März 2006 - Behindertenbeauftragte der Bayerischen ...
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zimmern täglich getragen werden muss. Die Schulleitung, <strong>der</strong> Schulaufwandsträger, sowie <strong>der</strong> kommunale <strong>Behin<strong>der</strong>tenbeauftragte</strong><br />
vor Ort und ich waren uns einig, dass die Schule barrierefrei umzubauen ist. Lei<strong>der</strong> konnte die Kommune aufgrund eigener<br />
finanzieller Engpässe, die für den Umbau erfor<strong>der</strong>lichen Mittel nicht zur Verfügung zu stellen. Wir haben – um nichts unversucht zu<br />
lassen – auch Kultusminister Schnei<strong>der</strong> sowie Staatssekretär Heike um Unterstützung unseres Anliegens gebeten. Erfreulicherweise<br />
erhielten wir Ende letzten Jahres dann die Mitteilung vom zuständigen Landratsamt, dass <strong>der</strong> dortige Bauausschuss den<br />
Beschluss fasste, einen Aufzug im Schulgebäude des Gymnasiums einzubauen.<br />
Mit dem geplanten Einbau des Aufzuges ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem „schulischen Miteinan<strong>der</strong>“ behin<strong>der</strong>ter und nicht<br />
behin<strong>der</strong>ter Schüler/innen des Gymnasiums in Aussicht gestellt - das ist ein schöner Gedanke. Es bleibt in diesem Fall zu hoffen,<br />
dass nun auch Sponsoren für die Mitfinanzierung <strong>der</strong> Baumaßnahme gewonnen werden können, damit <strong>der</strong> Einbau des Aufzuges<br />
schnellstmöglich erfolgen und <strong>der</strong> Landkreis eine finanzielle Unterstützung für dieses Projekt erfahren kann.<br />
Blindenschule für Oberfranken<br />
Ich wurde von Seiten <strong>der</strong> Politik als auch <strong>der</strong> Elterninitiative „Blindenschule in Oberfranken“ im Jahr 2005 um Unterstützung für die<br />
Errichtung einer Blindenschule in Oberfranken gebeten. In Unterfranken und Mittelfranken sind Blindenschulen eingerichtet. Die<br />
Unterbringung <strong>der</strong> in Oberfranken wohnhaften, blinden Schüler in Würzburg und Rückersdorf bei Nürnberg ist nach Aussage <strong>der</strong><br />
Petenten keine zumutbare Alternative, da die Kin<strong>der</strong> dann entwe<strong>der</strong> lange Anfahrtswege in Kauf nehmen o<strong>der</strong> im Internat untergebracht<br />
werden müssten, was eine Trennung von den Eltern bedeuten würde. Die Petenten verwiesen ferner darauf, dass die<br />
Schule Rückersdorf und die Blindenanstalt Nürnberg zwar einen Mobilen Son<strong>der</strong>pädagogischen Dienst vorhalten würden, <strong>der</strong><br />
Einsatz <strong>der</strong> beiden Son<strong>der</strong>schullehrer mit jeweils 6 Stunden/Woche sei jedoch für eine zielgerichtete För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten<br />
Kin<strong>der</strong> nicht ausreichend. Eine Blindenschule Oberfranken ist bereits kurz vor <strong>der</strong> Verwirklichung gestanden, sei dann aber daran<br />
gescheitert, dass nachdem sich das Genehmigungsverfahren hingezogen hat, betroffene Eltern ihre behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>e<br />
För<strong>der</strong>schulen eingeschult haben, mit <strong>der</strong> Folge, dass die Klassenstärke nicht mehr erreicht wurde.<br />
Ich habe das Kultusministerium gebeten, sich <strong>der</strong> Angelegenheit anzunehmen und eine Lösung zu eruieren, die den Interessen<br />
<strong>der</strong> Eltern und <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong> an einer individuellen, bedarfsgerechten und wohnortnahen För<strong>der</strong>ung am besten entspricht.<br />
Das Kultusministerium hat daraufhin überprüft, ob die Schule „Am Dachsberg“ (Rückersdorf) einer Außenstelle in Oberfranken<br />
gründen könnte. Die Überprüfung hat ergeben, dass die Genehmigung nach Einschätzung <strong>der</strong> zuständigen Regierung von<br />
Mittelfranken nicht möglich ist, da die langfristige Sicherung <strong>der</strong> Schülerzahlen als Voraussetzung für die Genehmigung einer<br />
solchen Außenstelle nicht gegeben ist. Die Regierung von Oberfranken teilt diese Auffassung und sagte zu, sich im laufenden<br />
Schuljahr zu bemühen, eine bestmögliche personelle Versorgung zu gewährleisten und durch den Einsatz von zusätzlichem<br />
Fachpersonal die För<strong>der</strong>ung dieser Schüler an den einzelnen För<strong>der</strong>schulen weiter zu verbessern. Für das kommende Schuljahr<br />
2005/<strong>2006</strong> war zudem eine nochmalige Erhöhung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schullehrerstunden durch die Regierung von Mittelfranken in Aussicht<br />
gestellt worden. Auf diesem Weg wird nach Auffassung des Kultusministeriums eine flächendeckende schulische För<strong>der</strong>ung<br />
für mehrfachbehin<strong>der</strong>te Schüler mit zusätzlichem För<strong>der</strong>bedarf im För<strong>der</strong>schwerpunkt Sehen in Oberfranken gewährleistet.<br />
Aus schulfachlicher Sicht wird in Oberfranken für Kin<strong>der</strong>, die auf eine intensive Betreuung, Hilfe und För<strong>der</strong>ung angewiesen sind,<br />
ein gutes Angebot in den zehn För<strong>der</strong>zentren - geistige Entwicklung - zur Verfügung gestellt, was auch von den <strong>der</strong>zeit tätigen<br />
Son<strong>der</strong>schullehrern im Mobilen Son<strong>der</strong>pädagogischen Dienst bestätigt wurde. Die wohnortnahe Unterrichtung und För<strong>der</strong>ung<br />
ermöglicht die Integration. Die Schüler können einzeln, in Gruppen bzw. in einer Klasse mit individueller Begleitung integriert werden.<br />
Sie erhalten auf diese Weise, neben <strong>der</strong> fachlichen Unterstützung aufgrund ihrer Sehbehin<strong>der</strong>ung, viele Anregungen im<br />
gemeinsamen Unterricht und im Schulleben und erleben sich im sozialen Miteinan<strong>der</strong> in einer heterogenen Gruppe mit sehenden<br />
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Stand: 28. Februar <strong>2006</strong> Seite 22 von 154