WIRTSCHAFT SERIE: VENTURE CAPITAL, TEIL 6 sönlichen Gespräch werden die Daten in ein Datenblatt eingegeben und dann per E-Mail an die Business Angels verschickt“, erklärt Grabherr die Vorgangsweise. Eine Woche haben diese nun Zeit darauf zu reagieren, das heißt, nach dieser Frist weiß der Unternehmer, woran er ist. Auch wenn keine Reaktion erfolge, sei dieses Geld nicht umsonst ausgegeben, glaubt Grabherr, denn auch daraus könne man Rückschlüsse ziehen, wie die eigene Idee von Investoren eingeschätzt werde. Kommt es innerhalb der ersten Woche zu keiner Interessensbekundung, bleiben die Daten natürlich in der Datenbank erhalten. Business Angels und Unternehmen haben darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Daten in anonymisierter Form auf der Website von i2 (www.business-angels.at) zu deponieren, wo sie von Interessenten jederzeit eingesehen werden <strong>können</strong>. Stößt eine Geschäftsidee auf das Interesse der BAs, stellt i2 den Erstkontakt „Dem Thema Beratung kommt bei uns große Bedeutung zu.“ - Für Mag. Christian Ebner, Investmentmanager bei Ecos Venture Capital Beteiligungs AG, ist das eine ganz logische Entwikklung, denn die in Wien beheimatete VC-Gesellschaft hat sich aus einem Beratungsunternehmen für Start-ups entwickelt. <strong>Die</strong> ersten Schritte in Richtung Risikokapital machte man als Inkubator, „wobei das Wort zu dieser Zeit hier in Österreich noch niemand kannte“, wie Ebner versichert. Nach dem Gewinn mehrerer institutioneller Investoren und der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft positionierte sich das Unternehmen dann 1998 als Risikokapitalgesellschaft. <strong>Die</strong> Konzentration auf Start-ups ist geblieben, was bedeute, dass Ecos in einer relativ frühen Phase in die Unternehmen investiere, so Ebner. „In dieser Zeit verwenden wir sehr viel Zeit dafür, Strukturen in den Unternehmen aufzubauen“, spricht Ebner einen seiner Meinung nach wichtigen Aspekt im Wachstumsprozess der Start-up-Unternehmen an. „Gerade zu diesem Zeitpunkt müssen Strukturen geschaffen werden, auf die dann später gebaut werden kann“, gibt er sich über- zwischen Investor und Unternehmer her. <strong>Die</strong> weiteren Verhandlungen laufen dann ohne das Team der Innovationsagentur ab. Kommt es zu einer Beteiligung durch einen oder mehrere Business Angels, wird auf Seiten des Unternehmers noch ein Entgelt fällig, das 1% des vermittelten Eigenkapitals beträgt. Wer einen Business Angel an seiner Seite hat, kann sich dessen voller Unterstützung gewiss sein. Business Angels möchten wie die VC-Gesellschaften ihr Investment zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und sind bereit, einiges dafür zu tun. Wenn es sein muss, begleiten sie den Unternehmer auch zu wichtigen Terminen. Christoph Papst sieht seine Aufgabe vor allem darin, „das Unternehmen VC-fähig zu machen. “ Denn ist die Frühphase erst einmal geschafft, sind weitere Investitionen nötig und dies in einer Größenordnung, die ein einzelner BA nicht mehr aufbringen kann, weshalb zeugt. Auf der Suche nach innovativen Produkten und Geschäftsideen ergreifen die VCs häufig selbst die Initiative. Kooperationen mit Universitäten oder, wie in diesem Fall, mit dem Forschungszentrum in Seibersdorf werden eingegangen, um potentiellenUnternehmensgründern schon frühzeitig Hilfestellung anbieten zu <strong>können</strong>. Häufig seien es Techniker, die mit einer Idee kämen, erzählt Ebner und glaubt, dass diese sich im Gegensatz zu Akademikern „durch höhere Risikobereitschaft und ein ausgeprägtes Selbständigkeitsbewusstseinauszeichnen“. Auf der anderen Seite sei aber nicht jeder Techniker auch ein guter Unternehmer. „Vor allem die Teamfähigkeit ist oft nicht so ausgeprägt, wie das zur Führung eines Unternehmens notwendig ist“, schildert Ebner seine Erfahrungen. Es gibt also verschiedene Wege, über die Risikokapitalgeber und -nehmer zusammenkommen <strong>können</strong>. „Der Kontakt zur Firma Technology Medical Care kam beispielsweise über eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zustande“, berichtet Ebner. „<strong>Die</strong> Idee, mit ‚MT Connect’ den Krankenhäusern ein System anzubieten, das auf In- tensivstationen für Kosteneinsparungen und mehr Qualität sorgt, hat uns fasziniert“, sagt er und verweist darauf, dass „wir vor einem Investment die Produkte einer eingehenden Betrachtung unterziehen.“ Unter verschiedenen Gesichtspunkten werde die Marktfähigkeit einer Idee zu bewerten versucht. Das Produkt müsse technologisch innovativ sein und über ein entsprechendes Marktpotenzial verfügen. <strong>Die</strong> ersten Umsätze sollten bereits vorhanden sein, denn es müsse erkennbar sein, dass es das Unternehmen auch ohne Risikokapital schaffe, führt Ebner die wichtigsten Kriterien an. „Mit unserem Investment möchten wir eigentlich nur den Wachstumsprozess beschleunigen“, ergänzt er. TMC hat diesen Anforderungen eigentlich nicht ganz entsprochen, denn Umsätze gab es beim Einstieg durch Ecos Mitte des letzten Jahres noch nicht. „Aber das Produkt hat uns überzeugt“, merkt Ebner an und beweist damit, dass es nicht immer streng nach den Regeln geht. Bei einer guten und innovativen Idee reagieren VCs nämlich durchaus flexibel. <strong>Die</strong>se Flexibilität wird dann auch später in der gemeinsamen Zusammenarbeit verlangt. dann die institutionellen Investoren gefragt sind. So ist es auch falsch, Business Angels und Venture Capital Gesellschaften als Konkurrenten zu betrachten. BAs stehen dem Start-up in einer Phase bei, in der es weniger ums Geld und mehr um unternehmerische Erfahrung geht. Venture Capitalisten hingegen spielen ihre Stärke dann aus, wenn es in weiteren Finanzierungsrunden um größere Investitionssummen geht. Erst dieses Miteinander von Business Angels und Venture Capital Gesellschaften ermöglicht einen funktionierenden Risikokapitalmarkt. Während sich die VCs in Österreich bereits recht kräftig bemerkbar machen, ist die Business Angel-Szene hierzulande noch ein sehr zartes Pflänzchen. Aber bei entsprechender Pflege <strong>können</strong> wir auch hier mit kräftigem Wachstum und weiteren Erfolgen rechnen. ❏ Der Risikokapitalgeber: Mag. Christian Ebner (Ecos Venture Capital Beteiligungs AG) Sehr schnell <strong>können</strong> sich die Rahmenbedingungen für einen erhofften Markterfolg ändern und neue Strategien nötig machen. „VCs müssen deshalb über entsprechende Branchenkenntnisse verfügen, um gemeinsam mit dem Unternehmen schnell und flexibel reagieren zu <strong>können</strong>,“ verweist Ebner auf eine der Grundvoraussetzungen, um als Venture Capitalist mit den Invetsments die anvisierten Renditen zu erzielen. Aus der Beteiligung an TMC könne eine weitere Erfolgsstory werden, hofft Ebner und verweist auf die Erfolge der letzten Zeit. Nachdem die Arbeit der letzten Monate bereits erste Früchte trägt und das Interesse an ‚MT Connect’ groß ist, stehen die Chancen dafür sehr gut. www.ecosventure.com 8 monitor 7-8/<strong>2001</strong>
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