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Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können

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E-WORLD KONFERENZBERICHT<br />

Der erfolgsverwöhnte<br />

Larry Ellison ist zuletzt<br />

ein wenig in Bedrängnis<br />

geraten. <strong>Die</strong> Zeiten<br />

schier ungebremsten<br />

Wachstums, in denen alle<br />

Welt dachte, es gebe<br />

keine Alternative zu den<br />

Datenbanken seines<br />

Unternehmens Oracle,<br />

sind vorbei. Jetzt versucht<br />

der Datenbankhersteller<br />

aus Kalifornien<br />

mit neuer Cluster-Datenbank-Software<br />

und<br />

einem neuen Lizenzmodell<br />

wieder an Marktanteilen<br />

zu gewinnen.<br />

Christofer Radic<br />

Viel Lärm um Oracle9i<br />

Auf der diesjährigen Oracle Open World vom<br />

18. bis 21. Juni in Berlin hat das Softwareunternehmen<br />

aus den USA den Startschuss<br />

für die neue verteilte Datenbank-Software<br />

Oracle9i gegeben. <strong>Die</strong> neue Version soll vor<br />

allem den Aufbau komplexer Web-Applikationen<br />

zu deutlich geringeren Kosten ermöglichen.<br />

Aber auch sein Lizenzmodell hat<br />

Oracle überarbeitet, was zu deutlichen Preissenkungen<br />

führen soll.<br />

�� Neue Datenbank-Version<br />

<strong>Die</strong> neue Datenbank-Software kommt mit<br />

über 400 neuen Features sowie einer neuartigen<br />

Clustering-Technologie namens Real<br />

Application Clusters (RAC). Damit will sich<br />

das Unternehmen vor allem gegen die Konkurrenten<br />

IBM und Microsoft abgrenzen. Es<br />

verspricht damit quasi unbegrenzte Skalierbarkeit<br />

und totale Verfügbarkeit, ohne die<br />

Notwendigkeit einer Rekonfiguration von<br />

Datenbank oder Applikationen.<br />

Auf einem einzelnen Compaq-Server soll<br />

Oracle9i die nach TPC-C Benchmark schnellste<br />

Datenbank sein und auf einem AlphaServer-GS320-System<br />

mit Tru64 UNIX<br />

230.533 tpmC (Transaktionen pro Minute)<br />

erreichen. Der weltweit zweigrößte Softwarehersteller<br />

hat seine Oracle9i-Datenbank<br />

zuvor in einem Beta-Test mit mehr als 450<br />

Kunden getestet. Zudem wurde die Software<br />

bereits mehr als 15.000-mal über das Oracle<br />

Developer Network heruntergeladen.<br />

�� <strong>Die</strong> 9i Technologie<br />

<strong>Die</strong> Produktreihe Oracle9i besteht aus einem<br />

aktualisierten Datenbank- und einem neuen<br />

Applikationsserver sowie einer überarbeiteten<br />

Entwickler-Suite. Der 9i-Datenbankserver<br />

soll sich deutlich einfacher administrieren<br />

lassen als der Vorgänger und für Internetbasierende<br />

Anwendungen bei Application<br />

Service Providern (ASP) optimiert sein. Für<br />

diesen Anwendungsfall und für die Entwikklung<br />

drahtloser Anwendungen enthält auch<br />

die Developer Suite neue Werkzeuge.<br />

<strong>Die</strong> durchgreifendsten Neuerungen bringt<br />

der Oracle9i Application Server: Er ist nach<br />

Angaben des Herstellers besonders für den<br />

Einsatz auf Server-Clustern geeignet und soll<br />

dort beinahe linear skalieren. Eine dramatische<br />

Performance-Steigerung verspricht sich<br />

Oracle vom Einsatz neuer Caching-Techniken,<br />

die nicht nur statische, sondern auch dynamische<br />

Webseiten zwischenspeichern und<br />

in sehr kurzer Zeit an den Anwender liefern.<br />

�� Preisoffensive gegen<br />

IBM und Microsoft<br />

<strong>Die</strong> Lizenzkosten für seine Software hat das<br />

kalifornische Unternehmen deutlich gesenkt,<br />

offenbar um der wachsenden Konkurrenz von<br />

IBM und Microsoft entgegenzutreten. Je nach<br />

Anwendungsfall <strong>können</strong> die Kosten für die<br />

Oracle-Software bis zu 50 Prozent niedriger<br />

liegen als zuvor. Beim neuen Preissystem werden<br />

die Kunden pro Prozessor mit 40.000<br />

US-Dollar für die Unternehmensversion zur<br />

Kasse gebeten. <strong>Die</strong> bisherige Preispolitik bei<br />

Oracle war bei einigen Kunden nicht gut angekommen:<br />

Beim so genannten power unit<br />

pricing berechnen sich die Kosten einer Lizenz<br />

in Abhängigkeit von der Prozessorleistung<br />

des Servers, auf dem die Oracle-Datenbank<br />

eingesetzt wird. Für einen 1-Gigahertz<br />

schnellen Server seien früher 100.000<br />

US-Dollar je Lizenz für langsamere Rechner<br />

50.000 US-Dollar oder weniger fällig gewesen,<br />

sagte Oracle-Chef Larry Ellison. Für<br />

das Upgraden seiner Hardware musste der<br />

Kunde auf diese Weise Strafe zahlen. Auch<br />

in Österreich werden sich mit der neuen Version<br />

die Preise ändern, so Martina Keippel,<br />

Marketing Managerin bei Oracle. Derzeit liegen<br />

jedoch noch keine genauen Informationen<br />

dazu vor.<br />

Das Unternehmen gleicht mit diesem<br />

Schritt sein Preismodell dem der Konkurrenz<br />

an. Laut Ellison kostet die IBM-Datenbank<br />

nach der Preissenkung seines Unternehmens<br />

65 Prozent mehr als das Oracle-Produkt. IBM<br />

rechnete dagegen vor, dass die eigene Software<br />

für die Kunden lediglich mit 22.500<br />

58 monitor 7-8/<strong>2001</strong>

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