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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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58<br />

Klasse<br />

[km/h]<br />

v = 100<br />

v = 120<br />

v = frei<br />

SV-Anteil<br />

L0<br />

[km]<br />

V0<br />

[km/h]<br />

C0<br />

[Kfz/h]<br />

0% 0,258 123,1 4389<br />

10% 0,199 126,4 4571<br />

20% 0,085 143,8 5716<br />

0% 0,269 133,5 4591<br />

10% 0,167 142,5 4753<br />

20% 0,177 144,5 4185<br />

0% 0,257 151,1 4620<br />

10% 0,250 153,6 4202<br />

20% 0,073 196,8 5751<br />

Tab. 36: Parameter Modellfunktion für <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>, Grundlage (BRI-<br />

LON, PONZLET, 1995)<br />

Das Kollektiv „vzul = 100 km/h“ unterscheidet sich<br />

im Bereich der Ausgangsgeschwindigkeit mit<br />

2,0 km/h nur geringfügig vom Vergleichswert nach<br />

dem Entwurf des HBS (FGSV, 2009). Die simulierten<br />

Kurven verlaufen unter den Kurven für zweistreifige<br />

Autobahnen mit gleicher Beschränkung<br />

der vzul. Der Einfluss des Schwerverkehrsanteils<br />

auf die Pkw-Fahrtgeschwindigkeiten im Bereich<br />

mittlerer Verkehrsstärken bleibt gering. Als Ursache<br />

ist die geringe Geschwindigkeitsdifferenz zwischen<br />

Lkw und Pkw auf Strecken mit einer vzul von<br />

v = 100 km/h zu nennen.<br />

Eine größere Distanz zwischen simulierten und<br />

Vergleichskurven liegt im Kollektiv „vzul = 120 km/h“<br />

vor. Die Ausgangsgeschwindigkeit weist eine Differenz<br />

von 6 km/h auf. Bereits bei geringen Verkehrsstärken<br />

wird ein Einfluss des SV-Anteils auf<br />

die mittleren Pkw-Fahrtgeschwindigkeiten deutlich.<br />

Vergleichend zu den Kurven nach dem HBS Entwurf<br />

streuen die Werte für Strecken des <strong>RQ</strong> <strong>21</strong><br />

aufgrund des Einflusses des SV-Anteils bereits bei<br />

mittleren Verkehrsstärken von 2.000 Kfz/h deutlich<br />

mehr.<br />

Eine um 5 km/h höhere Ausgangsgeschwindigkeit<br />

gegenüber den HBS Kurven für Strecken innerhalb<br />

von Ballungsräumen weist das Kollektiv „vzul = frei“<br />

auf. Bei einem Vergleich der Strecken mit der Lage<br />

außerhalb von Ballungsräumen besitzt das Untersuchungskollektiv<br />

eine um 4 km/h geringe Ausgangsgeschwindigkeit.<br />

Die aus der Simulation<br />

bestimmten Kurven weisen bereits im Bereich<br />

geringer Verkehrsstärken einen deutlicheren Geschwindigkeitsrückgang<br />

auf. Ebenfalls wirkt sich<br />

der Anteil des Schwerverkehrs auf die mittleren<br />

Pkw-Fahrtgeschwindigkeiten aus. Mit der Zunahme<br />

der Überholdichte und damit der Interaktionen<br />

der Verkehrsteilnehmer fällt das Geschwindigkeitsniveau<br />

ab. Deutlich fällt der Unterschied bei<br />

einem SV-Anteil von 20 % aus.<br />

Aus den Kurvenverläufen aller 3 Geschwindigkeitstypen<br />

in Abhängigkeit des SV-Anteils lässt sich<br />

dessen Einfluss auf die q-V-Beziehungen herleiten.<br />

Bei einer höher angeordneten vzul nimmt der<br />

Einfluss des SV-Anteils auf die mittleren Pkw-<br />

Fahrtgeschwindigkeiten zu. Begründet wird dies<br />

durch die zunehmende Differenz zwischen den<br />

Wunschgeschwindigkeiten der Pkw und der Beschränkung<br />

der vzul für den Schwerverkehr. Mutmaßlich<br />

wird der Schwerverkehr auf <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen<br />

Strecken mehr von Fahrzeugen des Güternahverkehrs<br />

geprägt, deren Fahrverhalten sich<br />

von dem des Güterfernverkehrs unterscheidet.<br />

Die Regression der q-V-Beziehungen beruht auf<br />

einer Auswertung der simulierten Werte, die auf<br />

dem empirisch erfassten Werten basieren. Mit Hilfe<br />

der in VISSIM zur Verfügung stehenden Verhaltensparametern<br />

wurden Konfigurationen erzeugt,<br />

welche die Verkehrsabläufe der Realität nach gegebenen<br />

Möglichkeiten genau abbilden und nur für<br />

diesen Bereich Gültigkeit besitzen. Der Umfang<br />

des Wertebereiches beeinflusst u. a. den Kurvenverlauf<br />

der q-V-Beziehungen. Das Vorliegen von<br />

Daten im Bereich höherer Verkehrsstärken kann<br />

zu einem veränderten Verlauf der Kurven, bezüglich<br />

der Krümmung führen. Nach den Regelwerken<br />

sind Verkehrszustände bei denen die Kapazitätsgrenze<br />

einer Strecke mit einem <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> theoretisch<br />

erreicht werden würde, für die Praxis nicht vorgesehen.<br />

Die Kurvenbetrachtung über eine – mit<br />

einem Zuschlag behaftete – Grenzbelastung von<br />

2.500 Kfz/h hinaus, entspräche daher vor Ort nur<br />

in Ausnahmefällen einer alltäglichen Situation.<br />

Laut Streckendokumentation gibt es vereinzelt <strong>RQ</strong><br />

<strong>21</strong>- ähnliche Abschnitte bspw. die B 19 Würzburg/Mühlhausen,<br />

die einen DTV (48.600 Kfz/24h)<br />

oberhalb der maximalen Grenze nach den RAL<br />

aufweisen. Die an der Strecke erhobene Verkehrsstärke<br />

während der Spitzenstunde überstieg den<br />

Wert von 2.500 Kfz/h nicht.<br />

5 Analyse Verkehrssicherheit<br />

5.1 Zielstellung<br />

Bei der vergleichenden Einordnung der Verkehrssicherheit<br />

für <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- und <strong>RQ</strong> 28- ähnliche Strecken<br />

sind neben dem Regelquerschnitt selbst auch<br />

die Streckencharakteristik, betriebliche Eigenschaften<br />

(vzul), Knotenpunktgrundform und verkehrliche<br />

Randbedingungen zu berücksichtigen.<br />

Für <strong>Landstraßen</strong> mit <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlichen Querschnitt<br />

stellt sich die Frage, ob eine Beschränkung der<br />

zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 100 bis

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