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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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Nach § 4 der Straßenverkehrsordnung (StVO,<br />

2009) gilt: „Der Abstand von einem vorausfahrenden<br />

Fahrzeug muss in der Regel so groß sein,<br />

dass auch dann hinter ihm gehalten werden kann,<br />

wenn es plötzlich gebremst wird.“ In der gängigen<br />

Rechtsprechung wird die „halber Tacho Regel“<br />

bzw. der „1,5 Sekunden Weg“ als nähere Beschreibung<br />

aufgeführt. Bei einer angespannt fahrenden<br />

Person wird von einer Reaktionszeit von<br />

0,8 s ausgegangen. In Summe mit dem fahrdynamischen<br />

Bremsschwellenwert von 0,2 s – beschreibt<br />

die Zeit, die nach Betätigen des Pedals<br />

benötigt wird, bis sich die volle Bremskraft entwickelt<br />

– ergibt sich eine Reaktionszeit tkrit von 1,0 s,<br />

die für Fahrzeugführer in Abhängigkeit ihrer Geschwindigkeit<br />

den Mindestabstand zum vorausfahrenden<br />

Kfz bestimmt. Abstände unter diesem Wert<br />

können im Falle eines Gefahrbremsmanövers eine<br />

Kollision zur Folge haben. Aus der „halber Tacho<br />

Regel“ ergibt sich im Geschwindigkeitsbereich<br />

über 100 km/h eine Zeitlücke von ca. 1,8 s. Für die<br />

weitere Betrachtung wird aus diesen Erkenntnissen<br />

eine Größe von 2,0 s als empfohlener Zeitabstand<br />

tempf abgeleitet und verwendet. Folgend werden<br />

beide Nettozeitlücken zur Beschreibung des<br />

Abstandsverhaltens verwendet:<br />

- tkrit = kritische Zeitlücke: beschreibt die Nettozeitlücke<br />

der Reaktionszeit<br />

- tempf = empfohlene Zeitlücke: beschreibt<br />

Nettozeitlücke ca. nach „halber Tacho Regel“<br />

4.3.2 Methodik Querschnittsmessungen<br />

Die Querschnittserhebungen von:<br />

- Verkehrsstärke und – zusammensetzung<br />

(fahrstreifenfein),<br />

- Fahrstreifenbelegung,<br />

- sowie (lokalen) Geschwindigkeiten und<br />

Zeitlücken<br />

ermöglichen eine Analyse des Verkehrsablaufes in<br />

den verschiedenen Bereichen der Untersuchungsstrecke<br />

und dienen auch als empirische Grundlage<br />

für die Simulationen in den nachfolgenden Arbeitsschritten.<br />

Die Lage der Querschnitte für Messungen,<br />

die Aufschluss über den Einflussbereich der<br />

Übergänge an den Streckenenden sowie den Einflussbereich<br />

der unterschiedlichen Knotenpunkttypen<br />

geben sollen, wurden dabei u. a. auf<br />

Basis der Resultate der Nachfolgefahrten festgelegt.<br />

In Abhängigkeit der Funktion des <strong>zweibahnig</strong>en<br />

Streckenabschnittes und der – teilweise daraus<br />

resultierenden – Art der Übergänge ergeben<br />

sich unterschiedliche Anordnungen für die erforderlichen<br />

Messquerschnitte.<br />

Folgende Übergangsformen an den Enden der<br />

<strong>zweibahnig</strong>en Strecken, bezogen auf die „Ausfahrt“<br />

aus dem relevanten <strong>zweibahnig</strong>en Bereich<br />

wurden definiert:<br />

- Fahrstreifenreduktion (FSR, i. d. R. Einzug<br />

des linken Fahrstreifens)<br />

- Fahrstreifensubtraktion am Knoten (FSS)<br />

- Strecke bleibt <strong>zweibahnig</strong>, ändert aber ihren<br />

Charakter (WZB)<br />

- Strecke bleibt <strong>zweibahnig</strong>, es kommt ein<br />

Seitenstreifen hinzu/entfällt (WZB (S))<br />

Die Querschnittsanordnungen an den drei Übergangsformen<br />

werden nachfolgend näher charakterisiert.<br />

Fahrstreifenreduktion (FSR)<br />

Bild 12 enthält die Anordnung der Querschnitte an<br />

einer Fahrstreifenreduktion.<br />

Bild 12: Schematische Anordnung Messqueschnitte an einer<br />

FSR als Übergang zum einbahnigen Bereich<br />

Die Querschnittsbezeichnungen bedeuten im Einzelnen:<br />

Fahrtrichtung 1:<br />

- A1: ungestörter Verkehrsfluss auf dem<br />

einbahnigen Abschnitt<br />

- A2: Beginn des Einflusses infolge<br />

Übergang zum <strong>zweibahnig</strong>en Abschnitt<br />

- A2+: Ende der einstreifigen Richtungsfahrbahn<br />

(Beginn Aufweitung)<br />

- B1: Beginn des <strong>zweibahnig</strong>en Streckenabschnittes,<br />

Verfügbarkeit von zwei<br />

kompletten Fahrstreifen<br />

- B2: Ende des Einflusses infolge Übergangsbereich<br />

auf den <strong>zweibahnig</strong>en Abschnitt

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