Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können
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NETZ & TELEKOM<br />
Eine Serie neuer, schneller und<br />
preiswerter Layer 3 Switches<br />
hat Allied Telesyn herausgebracht.<br />
Wir sprachen<br />
darüber mit Herbert<br />
Schwarz, dem Sales<br />
Manager Austria von<br />
Allied Telesyn.<br />
Adolf Hochhaltinger<br />
SWITCH<br />
Schneller Layer-3-Switch<br />
Was ist das Besondere der neuen Geräte?<br />
Der „Rapier“ ist eine brandneue Geräteserie,<br />
die wir auf der Basis unserer Erfahrungen mit<br />
den Herstellern verschiedener Layer-3-Switches<br />
nun selbst entwickelt haben. Zuvor haben<br />
wir in den vergangenen Jahren Geräte<br />
von anderen Herstellern vertrieben, z.B. von<br />
„Extreme Networks“. <strong>Die</strong> dabei gewonnenen<br />
Erfahrungen sind nun in die Entwicklung des<br />
„Rapier“ eingeflossen.<br />
Was kann der „Rapier“?<br />
Das Gerät bietet im Vergleich zu den meisten<br />
Layer 3 Switches einige zusätzliche Möglichkeiten,<br />
beispielsweise Interface-Möglichkeiten<br />
für Wide Area Networks. Hierzu<br />
gibt es an der Rückseite des Gerätes entsprechende<br />
Einschubmöglichkeiten; die<br />
WAN-Anschlüsse - sie sind als Option erhältlich<br />
- <strong>können</strong> dort bei Bedarf eingesetzt<br />
werden.<br />
Zusätzlich kann der Anwender alle Routing-Funktionen<br />
auch an den vorderen Ports<br />
verwenden; das ist speziell bei großen Netzwerken<br />
(„Campus Networks“) sehr wichtig,<br />
um den Traffic möglichst gering zu halten.<br />
Welche Modelle gibt es?<br />
Das „Flaggschiff“ der Serie ist der „Rapier<br />
24“, er verfügt zusätzlich zu seinen 24 Ports<br />
über die Möglichkeit von WAN-Anschlüssen<br />
- wahlweise ISDN Basic Rate, ISDN 4<br />
x Basic Rate, ISDN 8 x Basic Rate, Primary<br />
Rate bis zu 2 Mbit/s sowie synchron und asynchron<br />
- auf der Rückseite.<br />
Um Server anzuschließen, <strong>können</strong> entweder<br />
die Uplinks mit 1 Gbit/s benutzt werden,<br />
zusätzlich besteht hier jedoch auch die<br />
Möglichkeit des „port trunking“, dabei werden<br />
mehrere Anschlüsse einer Gruppe zu einer<br />
leistungsfähigeren Leitung gebündelt.<br />
Meist wird dieses Standardmodell mit seinen<br />
24 Ports eingesetzt. Hier verzeichnen wir<br />
übrigens in letzter Zeit eine steigende Nachfrage<br />
der Anwender. An den Ports wird der<br />
Rapier meist mit preiswerten Layer-2-Switches<br />
verbunden; es macht ja keinen Sinn, überall<br />
zu routen - nicht nur deswegen, weil jeder<br />
Router am Anfang eine Lernphase hat.<br />
Ein weiteres Modell dieser Serie ist der „Rapier<br />
16F“, er verfügt über keine WAN-Module,<br />
bietet dafür 16 Glasfaser-Ports. Dann<br />
gibt es den „Rapier G6“, der sechs Ports (Fibre<br />
oder Kupfer) bietet. Er hat aufgrund der<br />
hohen Geschwindigkeit auf der Backplane<br />
keine WAN-Ports mehr, ist aber ideal als<br />
Concentrator einsetzbar, um beispielsweise<br />
drei Server schnell anzuschließen und über<br />
die insgesamt vier verbleibenden Ports weitere<br />
Layer-3-Switches mit ausreichender<br />
Bandbreite zu versorgen. Von dort geht es<br />
Bei der Datenübertragung im (Ethernet-)<br />
Netzwerk ist die Möglichkeit von<br />
„Kollisionen“ generell vorgesehen: Es<br />
ist nicht zu vermeiden, dass zwei Stationen<br />
im Netzwerk genau zur gleichen<br />
Zeit etwas „sagen“ wollen und<br />
sich dadurch erst einmal gegenseitig<br />
blockieren.<br />
Es gibt dafür auch ein standardisiertes Verfahren:<br />
Jede Station wartet eine (statistisch<br />
bestimmte) Zeitlang und versucht es danach<br />
nochmals. Somit ist es sehr unwahrscheinlich,<br />
dass beide Stationen exakt gleich<br />
lang warten, bis sie wieder versuchen, eine<br />
Datenverbindung per Netzwerk aufzubauen;<br />
die „schnellere“ Station kommt nun<br />
sofort dran und die zweite versucht es um<br />
Sekundenbruchteile später und erkennt,<br />
dass das Netzwerk für den Augenblick besetzt<br />
ist. Sie wartet, bis das Netz wieder<br />
frei ist. Ab einer gewissen Netzlast steigt<br />
nun die Anzahl der Kollisionen im Netz-<br />
Was macht ein Switch?<br />
dann üblicherweise mit Layer 2 weiter.<br />
Was sind Beispiele für andere Anwendungsfälle?<br />
Bei speziellen Anwendungen allerdings wie<br />
beispielsweise in dem Netzwerk einer Universität<br />
ist - ausnahmsweise! - der Einsatz von<br />
Layer-3-Routern überall im Netzwerk sinnvoll,<br />
schließlich sollen hier die Netzwerkbereiche,<br />
die für Studenten zugänglich sind,<br />
von jenen Bereichen getrennt werden, die<br />
ausschließlich den Professoren vorbehalten<br />
sind. Solche Bereiche kann man durchaus als<br />
VPNs verstehen.<br />
Gerade bei diesem Beispiel sind beide<br />
Netzwerke oft in den gleichen Räumen präsent,<br />
sollen aber trotzdem voneinander ge-<br />
werk (bzw. im betreffenden Segment) extrem<br />
stark an. Dann wird es sinnvoll, ein<br />
solches Netz in kleinere Segmente zu unterteilen.<br />
Genau das tut ein Switch: er trennt für<br />
die Dauer der Datenübertragung die beiden<br />
„Gesprächspartner“ vom restlichen<br />
Netzwerk. Somit <strong>können</strong> sich diese beiden<br />
„Gesprächspartner“ in ihrem soeben für die<br />
Dauer dieser Übertragung geschaffenen<br />
„privaten“ Segment ungestört unterhalten,<br />
und zugleich bleibt das restliche Segment<br />
frei für weitere Verbindungen.<br />
Übrigens: Im Gegensatz zu einem Router<br />
arbeitet ein reiner Layer 2 Switch auf<br />
der Basis der (hardwaremäßigen) Netzwerkadressen<br />
(NIC), während Router generell<br />
mit IP-Adressen (Layer 3!) arbeiten<br />
und daher immer erst in einer Routing<br />
Table „nachsehen“ müssen, wohin (an welche<br />
NIC-Adresse) eine bestimmte IP-<br />
Adresse nun tatsächlich zu leiten ist - und<br />
das kostet eben mehr Zeit.<br />
76 monitor 7-8/<strong>2001</strong>