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Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2001 können

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THEMA<br />

Protokoll macht es WAP- fähigen Handys<br />

möglich, Internetinhalte auf das Handydisplay<br />

zu zaubern.<br />

Das Wireless Application Protokoll (WAP)<br />

bietet einen ähnlichen Protokollstack, wie es<br />

auch das ISO/OSI Modell tut. Der WAP-<br />

Stack gliedert die Datenübertragung in verschiedene<br />

Schichten (Layer).<br />

In jeder dieser Schichten kommen Anwendungen<br />

und Protokolle gleichermaßen<br />

zum Einsatz: <strong>Die</strong> Anwendungsschicht „Wireless<br />

Application Environment“ (WAE), basiert<br />

als Anwendungsumgebung auf WWW<br />

und Telefonietechnologien und dient in erster<br />

Linie als Ausführungsumgebung von<br />

WAP-Anwendungen.<br />

In der Session-Schicht sorgt das „Wireless<br />

Session Protocol“ (WSP) für die Bereitstellung<br />

von zwei <strong>Die</strong>nsten: Einen verbindungsorientierten<br />

Service, der oberhalb von<br />

Wireless Transaction Protocol (WTP) operiert<br />

und einen verbindungslosen Service, der<br />

als Datagramm-Service agiert.<br />

In der Transaktionsschicht sorgt das „Wireless<br />

Transaction Protocol“ (WTP) für die<br />

Ausführung von Transaktionen.<br />

<strong>Die</strong> Sicherungsschicht „Wireless Transport<br />

Layer Security“ (WTLS) dient der Sicherung<br />

der Datenintegrität, Privatsphäre und Authentifizierung<br />

und bietet Schutz vor Denial-of-Service<br />

Attacken.<br />

Als Transportmechanismus ist das „Wireless<br />

Datagram Protocol“ (WDP) für die<br />

Kommunikation zwischen dem „Bearer“<br />

(Schnittstellen zwischen WAP und physikalischen<br />

Netzen wie GSM- oder TCP/IP-Netzen)<br />

und den darüber liegenden Schichten zuständig.<br />

Auf der Homepage des WAP-Forums<br />

(http://www.wapforum.org) finden Sie den aktuellen<br />

Stand der Standardisierung inklusive aller<br />

Dokumente im PDF-Format. Seit Mitte<br />

2000 gilt die Version 1.2 und das WAP-Forum<br />

erwartet die Freigabe des Standards 2.0<br />

noch im Sommer <strong>2001</strong>. <strong>Die</strong> neue Version<br />

wird sich von WML deutlich absetzen und<br />

sich in Richtung XHTML (Extensible Hypertext<br />

Markup Language) und TCP (Transmission<br />

Control Protocol) bewegen. Trägerdienst<br />

bleibt in Europa bis auf weiteres GSM.<br />

Zur Secure-Übertragung dient WTLS, eine<br />

dem Secure Socket Layer ähnliche Technologie<br />

(Wireless Transport Layer Security. WAP<br />

ist nicht an einen bestimmten Mobilfunk-<br />

Standard gebunden. Es kann unter GSM und<br />

allen weiteren Standards genutzt werden.<br />

�� Wie funktioniert WAP?<br />

Im Web tauschen Web-Browser und Web-<br />

Server bei der Übermittlung von HTML-Dokumenten<br />

rein textbasierte Informationen<br />

aus. Bei WAP wird der Inhalt wie die tradi-<br />

MOBILE COMPUTING<br />

tionellen Web-Inhalte über einen Web-Server<br />

übertragen. Der Client greift jedoch nicht<br />

direkt auf diese Daten zu, sondern kommuniziert<br />

mit einem WAP-Gateway (auch<br />

WAP-Proxy benannt), das für die Kommunikation<br />

mit dem Webserver sorgt. WAP-<br />

Client und Gateway tauschen Binärinformationen.<br />

Ein typischer Request des WAP-Handys<br />

wird vom Gateway in einen HTTP-Request<br />

konvertiert, der dann an den Server übermittelt<br />

wird. Im Gegenzug konvertiert das<br />

Gateway die Response des Webservers in das<br />

WAP-eigene Binärformat WBXML. <strong>Die</strong>ses<br />

verwendet unterschiedliche Kodiermechanismen.<br />

Der Konvertiervorgang muss die<br />

Markierungen und XML-Syntax in die korrespondierenden<br />

Binärdaten umwandeln, aber<br />

auch die Markierungen und natürlich die eigentlichen<br />

Inhalte.<br />

Weil die Anzeigemöglichkeiten auf Handys<br />

sehr eingeschränkt sind, kann auf Grund<br />

der Größe und Qualität der Displays auf Mobiltelefonen<br />

nicht HTML verwendet werden.<br />

Deswegen wurde WML (Wireless Markup<br />

Language), eine neue Seitenbeschreibungssprache<br />

und die zugehörige Skriptsprache<br />

WML-Script entwickelt, die HTML sehr ähnlich<br />

ist.<br />

WML-Script ist eine an Javascript angelehnte<br />

Skriptsprache. WML und WML-Script<br />

sind auf die niedrigen Bandbreiten von Mobilfunkverbindungen<br />

abgestimmt und berücksichtigen<br />

auch die begrenzten Speicherkapazitäten<br />

auf Seiten der Microbrowser von<br />

Handys.<br />

WML arbeitet nicht seitenorientiert wie<br />

HTML, sondern zerlegt Dokumente in so genannte<br />

Cards und Decks. Cards sind einzel-<br />

ne WML-Einheiten für die Navigation. Sie<br />

dienen als Benutzerschnittstellen. Decks sind<br />

eine Zusammenfassung von Cards. In der Praxis<br />

ist ein Deck ein XML-Dokument, das<br />

auch WML-Scripts enthalten kann.<br />

Natürlich gibt es auch Möglichkeiten, normale<br />

HTML-Seiten per Handy zu lesen. So<br />

genannte WAP-Gateways filtern Bilder aus<br />

den Internetseiten heraus und übersetzen<br />

HTML in WML, so dass die Seiten per Handy<br />

gelesen werden <strong>können</strong>.<br />

Umgekehrt gibt es auch die Möglichkeit<br />

WML-Seiten mit einem PC zu lesen. Einen<br />

solchen WAP-Browser (für Windows<br />

95/98/NT) <strong>können</strong> Sie sich als Freeware von<br />

http://www.winwap.org/winwap/download.html oder<br />

http://www.gelon.net herunterladen. Einen WAP-<br />

Emulator gibt es auch auf der W@P-Worldvon<br />

A1 (http://wap.A1.net).<br />

Dazu noch ein netway-Tipp: Der Opera<br />

Web-Browser kann auch WAP- Seiten lesen.<br />

Sie <strong>können</strong> Opera direkt im netway Downloadarea<br />

(http://home.netway.at) herunterladen.<br />

�� Ist WAP ein Renner<br />

oder ein Flop?<br />

Der mobile Internet-Zugang via WAP entwickelt<br />

sich allmählich zu einem kommerziellen<br />

Flop. Erst rund 7% aller Österreicher<br />

haben ein WAP-fähiges Handy und nur 2%<br />

Prozent nutzen es tatsächlich (Quelle: Austrian<br />

Internet Monitor).Auch in Deutschland<br />

gibt es ein ähnliches Ergebnis. Dort hat<br />

„Trium Mobile Phone“ eine Befragung nach<br />

den begehrtesten Handy-Funktionen durchgeführt,<br />

bei der WAP mit 3% deutlich abgeschlagen<br />

auf dem letzten Platz gelandet ist.<br />

Marktbeobachter und Experten müssen daher<br />

eine schlechte Entwicklung der Nutzung<br />

46 monitor 7-8/<strong>2001</strong>

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