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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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48<br />

geringer Verkehrsstärken (< 600 Kfz/h) tritt eine<br />

breite Streuung der Werte auf. Die Anteile bewegen<br />

sich zwischen 40 und 90 %. Für die Fahrstreifenwahl<br />

liegt demnach noch ein ähnliches Verhalten<br />

wie an Querschnitt B1 zu Grunde. Die Fahrstreifenbelegung<br />

an diesem Querschnitt weicht<br />

erheblich von dem der unbeeinflussten Strecke ab.<br />

Aus den Ergebnissen folgt die Schlussfolgerung,<br />

dass sich die Fahrstreifenwahl der Verkehrsteilnehmer<br />

für beobachtete Verkehrsstärken in Richtung<br />

einbahnigen Abschnitt bis 0,5 km vor Beginn<br />

der baulichen Reduktion nicht verändert. In der<br />

Gegenrichtung tritt am Beginn des <strong>zweibahnig</strong>en<br />

Abschnitts ein hoher Überholwunsch auf, die Belegung<br />

des linken Fahrstreifens liegt über dem Wert<br />

der freien Strecke. 0,5 km nach der Fahrstreifenaddition<br />

wird die Wahl des Fahrstreifens noch immer<br />

durch einen vermehrten Überholwunsch geprägt.<br />

Die Resultate bestätigen die Ergebnisse der<br />

Voruntersuchung, die eine Größenordnung des<br />

Einflussbereichs der Fahrstreifenreduktion auf den<br />

<strong>zweibahnig</strong>en Abschnitt von ca. 0,5 km, für die<br />

Fahrstreifenaddition mit ca. 0,75 km angibt.<br />

4.8 Verkehrsablauf an Übergängen<br />

mit Beibehalt Zweibahnigkeit<br />

An den neun <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen Untersuchungsstrecken<br />

besitzen zwei Strecken einen Übergang<br />

mit Hinzukommen/Wegfall eines Seitenstreifens.<br />

An weiteren drei wechselt die Strecke ihren Charakter<br />

von außerorts zu innerorts.<br />

Die einzelnen Messdaten unterscheiden sich dabei<br />

in den Kennwerten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />

bzw. unterliegen sie verschiedenen<br />

Einflüssen. Daher besitzt die Gegenüberstellung<br />

mit den Messwerten der freien Strecke nur bedingte<br />

Aussagekraft und muss anhand von einzelnen<br />

Strecken erfolgen.<br />

4.8.1 WZB (Seitenstreifen)<br />

An der B 3 Hannover wechselt der Querschnitt von<br />

28 m auf eine Breite von <strong>21</strong> m. Die vzul beträgt<br />

100 km/h. Da am nördlichen Ende der Untersuchungsstrecke<br />

keine Messungen erfolgen konnten,<br />

wurde die Kapazität für die Erhebung eines<br />

weiteren Messprofils (B2/B3), welches ca. 840 m<br />

vor/nach der Grenze beider Regelquerschnitte lag,<br />

genutzt.<br />

Sowohl am Querschnitt B2 mit 110,2 km/h als<br />

auch am Profil B3 mit 111,4 km/h stimmen die<br />

mittlere Geschwindigkeiten der freifahrenden Pkw<br />

nahezu mit dem Mittelwert des Kollektivs<br />

„vzul = 100 km/h“ überein. Das Profil B3 am Über-<br />

mittlere lokale Geschwindigkeit<br />

[km/h]<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

v=100 km/h<br />

(<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>)<br />

WZB (S) B 3 Hannover<br />

B2 (<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>) B3 (<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>) A1 (<strong>RQ</strong> 28)<br />

Querschnitte<br />

Pkw-frei Lkw-frei Standardabweichung<br />

Bild 39: Übergang WZB (S) B 3, lokale Geschwindigkeiten,<br />

vzul = 100km/h<br />

gang von <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> in Richtung <strong>RQ</strong> 28 zeigt in der<br />

Geschwindigkeitsverteilung keinen signifikanten<br />

Unterschied zum Kollektiv „vzul = 100 km/h“, während<br />

dies bei B2 der Fall ist. Ursache hierfür ist<br />

eine geringere Streuung der freien Pkw-<br />

Geschwindigkeiten um den Mittelwert<br />

Die weitaus höhere Geschwindigkeit am Messprofil<br />

A1 (Entfernung zum Übergang ca. 870 m) kann<br />

auf dem vorangehenden Autobahnabschnitt mit<br />

einer unbeschränkten vzul – darauf zwischenzeitlich<br />

auf 120 km/h beschränkt – zurückgeführt werden.<br />

Die freien Pkw-Geschwindigkeiten spiegeln an<br />

diesem Querschnitt ein Fahrverhalten wider, welches<br />

auf die Wahl hoher Geschwindigkeiten im<br />

Bereich der Autobahn schließen lässt.<br />

An allen drei Querschnitten liegt die mittlere Lkw-<br />

Geschwindigkeit auf einer Höhe von ca. 88 km/h<br />

und damit um 3,5 km/h über dem Wert der Strecken<br />

mit „vzul = 100 km/h.“. Die erhöhte Geschwindigkeit<br />

ist mutmaßlich auf die Streckencharakteristik<br />

(Übergang BAB zur Bundesstraße, Streckenführung<br />

mit teilplanfreien Anbindungen, Fernverkehr)<br />

zurückzuführen. Gerade am Profil A1 ist mit<br />

7,9 km/h für freifahrende Lkw eine geringe Streuung<br />

der Geschwindigkeiten festzustellen.<br />

Ein Übergang innerhalb der Zweibahnigkeit mit<br />

einer Änderung der Querschnittsgestaltung durch<br />

Hinzukommen/Wegfall eines Seitenstreifens bei<br />

einer vzul der Strecke von 120 km/h ist an der B 8<br />

Langenzenn vorzufinden.<br />

Der Standort des Messprofils A1/A4 befand sich<br />

3,6 km vor der baulichen Querschnittsänderung<br />

Eine nähere Anordnung zum Übergang war aufgrund<br />

einer mehrtägigen Wanderbaustelle in diesem<br />

Bereich nicht möglich. Die Werte der<br />

Messprofile A1 und A4 weisen mit 126,7 bzw.<br />

123,9 km/h im Vergleich zum Mittelwert der <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>-<br />

ähnlichen Strecke eine um 5,3 bzw. 2,5 km/h hö-

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