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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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lich. Die UR für alle Unfälle als auch die UR(P)<br />

weisen einen Rückgang auf. Mögliche Ursache für<br />

den Sicherheitsgewinn kann eine Harmonisierung<br />

des Verkehrsablaufes sein. Aufgrund steigender<br />

Verkehrsbelastung passen sich die Geschwindigkeiten<br />

der Fahrzeugführer mehr und mehr an. Dies<br />

führt zu einer Minderung der Unfallschwere. Bei<br />

der Interpretation ist zu beachten, dass die kleinste<br />

und höchste Klasse für Aus- und Einfädelbereich<br />

mit nur acht Werten besetzt ist. Die Interpretation<br />

der Unfallkenngrößen bei hohen Verkehrsstärken<br />

war aufgrund der fehlenden Empirie nicht möglich.<br />

Im Bereich des Einfädelstreifens ist die Aussage<br />

über die Entwicklung der Verkehrssicherheit in<br />

Abhängigkeit der Verkehrsstärke weitaus schwieriger.<br />

Zwar kann mit Zunahme des DTV ein Rückgang<br />

der UKR und UR in drei von vier Klassen<br />

verzeichnet werden, jedoch liefern nur die mittleren<br />

beiden Klassen (5.000 bis 15.000 DTV) durch ihre<br />

Kollektivgröße eine abgesicherte Aussage. Hier<br />

steigt die UKR von 17,8 auf <strong>21</strong>,9 €/(1000*Kfz*km)<br />

an. Im Gegensatz zum Ausfädelbereich – Standardabweichung<br />

für die UR 0,7 U/(10 6 *Kfz*km) –<br />

tritt für diesen Knotenabschnitt eine breitere Streuung<br />

der UR mit 1,1 U/(10 6 *Kfz*km) auf. Dies lässt<br />

den Rückschluss zu, dass hier das Unfallgeschehen<br />

mehreren verschiedenen Einflussfaktoren<br />

unterliegt. Eine genaue Aussage über die Entwicklung<br />

des Unfallgeschehens ist nur bei einer Betrachtung<br />

von weiteren Zufahrten mit einer höheren<br />

Verkehrsbelastung möglich.<br />

Eine Untergliederung der planfreien Knotenpunkte<br />

nach dem Querschnitt der Hauptfahrbahn zeigt<br />

einen geringen Unterschied in der Sicherheit für<br />

den gesamten Knotenbereich. Die UKR liegt für<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnliche Strecken bei 19,1, für <strong>RQ</strong> 28-<br />

ähnliche Strecken bei 17,8 €/(1000*Kfz*km).<br />

Querschnitt<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong><br />

n = 44<br />

<strong>RQ</strong> 28<br />

n = 55<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong><br />

n = 44<br />

<strong>RQ</strong> 28<br />

n = 55<br />

UR<br />

[U/(10 6 *Kfz*km)]<br />

UKR<br />

[€/(10 3 *Kfz*km)]<br />

UR UR(P) UKR<br />

Ausfädeln<br />

0,86 0,10 15,5<br />

0,99 0,14 19,9<br />

Einfädeln<br />

1,12 0,16 23,2<br />

0,91 0,09 15,6<br />

Tab. 48: Unfallkenngrößen Aus- und Einfädelbereich planfreie<br />

Knotenpunktanschlüsse, U.-Kat. 1 - 6<br />

Die tiefergehende Analyse nach Aus- und Einfädelbereich<br />

zeigt deutliche Unterschiede zwischen<br />

den Querschnitten. Trotz der hohen Anzahl von 44<br />

und 55 Knotenpunkten auf <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen bzw.<br />

<strong>RQ</strong> 28- ähnlichen Strecken waren nur geringe<br />

Anzahlen der U(P) zu verzeichnen.<br />

Der Ausfädelbereich <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlicher planfreier<br />

Knotenpunktanschlüsse ist durch eine deutlich<br />

niedrigere UR von 0,10 U/(10 6 *Kfz*km) gegenüber<br />

dem <strong>RQ</strong> 28 gekennzeichnet. Dies spiegelt sich in<br />

der Differenz der UKR mit 4,4 €/(1000*Kfz*km)<br />

wider. Auch hier kommt als Ursache für die höhere<br />

Verkehrsunsicherheit des <strong>RQ</strong> 28 die große Geschwindigkeitsbreite<br />

der Kfz bei niedriger Auslastung<br />

in Betracht (Vergleiche auch Kap. 4.5.2).<br />

Während auf dem <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> überwiegend eine vzul<br />

von v = 100 km/h angeordnet ist, weisen die Abschnitte<br />

des <strong>RQ</strong> 28 hauptsächlich eine vzul von<br />

v = 120 km/h bzw. keine Beschränkung der vzul<br />

auf. Die Zunahme der vzul scheint auch hier mit<br />

einer Zunahme der UR(P) in Zusammenhang zu<br />

stehen.<br />

Im Bereich des Einfädelfahrstreifens und der sich<br />

anschließenden 50 m beträgt die UKR des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong><br />

23,2 €/(1000*Kfz*km), während der <strong>RQ</strong> 28 mit 15,6<br />

€/(1000*Kfz*km) einen wesentlich höheren Sicherheitsgrad<br />

aufweist. Im Verlauf der Strecke des <strong>RQ</strong><br />

<strong>21</strong> ist in diesem Abschnitt die Gefahr in einen U(P)<br />

verwickelt zu werden, mit Ausnahme der FSR/FSS<br />

am höchsten. Die unterschiedlichen Sicherheitseigenschaften<br />

von <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> und <strong>RQ</strong> 28 in diesem Knotenteilbereich<br />

können auf die bauliche Ausprägung<br />

und dem damit veränderten Verkehrsablauf zurückgeführt<br />

werden. Mit zunehmender Verkehrsstärke<br />

auf der Hauptfahrbahn stehen einfahrenden<br />

Fahrzeugführern weniger ausreichende Zeitlücken<br />

zum Fahrstreifenwechsel zur Verfügung. Zu einem<br />

zügigen Einfahren sind sie auf die Kooperation der<br />

Verkehrsteilnehmer im Hauptstrom angewiesen.<br />

Beschleunigen die einfahrenden Kfz auf dem Einfädelstreifen<br />

und erhalten keine ausreichende Zeitlücke<br />

müssen sie gegebenenfalls wieder abbremsen.<br />

Auf <strong>RQ</strong> 28- ähnlichen Strecken kann im Notfall<br />

der sich an den Einfädelstreifen anschließende<br />

Seitenstreifen mitbenutzt werden. Auf <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen<br />

Strecken ist aufgrund des fehlenden Seitenstreifens<br />

davon auszugehen, dass es im Einfädelbereich<br />

auf dem <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> öfters zu Konfliktsituationen<br />

in Folge der Fehleinschätzung des Verkehrs<br />

auf der Hauptfahrbahn kommt.<br />

Der planfreie Anschlussbereich der Hauptfahrbahn<br />

auf <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen Strecken an Knotensysteme<br />

weist im Vergleich zu Knoten auf Strecken mit der<br />

Anordnung eines Seitenstreifens tendenziell eine<br />

größere Verkehrsunsicherheit auf. Diese resultiert<br />

überwiegend aus dem höheren Unfallgeschehen

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