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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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is zum unmittelbaren Übergang zum innerörtlichen<br />

Bereich nur gering. Aufgrund der Messungen<br />

ist bei den gegebenen Bedingungen (Außerorts<br />

vzul = 100 km/h, Innerorts vzul = 80 km/h) von einer<br />

Einflusslänge des Innerortsbereichs auf die Strecke<br />

von mindestens 200 m auszugehen. In Fahrtrichtung<br />

Außerorts ist ebenfalls ein Einfluss des<br />

Innerortsbereichs vorhanden. Die freien Pkw-<br />

Geschwindigkeiten weisen bis 200 m nach Ortsausgang<br />

ein Geschwindigkeitsniveau deutlich unter<br />

dem Niveau der unbeeinflussten Strecke auf.<br />

Es ist zu vermuten, dass der Einflussbereich eine<br />

Länge von über 200 m aufweist.<br />

Für beide Betrachtungsweisen ist zu berücksichtigen,<br />

dass im Übergangsbereich aller drei Untersuchungsstrecken<br />

eine hohe Knotendichte zu verzeichnen<br />

ist. Auf der B 80 Halle ist im relevanten<br />

Bereich im Mittel aller 0,9 km, auf der B 4 Erfurt<br />

aller 1,1 km und auf der B 81 Magdeburg aller 1,3<br />

km ein Knotenpunkt angeordnet. Ein Einfluss auf<br />

den Verkehrsablauf ist wahrscheinlich.<br />

Fahrstreifenbelegung<br />

Die Bewertung der Fahrstreifenbelegung an den<br />

Querschnitten soll weiteren Aufschluss über mögliche<br />

Einflüsse des Übergangs zum innerörtlichen<br />

Bereich in Verbindung mit einer veränderten Streckencharakteristik<br />

geben.<br />

In Bild 42 sind die Belegungen des rechten Fahrstreifens<br />

für die drei Untersuchungsstrecken, unterschieden<br />

nach den vorhandenen Knotengrundformen<br />

im Übergangsbereich, dargestellt. Die beiden<br />

dunkleren dicken Linien stellen die Kollektive<br />

der unbeeinflussten Strecken „vzul = 100 km/h“ dar,<br />

die helleren Linien die des Überganges WZB (Innerorts).<br />

Gestrichelte Linien repräsentieren Strecken<br />

mit dem Auftreten von LSA-geregelten Kreuzungen/Einmündungen<br />

sowie Knoten mit planfreien<br />

Anschlüssen der Hauptfahrbahn (gemischt).<br />

Durchgezogene Linien stellen die Strecken mit<br />

lediglich planfreien Knotenanschlüssen der Hauptfahrbahn<br />

(planfrei) dar. Um eine ausreichende<br />

Aussagekraft zu erhalten, wurde auf eine Unterscheidung<br />

nach den Querschnitten B2/B3 verzichtet.<br />

Da beide definierten Gruppen der Übergangsbereiche<br />

einen ähnlichen SV-Anteil aufweisen, ist<br />

ein Vergleich möglich.<br />

Sowohl die Messungen an der B 81 Magdeburg<br />

als auch die an der B 4 Erfurt wurden in der Gruppe<br />

„planfrei“ zusammengefasst. Aus der Darstellung<br />

wird deutlich, dass im Vergleich zur freien<br />

Strecke der Anteil der Verkehrsteilnehmer, die den<br />

rechten Fahrstreifen nutzen, mit zunehmender<br />

Verkehrsstärke höher ausfällt. Im Bereich geringer<br />

Verkehrsstärken nähert sich die Kurve dem Ver-<br />

51<br />

gleichskollektiv an. Ursache dieses Verhaltens<br />

sind möglicherweise die geringen Knotenabstände<br />

in diesen Bereichen.<br />

Eine gänzlich andere Belegung zeigt sich an den<br />

Querschnitten B2/B3 der B 80 Halle im Vor-/Nachlauf<br />

eines LSA-geregelten Knotenpunktes (helle<br />

gestrichelte Linie). In Bezug zur unbeeinflussten<br />

Strecke fällt die Belegung des rechten Fahrstreifens<br />

mit zunehmender Verkehrsstärke etwas geringer<br />

aus. Der Unterschied bewegt sich für den<br />

betrachteten Bereich auf einem Niveau der 5 %<br />

Differenz nicht überschreitet. Die Regressionsberechnung<br />

beider Kurvenverläufe ergab keinen<br />

signifikanten Unterschied.<br />

Die verhältnismäßig geringe Belegung des rechten<br />

Fahrstreifens an den Querschnitten B2 und B3 der<br />

Untersuchungsstrecke in Halle kann zum Teil<br />

durch den 0,49 km im außerörtlichen Bereich vorgelagerten<br />

LSA geregelten Knotenpunkt begründet<br />

werden. In Fahrtrichtung Halle ist anzunehmen,<br />

dass es aufgrund des vorgelagerten LSA Knotens<br />

zu einer relativen Gleichverteilung im Bereich der<br />

Aufstellfläche vor der LSA kommt, um im weiteren<br />

Streckenverlauf langsamere Kfz zu überholen.<br />

Dieses Fahrverhalten spiegelt sich am Querschnitt<br />

B3 wider. Die anteilige geringe Belegung des rechten<br />

Fahrstreifens in der Gegenrichtung kann zum<br />

Teil auf den folgenden LSA Knoten zurückgeführt<br />

werden. Die auftretenden Unterschiede sind jedoch<br />

marginal. Es ist anzunehmen, dass der folgende<br />

plangleiche Knotenpunkt verbunden mit der<br />

Zielwahl der Verkehrsteilnehmer den Belegungsanteil<br />

der Fahrstreifen beeinflusst. Die Darstellung<br />

in Bild 42 unterstützt die Aussage, dass sich die<br />

Fahrstreifenbelegung auf Strecken die teilplangleiche<br />

Knoten oder Kreuzungen/Einmündung aufwei-<br />

Belegung rechter Fahrstreifen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />

Verkehrsstärke [Kfz/h]<br />

v = 100<br />

planfrei<br />

Übergang<br />

planfrei<br />

v = 100<br />

plangleich<br />

Übergang<br />

gemischt<br />

Bild 42: Belegung rechter Fahrstreifen Übergang WZB (Innerorts)

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