01.12.2012 Aufrufe

Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

46<br />

der Untersuchungsstrecken Langenzenn und Gifhorn.<br />

Da im Verlauf der Gifhorner Strecke keine<br />

Beschränkung der vzul angeordnet ist, tritt an dieser<br />

Stelle ein anderes Fahrverhalten auf. An der B<br />

8 Langenzenn wurde der Messquerschnitt B1 aufgrund<br />

der örtlichen Gegebenheiten (planfreier Anschluss<br />

der Hauptfahrbahn) erst 400 m nach der<br />

Fahrstreifenaddition angeordnet, so dass die erhobenen<br />

Geschwindigkeiten für den ursprünglichen<br />

Standpunkt des Querschnittes B1 nicht repräsentativ<br />

sind. In Tab. 30 sind die Geschwindigkeitsparameter<br />

aufgeführt. Allgemein kann man bei den<br />

Übergängen vom einbahnig zum <strong>zweibahnig</strong>en<br />

Abschnitt nicht auf eine standardisierte Form<br />

schließen. Die Messungen zeigten, dass es aus<br />

Sicht der Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

eine Vielzahl von Lösungen gibt.<br />

Prinzipiell kann in zwei Varianten unterschieden<br />

werden:<br />

- Variante 1: Im Übergang bleibt die vzul des<br />

vorangegangenen Abschnittes bestehen.<br />

Ein Heraufsetzen der vzul erfolgt optional<br />

im <strong>zweibahnig</strong> <strong>vierstreifige</strong>n Abschnitt.<br />

- Variante 2: Die vzul wird im Übergangsbereich<br />

herabgesetzt und im <strong>zweibahnig</strong><br />

<strong>vierstreifige</strong>n Abschnitt wieder heraufgesetzt.<br />

Fortfolgend wird Variante 2 näher analysiert.<br />

Die mittlere vlok der freifahrenden Pkw mit 98 km/h<br />

entspricht auf den Querschnitten A1 und A2 den<br />

Pendants der ausfahrenden Richtung. Lediglich<br />

die Streuung der Geschwindigkeiten fällt mit einem<br />

Wert von 15 km/h geringfügig höher aus. An beiden<br />

Querschnitten wird die vzul von 45 % der freifahrenden<br />

Pkw überschritten. Aus den Kurvenparametern<br />

ist für beide Querschnitte eine Überhöhung<br />

der Geschwindigkeitsverteilung gleichermaßen<br />

wie in der Gegenrichtung zu entnehmen. Die<br />

Kennwerte lassen deutlich werden, dass im Bereich<br />

des Querschnittspaares A1/A4 für Pkw ein<br />

unbeeinflusster Verkehrsablauf vorherrscht. Gleiches<br />

gilt für die Querschnitte A2/A3 welche einen<br />

mittleren Abstand von 750 bzw. 500 m zur Reduktion<br />

aufweisen. Auch aus dem Vergleich der<br />

Messquerschnitte nach Abfolge auf der Strecke<br />

(A1/A2, A3/A4) sind keine Unterschiede festzustellen.<br />

Im Bereich des einbahnigen Abschnittes<br />

liegt der Einfluss der Reduktion auf den Verkehrsablauf<br />

für beide Richtungen unter 500 m.<br />

Am Querschnitt A2+ verringert sich die mittlere vlok<br />

im Verhältnis zu den vorangegangen Messstellen<br />

um 16 km/h. Hier tritt aufgrund der vzul von<br />

v = 80 km/h mit 11,5 km/h die geringste Streuung<br />

freifahrender Pkw auf. Auffällig gering ist die Überschreitungshäufigkeit<br />

der vzul mit 51 %. Die Vermu-<br />

tung, dass die Pkw-Führer auf dem kurzen Abschnitt<br />

einer Beschränkung der vzul ihrer Geschwindigkeitswahl<br />

unwesentlich verändern, kann<br />

nicht bestätigt werden.<br />

Geschwindigkeitsparameter einfahrende Richtung<br />

Querschnitt:<br />

A1<br />

[km/h]<br />

A2<br />

[km/h]<br />

A2+<br />

[km/h]<br />

(B1)<br />

[km/h]<br />

B2<br />

[km/h]<br />

Anzahl 4 4 3 2 3<br />

vzul 100 100 80 100 100<br />

vlok Pkw: 97,7 98,1 81,9 99,1 104,4<br />

vlok Lkw: 73,0 74,0 73,5 75,9 84,1<br />

s Pkw: 15,3 14,1 13,5 16,0 15,3<br />

s Lkw: 7,5 7,2 7,9 9,6 9,9<br />

v15 Pkw: 77,2 83,8 69,1 82,7 88,8<br />

v50 Pkw: 94,6 98,3 80,7 99,0 105,3<br />

v85 Pkw: 110,6 111,7 94,2 115,6 118,4<br />

v15 Lkw: 66,1 67,4 65,2 66,7 74,0<br />

v50 Lkw: 71,5 72,8 73,0 76,4 83,4<br />

v85 Lkw: 80,5 81,8 82,5 84,1 95,6<br />

Schiefe: 0,30 0,<strong>21</strong> 0,95 0,04 -0,10<br />

Exzeß: 0,91 0,87 2,92 -0,01 1,74<br />

Tab. 30: Übergang Fahrstreifenaddition Parameter der Querschnitte,<br />

vlok, Pkw/Lkw-frei<br />

Das Geschwindigkeitsniveau freifahrender Pkw für<br />

einen unbeeinflussten Streckenabschnitt mit<br />

„vzul = 100 km/h“ wird am Querschnitt B2 noch<br />

nicht erreicht. Der Unterschied zwischen beiden<br />

Verteilungen ist signifikant. Die Entfernung des B2<br />

Profils zum baulichen Ende der Fahrstreifenaddition<br />

variiert im Kollektiv zwischen 550 und 650 m.<br />

Die vzul wird von 63 % der Pkw-Führer überschritten<br />

und damit von 7 % weniger als im Kollektiv<br />

„vzul = 100 km/h“. Für den untersuchten Abschnitt<br />

ist festzustellen, dass für freifahrende Pkw noch<br />

kein ungestörter Verkehrsablauf auftritt.<br />

Für freifahrende Lkw treten an den Querschnitten<br />

A1 und A2 eine nahezu unveränderte mittlere Geschwindigkeit<br />

und Streuung auf. Im Vergleich zu<br />

den jeweilig gegenüberliegenden Querschnitten A3<br />

und A4 ist davon auszugehen, dass es keine Unterschiede<br />

im Geschwindigkeitsniveau beider<br />

Fahrtrichtungen gibt. Auch im Bereich des Endes<br />

des einbahnig zweistreifigen Abschnittes tritt keine<br />

Veränderung der vlok, hier 73,5 km/h, auf.<br />

Mit Beginn der Richtungstrennung der Fahrbahnen<br />

erhöhen sich die gewählten Geschwindigkeiten der<br />

Fahrzeugführer. An Querschnitt B2 liegt die mittlere<br />

vlok freifahrender Lkw mit 84,1 km/h bereits auf<br />

dem Niveau der unbeeinflussten Strecke, ein signifikanter<br />

Unterschied zwischen beiden Verteilungen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!