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Schmale zweibahnig vierstreifige Landstraßen (RQ 21)

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ung nur bis zu einem Verkehrsaufkommen von<br />

1.300 Kfz/h möglich. Im Bereich geringer Verkehrsstärken<br />

weist die Belegung des rechten Fahrstreifens<br />

beider Varianten mit 6 % die größte Differenz<br />

auf, wobei in der Gruppe der (teil-) planfreien<br />

Führung bei gleichem Verkehrsaufkommen mehr<br />

Kfz den rechten Fahrstreifen nutzen. Mit einer<br />

zunehmenden Gesamtanzahl an Fahrzeugen nähern<br />

sich die Kurven an. Auch hier ist davon auszugehen,<br />

dass sich diese im Bereich hoher Verkehrsstärken<br />

auf einem gleichen Niveau bewegen.<br />

Als Ursachen für die geringfügig stärkere Nutzung<br />

des linken Fahrstreifens kommen die Zielwahl am<br />

folgenden Knoten sowie der Verkehrsablauf am<br />

vorangegangenen Knoten in Betracht. Es ist davon<br />

auszugehen, dass sich dieser Effekt mit einem<br />

zunehmenden Abstand der Knotenpunkte zueinander<br />

verringert. Ein signifikanter Unterschied<br />

zwischen beiden Gruppen war nicht festzustellen.<br />

Auf eine Betrachtung nach SV-Anteil wurde aufgrund<br />

der geringen Fallzahlen verzichtet. Der<br />

Schwerverkehrsanteil des Kollektivs „plangleiche<br />

Führung“ liegt mit 9 % um knapp 1 % über dem<br />

Wert der Gruppe „(teil-) planfreie Führung“.<br />

4.5.5 Zeitlückenverteilung<br />

Bei der Analyse der Zeitlückenverteilung ist die<br />

Verkehrsstärke zu berücksichtigen. Höhere Verkehrsstärken<br />

bedingen eine Verringerung der Zeitlücken<br />

zwischen den Kfz und somit steileren Anstieg<br />

des Kurvenverlaufes über die kumulierte<br />

Zeitlückenverteilung. Bei einem regelkonformen<br />

Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer wäre der<br />

Anteil der Kfz mit einer kritischen Zeitlücke minimal<br />

und würde sich unabhängig von der Verkehrsstärke<br />

nicht verändern.<br />

Die Auswertung der Fahrzeugabstände für die drei<br />

Untersuchungskollektive ergab die in Bild 31 dargestellte<br />

Zeitlückenverteilung. Die Kurven repräsentieren<br />

die Mittelwerte der Verteilungen in den<br />

einzelnen Kollektiven aller Fahrzeuge am Querschnitt,<br />

klassifiziert in Intervallen mit je 1 s.<br />

Die mittlere Verkehrsstärke beträgt 790 Kfz/h für<br />

„vzul = 100 km/h“, 680 Kfz/h für „vzul = 120 km/h“<br />

sowie 890 Kfz/h für das Kollektiv „vzul = frei“. Auffällig<br />

ist die hohe Unterschreitung der tkrit (1 s). Trotz<br />

geringer mittlerer Verkehrsstärken ist im Kollektiv<br />

„vzul = 100 km/h“ eine um 2 % höhere Unterschreitung<br />

als im Kollektiv „vzul = frei“ festzustellen.<br />

Grund hierfür kann ein anderes Sicherheitsempfinden<br />

der Verkehrsteilnehmer auf Abschnitten mit<br />

einer niedrigen vzul sein. Der Wert tempf von 2 s wird<br />

in allen Kollektiven von mehr als einem Fünftel der<br />

Fahrzeugführer unterschritten<br />

41<br />

Um den Einfluss der Verkehrsstärke auf die Zeitlückenwahl<br />

zu differenzieren erfolgte eine vertiefende<br />

Betrachtung der Geschwindigkeitskollektive.<br />

Die einzelnen Messintervalle wurden anhand der<br />

jeweiligen mittleren Verkehrsstärke in Klassen mit<br />

einer Breite von 100 Kfz/h zusammengefasst und<br />

der mittlere Anteil der Kfz mit einer Zeitlücke tkrit<br />

bestimmt. Berücksichtigung fanden lediglich Klassen<br />

die mit mindestens drei Wertepaaren besetzt<br />

sind. Die Klassifizierung nach den Verkehrsstärken<br />

lässt die verschiedenen Unterschreitungshäufigkeiten<br />

in den Kollektiven deutlich werden.<br />

Bild 32 verdeutlicht, dass überwiegend im Kollektiv<br />

vzul = 100 km/h die höchsten Überschreitungen der<br />

tkrit auftreten. Bei gleicher Verkehrsstärke liegt der<br />

Anteil der Unterschreitungen für genanntes Kollektiv<br />

im Mittel um 3,5 % höher als in den andern<br />

beiden Kollektiven. Mit zunehmender Verkehrsstärke<br />

nimmt der Anteil der Unterschreitungen<br />

kontinuierlich zu. Bei einer Verkehrsstärke von<br />

1.500 Kfz/h wird die tkrit in allen drei Kollektiven von<br />

ca. 20 % der Fahrzeugführer unterschritten.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Zeitlückenverteilung alle Kfz<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24<br />

v = 100<br />

Nettozeitlücke [s]<br />

v = 120 v = frei<br />

Bild 31: Nettozeitlückenverteilung aller Kfz, Geschwindigkeitstypen<br />

<strong>RQ</strong> <strong>21</strong>- ähnlich<br />

Anteil Kfz Zeitlücke kleiner 1 s<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

0 500 1000 1500 2000 2500<br />

Verkehrsstärke [Kfz/h] aus 5 min Intervallen<br />

v = 100 v = 120 v = frei<br />

Bild 32: Unterschreitungshäufigkeit tkrit, Geschwindigkeitstypen

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