinlichkeitsdichte Pkw-frei<br />

20%<br />

18%<br />

16%<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Geschwindigkeit [km/h]<br />

v = 100 v = 120 v = frei<br />

Bild 20: Wahrscheinlichkeitsdichte der verschiedenen vlok im<br />

Vergleich mit der entsprechenden Normalverteilung<br />

deutlich, dass auf diesen Strecken eine relativ<br />

gleichmäßige Verteilung der Wunschgeschwindigkeiten<br />

stattfindet. Eine starke Bündelung der Geschwindigkeiten<br />

in einem Bereich liegt kaum vor<br />

(was zu der erwähnt hohen Standardabweichung<br />

führt). Die negative Schiefe lässt darauf schließen,<br />

dass im Vergleich zu den beiden anderen Kollektiven<br />

die Pkw-Führer eher niedrigere Geschwindigkeiten<br />

wählen, jedoch eine größere<br />

Streuung im Bereich höherer Geschwindigkeiten<br />

auftritt. Deshalb fällt mit <strong>21</strong>,8 km/h die Abweichung<br />

zwischen v15 und v50 geringer aus als die Differenz<br />

zwischen v50 und v85 mit 24,2 km/h.<br />

Der Vergleich der Geschwindigkeiten von Strecken<br />

mit einer Anordnung von plangleichen und teilplanfreien<br />

(planfrei auf Untersuchungsabschnitt) Knotenpunkten<br />

soll die Frage klären, ob und in welchem<br />

Umfang die Knotengrundform und –art einen<br />

Einfluss auf das Fahrverhalten der freien Strecke<br />

besitzt. Dabei geht es nicht um die Abschätzung<br />

von Einflussbereichen der Knotenpunkte. In der<br />

Auswertung erfolgte eine Unterteilung des Kollektivs<br />

„vzul = 100 km/h“ in Streckenabschnitte mit<br />

einer stetigen Abfolge von plangleichen (LSAgeregelten)<br />

und (teil-)planfreien Knotenanschlüssen.<br />

Alle vier Querschnitte der plangleichen Variante<br />

stammen von der gleichen Untersuchungsstrecke.<br />

Kollektiv "vzul = 100 km/h", Pkw-frei<br />

Folge Knoten-<br />

grundform<br />

Anzahl Messquer-<br />

schnitte<br />

(teil-) planfrei<br />

[km/h]<br />

plangleich (LSA)<br />

[km/h]<br />

10 4<br />

vlok Pkw: 112,9 111,8<br />

s Pkw: 15,8 18,6<br />

v15 Pkw: 96,8 92,9<br />

v50 Pkw: 111,5 111,7<br />

v85 Pkw: 129,2 131,0<br />

Schiefe: 0,39 0,22<br />

Exzeß: 0,90 0,05<br />

Tab. 24: Parameter vlok freifahrende Pkw, „vzul = 100 km/h“,<br />

Vergleich planfrei, plangleich<br />

Bild <strong>21</strong> und Tab. 24 enthalten Verteilungsfunktion<br />

sowie Geschwindigkeitsparameter beider Teilkollektive.<br />

Auf Strecken mit einer plangleichen Führung<br />

liegt die mittlere Geschwindigkeit um 1,1 km/h<br />

unter dem Wert des Vergleichskollektivs. Auch die<br />

Differenz der Standardabweichung liegt auf einem<br />

höheren Niveau.

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