Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können
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WIRTSCHAFT SERIE: VENTURE CAPITAL, TEIL 6<br />
Der Risikokapitalnehmer: Christian Bader (TMC AG)<br />
Intensivstation und Risikokapital,<br />
auf den ersten Blick mag diese<br />
Kombination ungewöhnlich<br />
erscheinen. Wer jedoch dem Vorstandsvorsitzenden<br />
der Firma<br />
TMC - Technology Medical Care<br />
- AG (TMC AG), Ing. Christian<br />
Bader zuhört, merkt sehr<br />
schnell, dass hier mit ‚MT Connect’<br />
ein innovatives System entwickelt<br />
worden ist, das große<br />
Chancen hat, in die Intensivstationen<br />
der Krankenhäuser Einzug<br />
zu halten. „Mit dieser Gesamtlösung<br />
aus Soft- und Hardware<br />
lässt sich neben einer verbesserten<br />
Qualität auch größere<br />
Wirtschaftlichkeit bei der Versorgung<br />
von Intensivpatienten<br />
erreichen“, beschreibt Christian<br />
Bader die Vorzüge seines Produktes.<br />
Für Bader, der über eine<br />
langjährige Erfahrung im Umgang<br />
mit Krankenhäusern verfügt,<br />
sind die Begriffe Qualität<br />
und Wirtschaftlichkeit eng miteinander<br />
verbunden, „gerade im<br />
medizinischen Bereich“, wie er<br />
ergänzt. „Therapie und Überwachung<br />
von Intensivpatienten sind<br />
ein sehr komplexes System und<br />
mit unserem Produkt geben wir<br />
denjenigen, die sich um den Patienten<br />
kümmern, ein Instrument<br />
in die Hand, das ihnen die Arbeit<br />
erleichtert“, gibt sich Bader überzeugt.<br />
„Gerade durch die enge<br />
Zusammenarbeit zwischen der<br />
Universitätsklinik für Anästhe-<br />
Mit e-idea haben die drei Unternehmen eine<br />
Plattform geschaffen, um „aus starken<br />
Ideen Unternehmen zu machen“. Gesucht<br />
werden in den nächsten Monaten Ideen und<br />
Konzepte zum Thema „wireless world“, denen<br />
man gemeinsam zum Durchbruch verhelfen<br />
möchte. Geboten werden neben der<br />
Beratung in den Bereichen Technologie,<br />
Vertrieb und Marketing auch Risikokapital<br />
und ein Netz an Kontakten. Für Deborah<br />
Ebrahim-Nehouray von Hewlett-Pakkard<br />
E-Services geht es vor allem darum,<br />
Hemmschwellen abzubauen und den potentiellen<br />
Gründern Mut zu machen. Sie<br />
spricht in diesem Zusammenhang von<br />
schlummernden Ideen, die man erst wach-<br />
sie und Intensivmedizin im AKH<br />
Wien wurde in der Startphase unser<br />
Produkt auf die in der Praxis<br />
benötigten Anforderungen<br />
optimiert“, so Bader Während<br />
die ‚MT Connect-Box’ medizinische<br />
Endgeräte wie Labor, Monitore,<br />
Spritzen- oder Infusionspumpen<br />
mit der Datenzentrale<br />
verbindet und so eine permanente<br />
Überwachung und Speicherung<br />
ermöglicht, lässt sich auch<br />
die Medikation mittels eines Barcodesystems<br />
weitgehend automatisieren<br />
und zeitgleich umfangreich<br />
dokumentieren. Wertvolle<br />
Zeit, die durch das mühsame<br />
händische Eingeben der Daten<br />
am Bildschirm verloren gehe,<br />
könne das Pflegepersonal nun<br />
für die Versorgung der Patienten<br />
nützen, verweist Bader auf Entlastung<br />
und Zeitersparnis für<br />
Pfleger und Schwestern. Aber<br />
auch der Arzt profitiere von diesem<br />
System, könne er doch den<br />
Zusammenhang zwischen Vitalparametern<br />
und der tatsächlich<br />
bereits verabreichten Medikation<br />
sofort ablesen und sehr rasch erkennen,<br />
ob Art und Dosis der<br />
Medikation eine Besserung beim<br />
Patienten bewirken. Natürlich<br />
lassen sich dadurch auch Kosten<br />
einsparen, denn durch ein exaktes<br />
und korrektes Verlaufsbild ist<br />
eine sehr viel präzisere Dosierung<br />
möglich. Mit der Einführung eines<br />
Barcodesystems <strong>können</strong> nun<br />
erstmals die Kosten ausgehend<br />
vom Patienten erfasst werden.<br />
Für Bader ist dies ein wichtiger<br />
Schritt hin zur Kostenwahrheit,<br />
„denn genaue Kostenaufstellungen<br />
sind bis jetzt nicht möglich“.<br />
Analysieren lässt sich ebenfalls<br />
die Funktionstüchtigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit der Endgeräte,<br />
verweist Bader auf einen servicetechnischen<br />
Aspekt, „denn<br />
wir <strong>können</strong> nicht nur die Verwendungszeit<br />
eines jeden Gerätes<br />
exakt ablesen, sondern auch<br />
feststellen, wie oft und wie lange<br />
ein Gerät fehlerhaft bzw. ausgefallen<br />
gewesen ist.“ Verständlich,<br />
dass in Zeiten leerer Kassen<br />
der Auftritt des Wiener Unternehmens<br />
auf der letztjährigen<br />
Düsseldorfer MEDICA große<br />
Aufmerksamkeit erregt hat. Der<br />
Erfolg scheint vorprogrammiert<br />
und so muss man sich die Frage<br />
stellen, warum hier noch Risikokapital<br />
nötig ist, zumal das<br />
System bereits in Wien und<br />
Hannover läuft.<br />
Bader verweist auf die hohen<br />
Entwicklungs- und Produktionskosten.<br />
„Als kleines Unternehmen<br />
haben wir nicht die Liquidität,<br />
um die Aufträge vorfinanzieren<br />
zu <strong>können</strong>“, erklärt er<br />
das Problem. Nachdem die Banken<br />
abgewunken hatten und eine<br />
Übernahme für ihn nicht in<br />
Frage kam, landete er bei den<br />
VCs. „Mit ECOS Venture Capi-<br />
e-idea - eine neue Plattform für Unternehmensgründer<br />
Neue Unterstützung für Unternehmensgründer versprechen Hewlett-Packard,<br />
Contrast Management Consulting und iLab24.<br />
küssen müsse. „Wir benötigen keinen Businessplan,<br />
sondern uns genügt ein kurzes<br />
Konzept“, setzt Ebrahim-Nehouray die Einstiegshürde<br />
bewusst niedrig an. Im Rahmen<br />
von e-idea stellt iLab24 200 Mio. Schilling<br />
Risikokapital für Unternehmensgründungen<br />
zur Verfügung. „Wir sehen uns als<br />
Entwicklungspartner, um aus attraktiven<br />
Geschäftsideen Unternehmen werden zu lassen“,<br />
legt Rainer Bernert, Vorstand der Risikokapitalgesellschaft,<br />
seine Sichtweise dar<br />
und möchte e-idea als permanente Anlaufstelle<br />
für innovative Ideen verstanden wissen.<br />
Um Synergieeffekte möglich zu machen,<br />
beschränken sich die Gründungsmitglieder<br />
der Plattform auf einen Themen-<br />
tal haben wir dann einen Investor<br />
gefunden, der uns das nötige Kapital<br />
zur Verfügung stellte und<br />
bereit war, uns in unserer Entwicklung<br />
zu unterstützen“, schildert<br />
Bader die Übereinkunft. Für<br />
ihn ist es wichtig, dass der VC-<br />
Geber auch über entsprechende<br />
Branchenkenntnisse verfügt,<br />
„denn gerade die Entscheidungsprozesse<br />
in Krankenhäusern<br />
sind ein sehr sensibles Feld<br />
und wer sich dort nicht auskennt,<br />
muss erkennen, dass der eigentliche<br />
Markteintritt schon vorbei<br />
ist, bevor er begonnen hat.“<br />
So sei gerade im VC-Bereich<br />
der intensive Kontakt zwischen<br />
den Partnern von sehr großer<br />
Wichtigkeit, ist sich Bader sicher<br />
und verweist gleichzeitig auf die<br />
gute Zusammenarbeit mit dem<br />
VC-Partner. Beide haben aber<br />
mit ihrem Engagement schon<br />
jetzt gezeigt, dass sich auch in<br />
Marktsegmenten, die nicht so in<br />
der Öffentlichkeit stehen, beachtliche<br />
Erfolge erzielen lassen.<br />
Auf die Fortsetzung dürfen wir<br />
gespannt sein. ❏<br />
schwerpunkt. „Für uns ist wireless das Thema<br />
der Zukunft“, so Albrecht Wagner von<br />
Contrast Management Consulting. Für<br />
Start-ups ergeben sich seiner Meinung nach<br />
interessante Perspektiven, denn die Zahl der<br />
Wireless-Anwender werde gewaltig ansteigen.<br />
Wagner begründet dies nicht nur mit<br />
dem hohen Nutzerpotential, sondern sieht<br />
auch einen hohen Realisationsdruck seitens<br />
der Telekommunikationsunternehmen.<br />
„Schließlich müssen sich die milliardenschweren<br />
Investitionen ja möglichst bald<br />
bezahlt machen“, gibt er sich überzeugt.<br />
Wer mit den Initiatoren ins Gespräch kommen<br />
möchte, sollte die Networking-Events<br />
nicht verpassen. Informationen über Termine<br />
und die Plattform e-idea lassen sich<br />
auf der extra erstellten Website www.e-idea.at<br />
abrufen. ❏<br />
10 monitor 7-8/<strong>2001</strong>