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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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Für die Simulation der freien Strecke erfolgte die<br />

Anordnung einer 9 km langen Richtungsfahrbahn,<br />

wobei in einem Bereich zwischen 3 und 6 km eine<br />

Reisezeitenerhebung der Verkehrsteilnehmer<br />

durchgeführt wurde. Somit enthält das Modell eine<br />

3 km lange Vorlaufstrecke, die dem Verkehr eine<br />

gleichmäßige Verteilung und Beruhigung erlaubt.<br />

4.10.2 Kalibrierung und Validierung<br />

Aufgrund der geringen Datenlage der Messwerte<br />

und dem Nichtvorhandensein verschiedener Merkmalskombinationen<br />

in der Örtlichkeit wurde auf<br />

eine Betrachtung der Steigungsklassen > 2 % verzichtet.<br />

Eingangsgröße bildeten die in 5 min Intervallen<br />

aufbereiteten empirischen Querschnittsdaten<br />

(Schwerverkehrsanteil, Fahrzeuganzahl, Fahrstreifenbelegung)<br />

der Geschwindigkeitskollektive sowie<br />

die jeweiligen Geschwindigkeitsverteilungen der<br />

Klassen für Pkw und Lkw. Die Angabe der Verteilungen<br />

erfolgte in VISSIM über mehrere Stützstellen.<br />

Die Anteile der Fahrzeugklassen wurden<br />

„5 min-fein“ eingegeben.<br />

Aus jedem Kollektiv wurden mindestens vier Querschnitte<br />

zur Kalibrierung und zwei zur Validierung<br />

ausgewählt. Um den Verkehrsablauf möglichst<br />

realistisch wiederzugeben erfolgte die Kalibrierung<br />

anhand der Parameter Fahrtgeschwindigkeit, und<br />

Verkehrsstärke. Ferner diente die Analyse der<br />

lokalen Geschwindigkeiten, Fahrstreifenbelegung<br />

– insbesondere der Lkw-Verteilung – und die Bewertung<br />

der Zeitlücken als Kriterien zur Beurteilung<br />

der Güte der Simulation.<br />

Es zeigte sich, dass das Überholverhalten der Lkw<br />

durch eine übermäßige Benutzung des linken<br />

Fahrstreifens nicht den realen Werten entsprach.<br />

Für alle Geschwindigkeitstypen erfolgte eine Sperrung<br />

des linken Fahrstreifens für einen Teil der<br />

Lkw. Zum Vergleich der Fahrzeuganzahlen und<br />

mittleren Geschwindigkeiten wurde der Mittelwert<br />

aus zehn Simulationen mit verschiedenen Startzufallszahlen<br />

betrachtet. Um die Anpassungsgüte der<br />

Simulationen an die Realität zu prüfen, wurden<br />

unter anderem die folgenden Kenngrößen verwendet<br />

(FGSV, 2006B):<br />

- RMSPE (Root Mean Square Percent Error),<br />

gibt Auskunft über die Größe des<br />

Fehlers der Perfomance relativ zum Mittelwert<br />

55<br />

- MPE (Mean Percent Error), gibt Auskunft<br />

über den mittleren prozentualen Fehler einer<br />

Über- oder Unterschätzung<br />

Beide aufgeführten Werte werden in Prozent angegeben.<br />

Ein Anteil von unter fünf Prozent gilt als<br />

gute Übereinstimmung zwischen Simulation und<br />

Realität.<br />

Mittels der vorgegebenen Wunschgeschwindigkeit<br />

der Fahrzeugklassen wurde für alle Querschnitte<br />

der Kalibrierung ein Parametersatz gesucht, der es<br />

ermöglichte, das Verkehrsverhalten aller Querschnitte<br />

ausreichend zu beschreiben. Der bestimmte<br />

Parametersatz war Grundlage der Validierung.<br />

Klasse vzul = 100 vzul = 120 vzul = frei<br />

MPE Kfz/h vmom Kfz/h vmom Kfz/h vmom<br />

Kalibrierung<br />

Anzahl 5 6 4<br />

Mittlerer<br />

Fehler<br />

2,1% 3,3% 2,3% 3,9% 2,4% 4,3%<br />

Validierung<br />

Anzahl 3 2 2<br />

Mittlerer<br />

Fehler<br />

2,1% 3,9% 1,6% 4,3% 3,6% 4,0%<br />

Tab. 35: Fehlerwerte Kalibrierung und Validierung Kollektive<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>, MPE für Verkehrsstärke und Pkw-Fahrtgeschwindigkeit<br />

Tab. 35 enthält den mittleren MPE für die einzelnen<br />

Kollektive, getrennt nach den Kriterien Verkehrsstärke<br />

und mittlere momentane Pkw-Geschwindigkeit.<br />

Es wird ersichtlich, dass bezüglich<br />

der Kalibrierung in allen drei Kollektiven eine gute<br />

Performance erzielt wurde. Lediglich in der Gruppe<br />

„vzul = frei“ bewegt sich der mittlere MPE für die<br />

Geschwindigkeit der Kalibrierung im Grenzbereich.<br />

Bei der Kalibrierung der Kollektive trat eine Besonderheit<br />

auf. Zwei Messquerschnitte, in deren weitläufigem<br />

Vorlauf eine Änderung der vzul angeordnet<br />

war, konnten nicht in der Kalibrierung berücksichtigt<br />

werden. Bei dem Vergleich der simulierten,<br />

mit den aus den harmonischen Mittel bestimmten<br />

Fahrtgeschwindigkeiten, zeigten sich hohe Differenzen.<br />

Nach Überprüfung der Daten war festzustellen,<br />

dass bei beiden Querschnitten dieses eben<br />

erwähnte Merkmal auftrat, welches über einen<br />

längeren Abschnitt eine Beeinflussung der aus den<br />

lokalen Messungen erhobenen Reisegeschwindigkeiten<br />

zur Folge hat.

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