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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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Die Geschwindigkeiten von Pkw und Schwerverkehr<br />

unterscheiden sich für Strecken ohne Beschränkung<br />

der vzul bei <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> und <strong>RQ</strong> 28 signifikant.<br />

Jedoch sind die geringen Unterschiede für<br />

die Praxis nicht von Relevanz.<br />

Es konnte festgestellt werden, dass sowohl die<br />

Anordnung der vzul im Bereich höherer Geschwindigkeiten<br />

als auch die Zunahme des SV-Anteils zu<br />

einer häufigeren Benutzung des linken Fahrstreifens<br />

führt. Dies zeigte die getrennte Überprüfung<br />

der Kollektive nach den Merkmalen „Höhe der vzul“<br />

bzw. „SV-Anteil“. Signifikante Unterschiede konnten<br />

jedoch nur in Einzelfällen nachgewiesen werden.<br />

Auf Streckenabschnitten zwischen (teil-)<br />

plangleichen Knotenpunkten nutzen gegenüber<br />

den Abschnitten mit (teil-) planfreien Knotenpunkten<br />

tendenziell mehr Fahrzeugführer den linken<br />

Fahrstreifen. Der Grund liegt mutmaßlich im veränderten<br />

Verkehrsablauf vor und nach plangleichen<br />

Knotenpunkten.<br />

An Übergängen mit Änderung der Streckencharakteristik<br />

erfolgten Erhebungen des Verkehrsablaufs.<br />

Die Querschnittsanordnung orientierte sich an der<br />

Art des Überganges. Aus den Erhebungen ging<br />

hervor, dass an FSR/FSA der Einfluss dieser Elemente<br />

auf den Verkehrsablauf des <strong>zweibahnig</strong>en<br />

Abschnitts in die ausfahrende Richtung eine geringere<br />

Länge aufweist als in der Gegenrichtung. Der<br />

Verkehrsablauf an der Übergangsart WZB (Innerorts)<br />

wird erheblich durch örtliche Gegebenheiten<br />

beeinflusst.<br />

Es war vorgesehen, anhand der empirischen Werte<br />

für den <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> q-V-Beziehungen zu entwickeln.<br />

Bei den Erhebungen – auch an Strecken mit Verkehrsbelastungen<br />

über den Vorgaben der zukünftigen<br />

RAL – konnten Verkehrsstärken im Bereich<br />

eines gebundenen Verkehrsablaufs nicht beobachtet<br />

werden. Auf Grundlage der empirischen Daten<br />

erfolgte die Kalibrierung und Validierung der q-V-<br />

Beziehungen des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> für die bereits im Verkehrsablauf<br />

definierten Geschwindigkeitstypen für<br />

Strecken mit einer Steigung < 2 %. Der Einfluss<br />

des SV-Anteils auf die mittleren Pkw-Geschwindigkeiten<br />

gewinnt in Abhängigkeit der vzul bzw. der<br />

Verkehrsstärke an Bedeutung. Da laut RAL-<br />

Entwurf (FGSV, 2008) Verkehrsaufkommen über<br />

30.000 Kfz/24h nicht vorgesehen sind, sind Aussagen<br />

über die q-V-Beziehungen im Bereich der<br />

Kapazität nicht praxisnah. Es ist zu vermuten, dass<br />

die theoretische Kapazität des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> in der Nähe<br />

der Kapazitätswerte vergleichbarer zweistreifiger<br />

Autobahnabschnitte des HBS Entwurfs liegt.<br />

Die Ermittlung der Verkehrssicherheit basiert auf<br />

einem Vergleich des Unfallgeschehens der <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>-<br />

und <strong>RQ</strong> 28- ähnlichen Strecken aus drei Bundes-<br />

ländern. Dabei wurde das Netz in verschiedene<br />

Elemente unterteilt. Der überwiegende Teil der<br />

Untersuchungen beruht auf einer Auswertung der<br />

Unfallkategorien 1 bis 4. Es überlagern sich Einflüsse<br />

der Querschnittsgestaltung (mit und ohne<br />

Seitenstreifen) mit der Geschwindigkeitsregelung,<br />

denn auf beiden Querschnitten ist eine Zunahme<br />

der UR(P) in Abhängigkeit der vzul zu verzeichnen.<br />

Der Betrieb der Strecke mit einer vzul von v = 100<br />

km/h stellt bei beiden Querschnitten die verkehrssicherste<br />

Variante da. Bei gleicher vzul weist der<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong> eine um 0,02 U/(10 6 *Kfz*km) höhere UR(P)<br />

als der <strong>RQ</strong> 28 auf. Sowohl bei einem Betrieb mit<br />

vzul = 100 km/h als auch mit vzul = 120 km/h besteht<br />

für den <strong>RQ</strong> 28 gegenüber dem <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> ein Sicherheitsvorteil.<br />

Für beide <strong>RQ</strong> gilt, dass Strecken mit<br />

einer unbeschränkten vzul die höchste UR(P) aufweisen.<br />

Für Knotenpunkte wurden in Bezug auf die Art des<br />

Anschlusses der Hauptfahrbahn unabhängig vom<br />

Querschnittstyp Unfallkostensätze für U(P) berechnet.<br />

An Knotenpunkten mit planfreien Anschlüssen<br />

der Hauptfahrbahn liegt die UKR über<br />

dem Niveau der freien Strecke. Dabei weist der<br />

Einfädelbereich des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> gegenüber dem <strong>RQ</strong> 28<br />

ein besonders hohes Unfallrisiko auf.<br />

Aus der Gegenüberstellung des gesamten Unfallgeschehens<br />

der Knotenpunkte, getrennt nach baulicher<br />

Grundform, ging hervor, dass die planfreie<br />

Knotengrundform gegenüber den Formen teilplanfreier<br />

(übergeordnete Zufahrt planfrei, untergeordnete<br />

Zufahrt plangleich) und plangleicher Knotenpunkt<br />

die sicherste Variante der Netzverknüpfung<br />

darstellt.<br />

Für eine übergreifende Streckenbewertung als<br />

Grundlage für die Bestimmung der mittleren Pkw-<br />

Fahrtgeschwindigkeiten nach den RIN (FGSV,<br />

2008C), wurden q-V-Beziehungen auf Basis der<br />

Messwerte bestimmt, in denen die Qualitätsstufen<br />

des Verkehrsablaufes anhand der Verkehrsdichte<br />

abgelesen werden können. Dabei wurden in Abhängigkeit<br />

den zukünftigen RAL und den eigenen<br />

Erhebungen verschiedene Randbedingungen berücksichtigt.<br />

Da der Verkehrsablauf auf dem <strong>RQ</strong> <strong>21</strong><br />

ähnlich dem von Autobahnabschnitten ist, dienten<br />

die Qualitätsstufen des Auslastungsgrades als<br />

Basis. Auf dieser Einteilung aufbauend wurden die<br />

QSV mit der Verkehrsdichte als Maß der Verkehrsqualität<br />

bestimmt. Mit Blick auf die Bewertung<br />

der Strecken von <strong>Landstraßen</strong> im Entwurf des<br />

HBS erfolgte eine Vereinheitlichung der QSV für<br />

alle Streckentypen des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>. Der sich gegenüber<br />

anderen <strong>Landstraßen</strong>querschnitten unterscheidende<br />

Verkehrsablauf des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> lässt die Verwendung<br />

eigener QSV für die Verkehrsdichte notwendig<br />

werden. Für gleiche QSV können auf dem

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