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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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tig Kapazitäten von bis zu 1.600 Kfz/h abgewickelt<br />

werden können. Jedoch ist von einer stabilen Leistungsfähigkeit<br />

auszugehen, die je nach Umfeldbedingungen<br />

zwischen 1.200 bis 1.400 Kfz/h liegt.<br />

Mit der Verkehrssicherheit an Arbeitsstellen kürzerer<br />

Dauer auf Autobahnen setzte sich STÖCKERT<br />

(2001) auseinander. Anhand des Unfallgeschehens<br />

der Jahre 1991 bis 1996 für Autobahnen im<br />

Raum Hessen wurde mittels eines Mit/Ohne-<br />

Vergleiches die Sicherheit von Tagbaustellen beurteilt.<br />

Dabei wurde an Arbeitsstellen kürzerer Dauer<br />

(AkD) eine um den Faktor zehn höhere Unfallrate<br />

im Vergleich zur freien Strecke festgestellt. Die<br />

UKR überstieg den Wert der freien Strecke um das<br />

Siebenfache. Dabei nahmen Unfallrate und Unfallkostenrate<br />

mit steigender Verkehrsbelastung zu.<br />

Weiterhin analysierte STÖCKERT (2001) die Auftretenshäufigkeit<br />

und die Ursache von AkD. Diese<br />

werden für die einzelnen Fahrstreifen aufgeschlüsselt.<br />

Im Mittel aller untersuchten Strecken beträgt<br />

die Dauer einer AkD 4,5 h, wobei im Durchschnitt<br />

pro Jahr und Kilometer die mittlere Dauer aller AkD<br />

58,5 h/km*a beträgt. 34 % aller AkD sind Schutzplankenreparaturen<br />

mit einer durchschnittlichen<br />

Arbeitszeit von 3,1 h/AkD.<br />

AkD werden überwiegend am Tage nach Möglichkeit<br />

außerhalb von Hochlastzeiten eingerichtet. Mit<br />

steigender Verkehrsbelastung wächst auch die<br />

Anzahl der AkD je Kilometer an.<br />

In seiner Veröffentlichung zur Verkehrssicherheit<br />

und -ablauf an einstreifigen Autobahnbaustellen in<br />

den neuen Bundesländern ermittelte LAFFONT<br />

(1995) im Bereich der Baustelle eine um 2,4 fache<br />

höhere Unfallkostenrate und eine um das Dreifache<br />

höhere Unfallrate im Vergleich zur freien Strecke.<br />

In seinen Erhebungen zur Leistungsfähigkeit<br />

wurde für Verkehrsführungen mit einer Reduktion<br />

von zwei auf einen Fahrstreifen Kapazitätsgrenzen<br />

von 1.250 bis 1.400 Kfz/h bei einem Schwerverkehrsanteil<br />

zwischen 20 und 30 % ermittelt.<br />

Die ausgewerteten Untersuchungen zeigen, dass<br />

Baustellen, insbesondere Baustellen kürzerer<br />

Dauer, zu einer Verringerung der Verkehrssicherheit<br />

führen. Auf Strecken mit <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> tritt aufgrund<br />

fehlenden Seitenstreifens eine höhere Anzahl von<br />

Arbeitsstellen mit Sperrung eines Fahrstreifens<br />

auf. Darüber hinaus besteht die Wahrscheinlichkeit<br />

von Behinderungen im Verkehrsablauf wegen einer<br />

verringerten Kapazität im Engpass.<br />

Aufgrund der Seltenheit und Zufälligkeit des Ereignisses<br />

des Liegenbleibens eines Fahrzeuges auf<br />

<strong>zweibahnig</strong> <strong>vierstreifige</strong>n Straßen ohne Seitenstreifen<br />

existieren bisher keine veröffentlichten Unter-<br />

11<br />

suchungen die sich mit dem Verkehrsablauf in<br />

solchen Situationen beschäftigen.<br />

GV-Anteil 0 % 10 % 20 % 30 %<br />

[Kfz/h] 1.460 1.320 1.245 1.175<br />

Quelle: RESSEL (1994)<br />

Tab. 1: Kapazitätswerte nach (RESSEL, 1994), Baustelle mit<br />

Verkehrsführung 2+1<br />

UR<br />

[U/(10 6 *Kfz*km)]<br />

UKR<br />

[€/(10 3 *Kfz*km)]<br />

AkD<br />

Quelle: STÖCKERT (2001)<br />

Arbeitsstelle<br />

längerer Dauer<br />

Freie<br />

Strecke<br />

6,56 1,27 0,67<br />

82,45 14,45 11,81<br />

Tab. 2: Unfallkenngrößen an AkD (STÖCKERT, 2001)<br />

BAB außerhalb<br />

Ballungsraum<br />

BAB innerhalb<br />

Ballungsraum<br />

Quelle: BRILON, BÄUMER (2001)<br />

Grundpannenrate [P/(10 6 *Fz*km)]<br />

Pkw Lkw Alle Kfz<br />

4,1 1,6 3,8<br />

5,3 2,4 4,9<br />

Tab. 3: Grundpannenraten bei einer Steigung von s = 0 für<br />

BAB (BRILON, BÄUMER, 2001)<br />

In der bereits erwähnten Arbeit von BRILON,<br />

BÄUMER (2001) erfolgt die Ermittlung von Pannenraten<br />

für Autobahnen innerhalb/außerhalb von<br />

Ballungsräumen. Basierend auf der Auswertung<br />

von Notrufsäulenprotokollen an 16 verschiedenen<br />

Streckenabschnitten über ein Jahr sowie empirischen<br />

Erhebungen an Nothaltebuchten wurden<br />

mittlere Pannenraten für die Gruppen alle Kfz, Lkw<br />

und Pkw berechnet. Dabei wurde die Lage der<br />

Strecken nach außerhalb und innerhalb bebauter<br />

Gebiete, des Weiteren nach Autobahn oder Bundesstraße<br />

unterschieden. Die Pannenrate ergibt<br />

sich aus einer Grundpannenrate sowie einem linearen<br />

steigungsabhängigem Anteil.<br />

Aufbauend auf diesen Werten erfolgte die Ermittlung<br />

einer Formel für den Anteil verkehrsbehindernder<br />

Halte. In dieser Situation wird dem Fahrer<br />

unterstellt, dass sein Kfz auf der Fahrbahn zum<br />

Stehen kommt und keine Möglichkeit besteht, die<br />

Strecke zu verlassen. Der Anteil verkehrsbehindernder<br />

Halte VB wird bestimmt als ein prozentualer<br />

Anteil an der Pannenrate unter Berücksichtigung<br />

des mittleren Abstandes der Nothaltebuchten

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