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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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44<br />

Bild 35: Gewählte „standardisierte Variante“ der Fahrstreifenreduktion<br />

len (Höhe vzul, Einschränkung durch Knoten) voneinander.<br />

Diese Faktoren nehmen unterschiedlichen<br />

Einfluss auf den Verkehrsablauf in diesem<br />

Bereich. Um eine allgemeingültige Aussage treffen<br />

zu können, musste eine Standardisierung der<br />

Rahmenbedingungen erfolgen. Anhand der Datengrundlage<br />

und den verbliebenen erhobenen<br />

Messwerten kann die in Bild 35 dargestellte Form<br />

der Reduktion als „standardisierte Variante“ näher<br />

betrachtet werden. Der Ausdruck Reduktion umschreibt<br />

dabei die Gesamtheit der Anlage. Die<br />

abgebildeten Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

beziehen sich auf die gültige vzul am jeweiligen<br />

Querschnitt.<br />

In Fahrtrichtung zum einbahnigen Streckenabschnitt<br />

ist im Vorlauf der Reduktion ein Geschwindigkeitstrichter<br />

angeordnet, in dem die vzul auf 100<br />

km/h (im Falle einer höheren vzul auf der vorangegangen<br />

Strecke) und darauf auf 80 km/h beschränkt<br />

wird. Nach dem Bereich der baulichen<br />

Reduktion erfolgt ein Heraufsetzen der vzul auf 100<br />

km/h.<br />

Auch in der Gegenrichtung ist kurz vor dem baulichen<br />

Übergang eine Beschränkung der vzul auf<br />

80 km/h angeordnet, welche unmittelbar nach der<br />

Fahrstreifenaddition wieder angehoben wird. In<br />

aller Regel wird hier die für die Strecke typische<br />

Höchstgeschwindigkeit ausgewiesen. Im gesamten<br />

Untersuchungsbereich gilt eine Längsneigung von<br />

< 2 %. Für den beschriebenen Fall wurden die zur<br />

Verfügung stehenden Daten aus verschiedenen<br />

Untersuchungsstrecken zusammengestellt.<br />

4.7.1 Geschwindigkeiten ausfahrende Richtung<br />

Tab. 29 enthält die Geschwindigkeitswerte der<br />

verschiedenen Fahrzeugklassen für die Querschnitte<br />

der ausfahrenden Richtung.<br />

Geschwindigkeitsparameter ausfahrende Richtung<br />

Querschnitt:<br />

B3<br />

[km/h]<br />

B4<br />

[km/h]<br />

B4+<br />

[km/h]<br />

A3<br />

[km/h]<br />

A4<br />

[km/h]<br />

Anzahl 2 3 3 2 4<br />

vzul 100 80 80 100 100<br />

vlok Pkw: 111,1 91,7 88,9 98,1 99,1<br />

vlok Lkw: 84,5 77,6 77,6 72,6 76,0<br />

s Pkw: 19,8 18,1 12,7 14,9 13,5<br />

s Lkw: 10,8 10,2 7,7 6,8 7,6<br />

v15 Pkw: 90,7 74,7 76,8 83,8 85,8<br />

v50 Pkw: 110,1 89,5 86,8 98,4 99,4<br />

v85 Pkw: 129,2 109,5 102,1 112,4 112,0<br />

v15 Lkw: 72,1 66,9 70,2 66,2 69,1<br />

v50 Lkw: 84,0 77,1 77,8 71,6 74,8<br />

v85 Lkw: 97,0 89.0 85,1 78,9 84,4<br />

Schiefe: 0,55 0,92 0,91 0,19 0,05<br />

Exzeß: 1,16 1,15 1,29 0,78 0,74<br />

Tab. 29: Übergang Fahrstreifenreduktion Parameter der Querschnitte,<br />

vlok. Pkw/Lkw-frei<br />

Am Querschnitt B3, im Bereich des <strong>zweibahnig</strong>en<br />

Streckenabschnittes, weisen sowohl die freifahrenden<br />

Pkw als auch Lkw die höchste mittlere Geschwindigkeit<br />

auf. 72,0 % der Pkw überschreiten<br />

die vzul. Ein Vergleich der Pkw-Geschwindigkeit<br />

des Messprofils B3 (ca. 0,5 km vor der baulichen<br />

Reduktion) mit dem Wert für unbeeinflusste freie<br />

Abschnitte für das Kollektiv „vzul = 100 km/h“ zeigt,<br />

dass sich das Niveau der Geschwindigkeiten mit<br />

112,6 km/h zu 111,0 km/h unwesentlich unterscheidet.<br />

Es kann angenommen werden, dass die<br />

Messprofile B3 in einem Streckenabschnitt angeordnet<br />

sind, der bezüglich einer vzul von 100 km/h<br />

noch einen ungestörten Verkehrsablauf aufweist.<br />

Am Querschnitt B4+, der den Beginn des Streckenabschnittes<br />

mit nur einem Fahrstreifen markiert,<br />

treten für Pkw und Lkw die geringsten Geschwindigkeiten<br />

auf. Im Vergleich zum vorhergehenden<br />

Messprofil B4 verringert sich die mittlere<br />

freie Geschwindigkeit in beiden Fahrzeugklassen<br />

um ca. 3 km/h, liegt aber immer noch um 8,9 km/h<br />

über der vzul. Die Überschreitungshäufigkeit der vzul<br />

bleibt bei beiden Querschnitten mit einem Anteil<br />

von ca. 74 % verhältnismäßig hoch. Dies kann auf<br />

die vorgelagerte und nachfolgende höhere vzul<br />

zurückgeführt werden. Es ist anzunehmen, dass<br />

die Pkw-Führer im Bereich der Reduktion statt<br />

eines starken Abbremsens nur leicht verzögern,<br />

um die Geschwindigkeit für den nächsten Abschnitt<br />

beizubehalten.

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