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Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können

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Public Relations (PR) oder auch<br />

Öffentlichkeitsarbeit - Unternehmenskommunikations<br />

& Medienarbeit - stellt auch<br />

in Österreich eine aufstrebende Branche dar,<br />

die den in ihr beschäftigten Personen ein<br />

höchst interessantes, modernes und zukunftsträchtiges<br />

Betätigungsfeld bietet. Gleichzeitig<br />

nimmt der Anteil von Frauen in diesem<br />

Berufsfeld kontinuierlich zu. Eine Untersuchung<br />

im Rahmen einer Dissertation an der<br />

Universität Wien nahm die Berufssituation in<br />

der österreichischen PR-Branche vor diesem<br />

Hintergrund unter die Lupe.<br />

Martina Zowack<br />

Eine boomende Branche<br />

auf dem Prüfstand:<br />

Frauen in den<br />

österreichischen<br />

Public Relations<br />

Ein jährliches Wachstum von bis zu 30 Prozent<br />

rechtfertigt durchaus bei PR von einer<br />

boomenden Branche zu sprechen. Weltweit<br />

- so auch in Österreich - absolvieren mehr<br />

Frauen als Männer eine Ausbildung in diese<br />

Richtung und auch in der Praxis des Berufsfeldes<br />

arbeiten bereits rund zwei Drittel Frauen.<br />

�� Feminisierung von PR<br />

Man spricht im Fall einer deutlichen Zunahme<br />

des Frauenanteils (auf rund 70%) auch<br />

von der sogenannten Feminisierung eines Berufes.<br />

Untersuchungen aus den USA zeigten<br />

zum einen negative Folgen des steigenden<br />

Frauenanteils in den PR - so u.a. einen geringeren<br />

Status, weniger Prestige und sinkende<br />

Einkommen - auf. Zum anderem wurden<br />

zwei relevante Berufsrollen ausgemacht:<br />

der Kommunikationsmanager - der plant,<br />

berät und kontrolliert - und der Kommunikationstechniker<br />

- der Texte und PR-Materialien<br />

jeder Art verfasst - wobei angeblich<br />

Frauen überwiegend als Techniker tätig seien.<br />

�� <strong>Die</strong> Untersuchung<br />

<strong>Die</strong> Autorin - seit 1999 PR-Managerin bei<br />

Compaq Computer Österreich - führte mittels<br />

standardisiertem Fragebogen eine repräsentative<br />

Befragung von 470 österreichischen<br />

PR-Tätigen aus Agenturen, Unternehmen,<br />

Institutionen und der Politik im Rahmen ihrer<br />

Dissertation am Institut für Publizistik<br />

und Kommunikationswissenschaft der Universität<br />

Wien durch. Zentrales Ziel der Untersuchung<br />

war - vor dem Hintergrund des zunehmenden<br />

Frauenanteils in der österreichischen<br />

PR-Branche - die Berufssituation, die<br />

berufliche Rolle, das Selbstbild, die Möglichkeiten<br />

und Chancen von PR-Frauen im<br />

Vergleich zu Männern und die Einstellungen<br />

und Haltungen der österreichischen PR-Tätigen<br />

und damit die zu erwartenden Trends<br />

für die weitere Entwicklung der PR-Branche<br />

in Österreich aufzuzeigen.<br />

Grundsätzlich bestätigte die Untersuchung<br />

die zunehmende Feminisierung der PR-Branche<br />

in Österreich. Bei den jüngeren in die PR<br />

nachfolgenden Personen wird der Anstieg<br />

von Frauen und damit die zunehmende Feminisierung<br />

der PR deutlich. In der PR-<br />

Agentur oder PR-Abteilung sind Frauen -<br />

mit etwa zwei Drittel - deutlich in der Mehrheit,<br />

die leitenden Positionen sind zwar be-<br />

STUDIE MONISKOP<br />

reits etwa gleichmäßig zwischen Frauen und<br />

Männern aufgeteilt, jedoch im Hinblick auf<br />

die Dominanz der Frauen nicht adäquat mit<br />

Frauen besetzt.<br />

Rund 20% der befragten PR-Tätigen arbeiten<br />

in einer PR-Agentur, 13% als selbständige<br />

PR-Berater, ebenfalls 13% machen<br />

PR für einer Institution oder Behörde, 17%<br />

betreiben PR für ein Handelsunternehmen,<br />

19% für ein Produktionsunternehmen und<br />

18% für ein <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen.<br />

�� Berufserfahrung & Ausbildung<br />

Frauen in den österreichischen PR sind durchschnittlich<br />

sechs Jahre jünger als ihre männlichen<br />

Kollegen (Durchschnittsalter allg. 39<br />

Jahre) und verfügen daher auch über entsprechend<br />

weniger Berufserfahrung. Ihre Ausbildung<br />

ist überdurchschnittlich hoch (89%<br />

der Befragten haben ein Hochschulstudium<br />

oder einen Hochschullehrgang abgeschlossen),<br />

jedoch nicht besser als die der Männer<br />

und geprägt von den PR-nahen Ausbildungsformen<br />

- Publizistik- und Kommunikationswissenschaft<br />

und Universitätslehrgang<br />

für Öffentlichkeitsarbeit.<br />

monitor 7-8/<strong>2001</strong> 103

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