März 2006 - Behindertenbeauftragte der Bayerischen ...

Bericht des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen an den Bayerischen Landtag über die Beschäftigung schwer-
behinderter Menschen beim Freistaat Bayern 2004
Ich habe bereits im letzten Tätigkeitsbericht erwähnt, dass ich vom Landesverband Angehöriger psychisch Kranker darauf
hingewiesen wurde, in dem Bericht des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen an den Bayerischen Landtag
über die Beschäftigung schwer behinderter Menschen beim Freistaat Bayern 2003 sei auf Seite 8 fälschlicherweise die
Formulierung „geistig-seelische Behinderung“ eingetragen. Es wurde deshalb meinerseits angemerkt, dass dieser Passus
im Bericht - im Interesse der Menschen mit geistiger Behinderung und der seelisch behinderten Personen - nicht
weiterhin verwendet werden sollte. Da diese Formulierung im Bericht von 2004 erneut enthalten ist und diese beiden
Behinderungsarten völlig getrennt voneinander zu betrachten sind, werde ich das Finanzministerium – um Fehlerwiederholungen
zu vermeiden – erneut bitten, hier umgehend eine Änderung der Formulierung vorzunehmen.
Integrationsämter
Die Integrationsämter leisten einen wichtigen Beitrag zur Integration behinderter Menschen ins Berufsleben. Der Erfolg
der Integrationsämter hängt, wie bereits erwähnt, unter anderem auch von der personellen Besetzung ab. Das Sozialministerium
hat sich - was mich sehr freut- im Berichtszeitraum bemüht, die personellen Voraussetzungen zur Steigerung
der Integrationsanstrengungen, trotz der strengen Einsparvorgaben für den Stellenhaushalt, zu schaffen. Ein Erfolg dieser
Bemühungen ist die personelle Verstärkung des Integrationsamts Oberbayern. Meine Gespräche mit den Leitern der
Integrationsämter ergaben, dass eine stärkere Besetzung dazu führt,
� dass Arbeitgeber durch intensivere Beratung motiviert werden könnten behinderte Menschen einzustellen;
� behinderte Menschen und deren Kollegen im Verständnis für einander sensibilisiert werden, so dass der
Arbeitsplatz gesichert werden kann;
� Projekte initiiert und/oder vorhandene Projekte konsequenter und umfassender begleitet werden könnten;
� Akquise von Arbeitsplätzen im Mittelpunkt stehen könnte;
� Dringend erforderliche Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden würde.
Integrationsfachdienste
Ich hatte bereits in meinem letzten Tätigkeitsbericht darüber berichtet, dass die etablierten Strukturen mit ihren hohen
Nutzen für schwerbehinderte Menschen gefährdet sind. Durch das Gesetz zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung
schwerbehinderter Menschen übernahmen die Integrationsämter ab 1. Januar 2005 die Strukturverantwortung. Die
Aufgaben der Integrationsfachdienste wurden erweitert. Trotz des erweiterten Aufgabenbereichs war lange Zeit nicht
geklärt, wie ab dem Jahr 2005 die Leistungen der Integrationsfachdienste vergütet werden. Im Dezember 2004 zeichnete
sich eine Lösung über das Projekt „Akquisitions- und Unterstützungsmanagement“ ab, das vom StMAS zunächst befristet
für das Jahr 2005 ins Leben gerufen wurde. Für die in der Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Integrationsfachdienste
wurden für die Akquisition von Arbeits- und Ausbildungsplätzen Mittel in Höhe von 3 Mio. € bereitgestellt.
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Stand: 28. Februar 2006 Seite 43 von 154