01.12.2012 Aufrufe

Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

fahrbahnschlüsse keinen Einfluss auf das<br />

Geschwindigkeitsprofil der durchfahrenden<br />

Fahrzeuge.<br />

- Abbiegende und einbiegende Kfz wurden<br />

bei der Bestimmung von Einflussbereichen<br />

der Knotenpunkte nicht berücksichtigt. Im<br />

Allgemeinen gilt die Annahme, dass in der<br />

unmittelbaren Nähe von Ein- und Ausfädelfahrstreifen<br />

keine Erhebungen durchgeführt<br />

werden. Dieser Einfluss von ein- und<br />

abbiegenden Kfz wird im Rahmen der Untersuchung<br />

mit 300 m vom baulichen Anfang/Ende<br />

des Ausfädel- bzw. Einfädelfahrstreifens<br />

angesetzt.<br />

Aus den Erkenntnissen können Streckenbereiche<br />

abgeleitet werden, in denen ein ungestörter Verkehrsablauf<br />

vorliegt. An diesen Stellen erfolgt die<br />

Einrichtung von Querschnitten zur Erhebung des<br />

unbeeinflussten Verkehrsablaufs.<br />

4.3 Methodik Verkehrsablauf<br />

4.3.1 Kenngrößen Verkehrsablauf<br />

Bei der Durchführung von stationären Messungen<br />

zur Erhebungen der Geschwindigkeiten an einem<br />

Abschnitt können zwei verschiedene Methoden zur<br />

Anwendung kommen.<br />

An Untersuchungsstrecken mit ausreichend langen<br />

Abschnitten (3 km) ohne störende Einflüsse und<br />

an Steigungsstrecken kann die Erhebung von<br />

Fahrtgeschwindigkeiten erfolgen (BRILON, WEI-<br />

SER, 1997). Dabei wird ein über Zeit und Weg<br />

stationärer Verkehrszustand unterstellt. Über dem<br />

betrachteten Messabschnitt wird die mittlere<br />

Fahrtgeschwindigkeit vR der Fahrzeuge ermittelt.<br />

Diese Bedingungen sind die Grundlage für die<br />

Annahme, dass die ermittelten Fahrtgeschwindigkeiten<br />

vR der mittleren momentanen Geschwindigkeit<br />

vmom entsprechen.<br />

Bei der Erhebung der mittleren momentanen Geschwindigkeiten<br />

mit Hilfe von lokalen Messungen<br />

an einem Messquerschnitt wird an einem bestimmten<br />

Querschnitt die Fahrzeugmenge i und deren<br />

lokale Einzelgeschwindigkeiten vlok über einen<br />

bestimmten Zeitraum erfasst. An Erhebungsquerschnitten<br />

mit einer Längsneigung von unter 2 %<br />

können die mittleren momentanen Geschwindigkeiten<br />

vmom mit Hilfe des harmonischen Mittelwerts<br />

aus den lokal erfassten Geschwindigkeiten vlok der<br />

Fahrzeuge i eines Messintervalles bestimmt werden.<br />

Eine Umrechnung an Strecken mit einer höheren<br />

Längsneigung ist nur unter Vorbehalt zulässig, da<br />

19<br />

hier von instationären Verkehrsabläufen ausgegangen<br />

werden muss (BRESSLER, 2001).<br />

v<br />

mom<br />

M = Anzahl Fahrzeuge je Intervall<br />

M<br />

[km/h]<br />

Die Bestimmung der vmom ist wichtiger Bestandteil<br />

für die Beschreibung und Entwicklung von Verkehrsflussmodellen.<br />

Dabei stehen nach der Kontinuitätsgleichung<br />

die Verkehrsdichte k [Kfz/km], die<br />

Verkehrsstärke q [Kfz/h] und die mittlere momentane<br />

Geschwindigkeit vmom [km/h] in folgendem<br />

Zusammenhang.<br />

q k * v<br />

M<br />

1<br />

v<br />

i 1 lok,<br />

i<br />

mom<br />

Das Zusammenspiel zwischen den Kenngrößen<br />

wird in den Quadranten des Fundamentaldiagramms<br />

dargestellt. Darin enthalten ist das q-V-<br />

Diagramm, welches den Zusammenhang der Verkehrsstärke<br />

q und mittleren Geschwindigkeit vmom<br />

zeigt.<br />

Als zeitlichen Abstand zwei aufeinander folgender<br />

Fahrzeuge an einem lokalen Querschnitt ist die<br />

Zeitlücke definiert. Dabei beschreibt die Bruttozeitlücke<br />

den Abstand zwischen den Vorderkanten<br />

zweier Fahrzeuge, während die Nettozeitlücke als<br />

zeitlicher Abstand zwischen Ende des ersten und<br />

Anfang des folgenden Fahrzeugs auf einem Fahrstreifen<br />

definiert wird. Für die Untersuchungen<br />

erfolgt die Erhebung beider Zeitlücken. Eine konkrete<br />

Betrachtung des Verkehrsablaufs erfolgt<br />

jedoch mittels der Nettozeitlücke, da diese die<br />

wahrnehmbare Lücke für den Fahrzeugführer darstellt,<br />

an denen er unter anderem sein Abstandsverhalten<br />

bewertet. Das Abstandsverhalten stellt<br />

einen Faktor der Verkehrssicherheit dar.<br />

Bild 11: Fundamentaldiagramm (BREßLER, 2001)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!