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Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können

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Dass die sprichwörtliche Garage als<br />

Ausgangspunkt für ein erfolgreiches<br />

Softwareunternehmen nicht immer<br />

nur in Amerika stehen muss, sondern<br />

auch in der Steiermark zu finden ist,<br />

beweisen Guido Strohecker und<br />

Peter Remitz. Weit ab von der<br />

Großstadt entfernt haben sie in<br />

Bruck an der Mur eine Software<br />

entwickelt, die uns das Büroleben erleichtern<br />

soll.<br />

Christian Henner-Fehr<br />

untermStrich -<br />

die ideale Mischung für das Büro<br />

„untermStrich ist eigentlich aus der Not<br />

heraus geboren“, erinnert sich Strohecker, der<br />

Mitte der neunziger Jahre in einem Grazer<br />

Architekturbüro arbeitete. Fehlende Aufträge,<br />

lästige Büroarbeit, die keiner machen<br />

möchte, all das ließ Strohecker nach Alternativen<br />

suchen. Kleine Programme, die ursprünglich<br />

für den Eigenbedarf gedacht waren<br />

und die Büroarbeit vereinfachen sollten,<br />

bildeten den Ausgangspunkt für das Duo<br />

Strohecker und Remitz. „Wir wollten ein Programm<br />

entwickeln, das uns Informationen<br />

über die jeweils laufenden Projekte liefern<br />

kann“, so Strohecker. Projektorientiertes Arbeiten<br />

heißt das Zauberwort. „Mit unserer<br />

Software <strong>können</strong> wir dem Kunden ein<br />

Höchstmaß an Transparenz, Effizienz und<br />

Vereinfachung im Verwaltungsablauf seines<br />

Projektes garantieren“, fährt Strohecker fort.<br />

Interessant ist diese Software für alle, die in<br />

projektorientierten Strukturen arbeiten. Und<br />

das werden immer mehr, denn die Zeit der<br />

hierarchischen und unflexiblen Strukturen<br />

ist vorbei, projektbezogenes Arbeiten hält<br />

Einzug in die Büros.<br />

<strong>Die</strong> Software besteht aus einem Grundund<br />

verschiedenen Einzelmodulen. Im<br />

Grundmodul lassen sich nicht nur die<br />

Stammdaten jedes einzelnen Projektes aufnehmen,<br />

sondern auch der projektbezogene<br />

Arbeitsaufwand der Mitarbeiter kann genau<br />

erfasst werden. „Mit Hilfe dieser Daten“, so<br />

Strohecker, „ist dann jederzeit eine Projektauswertung<br />

möglich. Der Kunde erkennt<br />

Fehlentwicklungen schon frühzeitig und hat<br />

die Möglichkeit darauf zu reagieren.“ <strong>Die</strong><br />

Projektauswertung erlaubt neben einer Kostenstellenauswertung<br />

unter anderem auch<br />

den Soll-Ist Stundenvergleich der Mitarbeiter<br />

oder die <strong>Ausgabe</strong> betriebswirtschaftlicher<br />

Kenngrößenangaben. Sehr praktisch auch die<br />

UNTERNEHMENSPORTRÄT<br />

Aufstellung und Übersicht sämtlicher angefallener<br />

Reise- und Nebenkosten. Wem das<br />

noch nicht reicht, der sollte sich die Einzelmodule<br />

„zeit + termin“, „dokument + adresse“,<br />

„cash + rechnung“ und „info + projektdaten“<br />

ansehen. Ob Terminplanung, Schriftverkehr,<br />

Honorar- oder Datenverwaltung, die<br />

Software bietet entsprechende Lösungen an.<br />

Trotzdem müsse der User nicht auf seine ihm<br />

vertraute Software verzichten, betont Strohecker,<br />

denn es gebe Schnittstellen zu allen<br />

gebräuchlichen Programmen wie Word, Winfax<br />

oder Exchange. Auch Apple-User <strong>können</strong><br />

ab nächstem Jahr mit der Bürosoftware arbeiten,<br />

„auf vielfachen Kundenwunsch“, wie<br />

Strohecker betont. Große Erwartungen richten<br />

sich aber vor allem auf eine Internetbasierende<br />

Version, die ebenfalls für nächstes<br />

Jahr geplant ist. Hier werde es dann auch<br />

möglich sein, fremdsprachige Versionen anzubieten,<br />

was bis jetzt an der Komplexität<br />

der Programmierung gescheitert sei, so Strohecker.<br />

Mit der bisherigen Entwicklung sind Remitz<br />

und Strohecker zufrieden. Man sei nicht<br />

nur Markführer in Österreich, sondern könne<br />

gleichzeitig auch auf ein hohes Maß an<br />

Kundenzufriedenheit verweisen, betont Strohecker,<br />

der als einer von zwei Geschäftsleitern<br />

für den Marketingbereich zuständig ist.<br />

<strong>Die</strong>se führt er darauf zurück, dass zum einen<br />

die Software sehr praxisorientiert sei und auf<br />

Erfahrungen basiere, die sie selbst gemacht<br />

hätten. Zum anderen sei es aber das Anliegen<br />

des Unternehmens, dem Kunden nicht<br />

nur Software zu verkaufen, sondern ihm auch<br />

Unterstützung anzubieten, wie er diese sinnvoll<br />

für sich verwenden könne. Denn, so Strohecker,<br />

„eine gute Software führt nicht automatisch<br />

zu den gewünschten Resultaten.“ So<br />

gehen die Schulungen, die immer wieder an-<br />

HARD & SOFTWARE<br />

geboten werden, mehr in Richtung Beratung.<br />

Strohecker vermisst vor allem das projektbezogene<br />

Denken und versucht deshalb, diese<br />

Schiene noch weiter auszubauen. Nachdem<br />

bereits Veranstaltungen zusammen mit der<br />

Wirtschaftskammer stattgefunden haben,<br />

sind nun weitere Kooperationen vor allem<br />

mit Seminarveranstaltern geplant. „Außerdem<br />

bieten wir auf unserer Website ein Forum<br />

an, in dem die Kunden mit uns kommunizieren<br />

und Fragen an uns richten <strong>können</strong>“,<br />

verweist Strohecker auf ein weiteres Angebot.<br />

Der Erfolg in Österreich bedeute aber<br />

nicht, dass man sich nun zufrieden zurükklehne.<br />

Remitz und Strohecker sind auf den<br />

Geschmack gekommen und basteln an ihrer<br />

Zukunftsstrategie. Mit dem Einstieg in<br />

den deutschen Markt habe man den ersten<br />

Schritt hin zur Eroberung des europäischen<br />

Marktes getan. „Langfristig schwebt uns aber<br />

durchaus ein weltweiter Vertrieb vor“, beschreibt<br />

Strohecker das Ziel des Unternehmens.<br />

Umsatzsteigerungen von 300 bis 400%<br />

haben das Duo nicht abheben lassen. Angebote<br />

zur Übernahme wurden bis jetzt abgelehnt<br />

und auch der Einsatz von Risikokapital<br />

wurde bis jetzt nicht ernsthaft in Erwägung<br />

gezogen. „Bisher erfolgte die Finanzierung<br />

ausschließlich durch Eigenmittel oder<br />

die Bank“, so Strohecker. „Falls es notwendig<br />

ist, werden wir aber auch andere Möglichkeiten,<br />

zum Beispiel Risikokapital, in Erwägung<br />

ziehen“, zeigt sich Strohecker flexibel.<br />

So wird in Bruck an der Mur mit großem<br />

Elan und Engagement daran gearbeitet,<br />

den weltweiten Markt zu erobern und gleichzeitig<br />

den guten Ruf österreichischer Software<br />

in die Welt hinauszutragen. Eigentlich<br />

schade, dass die Ursprünge des Unternehmens<br />

nicht wirklich in einer Garage liegen.<br />

http://www.ustrich.com<br />

monitor 7-8/<strong>2001</strong> 85

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