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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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1 Aufgabenstellung und Ablauf<br />

Gemäß den neuen Richtlinien für die Anlage von<br />

<strong>Landstraßen</strong> RAL (Entwurf 3/2008) (FGSV, 2008)<br />

soll künftig für sehr hoch belastete Bundes- oder<br />

<strong>Landstraßen</strong> ein schmaler, <strong>zweibahnig</strong> <strong>vierstreifige</strong>r<br />

Querschnitt, der Regelquerschnitt <strong>RQ</strong> <strong>21</strong>,<br />

eingesetzt werden können. Für diesen Querschnitt<br />

sind keine Seitenstreifen, aber in regelmäßigen<br />

Abständen Nothaltebuchten vorgesehen. Der<br />

Querschnitt entspricht durch die breitere Mitteltrennung<br />

einem aufgeweiteten <strong>RQ</strong> 20 und soll als<br />

Kraftfahrstraße betrieben werden.<br />

Der <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> soll nur Anwendung finden, wenn die<br />

Bemessungsverkehrsstärke auf kurzen Streckenabschnitten<br />

der Straßenkategorien LS I und LS III<br />

bis zu einer Länge von 15 km die Kapazität einbahniger<br />

Straßen überschreitet. Dies kann durch<br />

die Bündelung von <strong>Landstraßen</strong> oder im Vorfeld<br />

von Agglomerationen der Fall sein. Bei größeren<br />

Streckenlängen soll der Querschnitt nach den<br />

Richtlinien für die Anlage von Autobahnen RAA<br />

(FGSV, 2008B) bspw. als <strong>RQ</strong> 28 (mit 2,5 m breiten<br />

Seitenstreifen, breiterer Mitteltrennung der Fahrbahnen<br />

und einen um 0,25 m breiteren linken<br />

Fahrstreifen) ausgeführt werden.<br />

In diesem Forschungsprojekt soll der Verkehrsablauf<br />

und die Verkehrssicherheit auf derart kurzen<br />

Abschnitten schmaler <strong>zweibahnig</strong>er Straßen unter<br />

Berücksichtigung der Ausbaumerkmale und der<br />

Betriebsform untersucht werden. Es soll zudem<br />

geprüft werden, ob<br />

- schmale Querschnitte ohne Seitenstreifen<br />

eine Geschwindigkeitsbeschränkung erforderlich<br />

machen und ob<br />

- eine Begrenzung der Streckenlänge mit<br />

einem <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> auf 15 km im Unterschied zu<br />

längeren Streckenabschnitten nach RAA<br />

als <strong>RQ</strong> 28 aus Sicht des Verkehrsablaufs<br />

und der Verkehrssicherheit zweckmäßig<br />

ist.<br />

Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für den<br />

Einsatz und die Ausgestaltung von schmalen<br />

<strong>zweibahnig</strong>en Straßen abgeleitet werden.<br />

Das Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen<br />

HBS (Fassung 2005) (FGSV,<br />

2001) enthält keine Aussagen und Verfahren zur<br />

Bestimmung der Verkehrsqualität auf schmalen<br />

<strong>zweibahnig</strong>en Straßen. Auf Basis der Untersuchungen<br />

sollen unabhängig von Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

Aussagen zur Verkehrsqualität<br />

getroffen werden. Hierfür werden analog den bisher<br />

im HBS enthaltenen Verfahren q-V-Diagramme<br />

für schmale <strong>zweibahnig</strong>e Straßen erstellt und ein<br />

HBS-Verfahren entwickelt.<br />

Die aus den Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse<br />

sind für eine Übernahme in die Regelwerke<br />

HBS und RAL aufzubereiten.<br />

2 Literaturanalyse<br />

2.1 Definition Querschnitte<br />

Da der <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> bisher noch nicht als Standard verwendet<br />

wird, liegen keine verwendbaren Erfahrungen<br />

vor. Erkenntnisse zu ähnlichen Querschnittsformen<br />

werden daher ersatzweise herangezogen.<br />

Als Vergleichsquerschnitt dient vorrangig der Regelquerschnitt<br />

<strong>RQ</strong> 28, der nach den RAA (FGSV,<br />

2008B) für Autobahnen der Entwurfsklasse 2 (autobahnähnliche<br />

Straßen) mit Verkehrsbelastungen<br />

bis zu 30.000 Kfz/24h zum Einsatz kommen soll.<br />

Die Richtgeschwindigkeit für diese Entwurfsklasse<br />

beträgt 130 km/h. Auch die RAL (FGSV, 2008)<br />

verweisen darauf, bei Strecken mit einer Belastung<br />

von mehr als 30.000 Kfz/Tag einen Regelquerschnitt<br />

nach den RAA (FGSV, 2008B) zu wählen.<br />

Neben der Entwurfsklasse spielt dabei die<br />

Frage nach der Erfordernis für eine 4+0-<br />

Verkehrsführung in Arbeitsstellen die entscheiden-<br />

Bild 1: <strong>RQ</strong> <strong>21</strong> nach Entwurf der RAL (FGSV, 2008)<br />

Bild 2: <strong>RQ</strong> 28 nach den RAA (FGSV, 2008B)<br />

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