Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können
Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können
Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
E-WORLD E - PAYMENT<br />
<strong>Die</strong> Idee, <strong>komplette</strong> Bestellvorgänge auf elektronischem<br />
Weg zu bearbeiten, bewegt bereits seit Jahren die internationale<br />
IT-Landschaft. Neben dem enormen Einsparungspotential<br />
prägen vor allem die Faktoren Komfort<br />
und Sicherheit die Anforderungen an entsprechende<br />
Softwaresysteme. Der vorrangige Nutzen liegt jedoch in<br />
der Integration der Kundenbindung, dem sogenannten<br />
Customer Relationship Management. Ansätze reichen<br />
von reinen Zahlungssystemen bis hin zu ausgereiften<br />
All-in-one-Lösungen.<br />
David Ortner<br />
Bestellen via Internet ist heutzutage nichts<br />
Besonderes mehr. Versandhäuser aller Art haben<br />
längst den elektronischen Vertriebskanal<br />
für sich entdeckt und entsprechende Online-Shops<br />
für ihre Kunden eingerichtet. Tendenz<br />
steigend. Daneben stellt das Internet<br />
aber auch einen wichtigen Kommunikationskanal<br />
im Business-to-Business-Bereich<br />
dar. <strong>Die</strong> Möglichkeiten des elektronischen<br />
Zahlungsverkehrs reichen von Online-Banking<br />
über Kreditkarten bis hin zu Prepaid-<br />
Cards.<br />
Damit wird das Internet auch für das<br />
„Offline-Geschäft“ ein Thema. Denn eines<br />
bleibt unabhängig von der Sparte gleich: Wo<br />
gehobelt wird, fallen Späne, oder besser gesagt,<br />
wo bestellt wird, flattern Rechnungen<br />
ins Haus. Flattern im wahrsten Sinne des<br />
Wortes, denn immer noch werden Tag für<br />
Tag unzählige Millionen Rechnungen per<br />
Post verschickt und das, obwohl Unternehmen<br />
weltweit etwa 40% an Kosten für Fakturierung<br />
und Zahlungsverkehr einsparen<br />
<strong>können</strong>.<br />
Mit Hilfe des Internet. Allein in Deutschland<br />
beträgt das Einsparungspotenzial von<br />
Unternehmen durch den Einsatz elektronischer<br />
Rechnungen jährlich zehn Milliarden<br />
Euro. Richtungweisend sagt das amerikanische<br />
Marktforschungsinstitut Forrester für<br />
das Jahr 2005 6 Mrd. elektronische Rechnungen,<br />
die via Internet erstellt und bezahlt<br />
werden, voraus.<br />
�� Online bezahlen<br />
Dass sich angesichts dieser hoffnungsvollen<br />
Ausgangssituation bereits einige schlaue Köpfe<br />
auf die Suche nach Lösungen gemacht haben,<br />
liegt auf der Hand. Intensiv hat man sich<br />
in den letzten Jahren vorrangig mit der Komponente<br />
des Bezahlens auseinandergesetzt.<br />
Neben der Kreditkarte hat sich auch das<br />
Internet-Banking etabliert. Letzteres ist allerdings<br />
besonders für den Bereich des Internet-<br />
Shoppings nur bedingt einsetzbar. Der denkbare<br />
Weg, online zu bestellen, um per Post<br />
eine Rechnung zu bekommen, deren Daten<br />
man dann wieder in die Maske des Internet-<br />
Banking eingibt, um zu bezahlen, erscheint<br />
wenig komfortabel.<br />
Alternativ zur Bezahlung per Kreditkarte<br />
hat sich die Idee der Prepaid-Card entwickelt.<br />
Darunter versteht man eine Wertkarte<br />
zum online-shoppen (ähnlich einer<br />
Telephonwertkarte), mit der man einfach und<br />
risikofrei ohne Angabe von persönlichen<br />
Daten im Internet einkaufen kann.<br />
Konkret bietet etwa paysafecard ein derartiges<br />
Service an: Mittels 16-stelligem Code,<br />
der sich unter einem Rubbelfeld auf der<br />
Rückseite der Karte befindet, wird die Transaktion<br />
freigegeben. Ist der Betrag auf der Karte<br />
verbraucht, kauft man eine neue, die dann<br />
auch einen neuen Code enthält. <strong>Die</strong> Karte ist<br />
mit Beträgen von ATS 300.- bis hin zu ATS<br />
1.000.- bei der BAWAG, Hartlauer, Libro,<br />
Niedermeyer und auf den Postämtern zu erhalten.<br />
Verwendbar ist die Karte bei allen paysafecard<br />
Partner-Webshops, einem umfangreichen<br />
Netz, das laufend ausgeweitet wird (nähere<br />
Informationen unter www.paysafecard.com).<br />
Dass dadurch die gute alte Kreditkarte<br />
noch lange nicht ausgedient hat, beweist der<br />
SET Secure Electronic Transaction Standard<br />
(www.set4u.at). 1996 von den Kreditkartengesellschaften<br />
Visa und Mastercard in Zusammenarbeit<br />
mit der Softwareindustrie entwickelt,<br />
integriert das Verfahren sichere Verschlüsselungsmethoden<br />
bei der Kommunikation,<br />
Zertifikate zum Nachweis der Identität<br />
der beteiligten Geschäftspartner und di-<br />
<strong>Die</strong> paysafecard eignet sich vor allem zum Bezahlen<br />
kleinerer Beträge<br />
<strong>Die</strong> Zukunft der Rechnung liegt im Internet<br />
gitale Unterschriften zur Gewährleistung der<br />
Integrität der Daten. <strong>Die</strong> Einhaltung der SET-<br />
Spezifikation wird von der Institution SET-<br />
CO überwacht, die Visa und Mastercard 1997<br />
gegründet haben. Als unabhängiges<br />
Gremium prüft SETCO über die Firma Tenth<br />
Mountain die eingereichten Software-<br />
Produkte der verschiedenen Hersteller auf<br />
Konformität mit dem SET-Standard und vergibt<br />
nach erfolgreichem Test den SET-Mark<br />
Stempel.<br />
�� Mobil bezahlen<br />
Zahlen von überall und zu jeder Zeit ist das<br />
Ziel von paybox (www.paybox.at). Seit Februar<br />
dieses Jahres <strong>können</strong> alle österreichischen<br />
Handy-User schnell, bequem und sicher mit<br />
dem Handy im Internet und bei mobilen<br />
<strong>Die</strong>nstleistern bezahlen sowie privat von<br />
Handy zu Handy Geld überweisen. Bis zum<br />
Jahresende sollen die Österreicher bei 150<br />
Online-Shops und 1.000 mobilen Händlern<br />
mit paybox bezahlen <strong>können</strong>.<br />
Derzeit bestehen bereits Verträge mit über<br />
50 Akzeptanzstellen und mit mehr als 10<br />
Multiplikatoren, die paybox als Zahlungslösung<br />
anbieten bzw. unterstützen. Bald<br />
sollen paybox User sogar an der Einkaufskasse<br />
ihre Rechnungen per Handy begleichen<br />
<strong>können</strong>.<br />
Das Bezahlen an sich funktioniert denkbar<br />
einfach: Der Kunde wählt im E-Shop die<br />
Zahlungsoption „paybox“ oder gibt dem<br />
mobilen <strong>Die</strong>nstleister (Taxifahrer, Pizzaboten)<br />
seine Mobilfunknummer bekannt.<br />
<strong>Die</strong> Akzeptanzstelle initiiert den Zahlungsvorgang,<br />
indem sie die paybox Nummer<br />
des Kunden (Handynummer oder frei<br />
wählbare Alias-Nummer) und den zu zahlenden<br />
Betrag an paybox übermittelt. paybox<br />
ruft den Kunden auf seinem Handy zu-<br />
70 monitor 7-8/<strong>2001</strong>