März 2006 - Behindertenbeauftragte der Bayerischen ...
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FDP den Antrag1 übernommen und erneut in den Bundestag eingebracht. Auch Bündnis 90/Die Grünen haben die Bundesregierung<br />
zu einem Gesetzesentwurf aufgefor<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> die Regelungen im Schwerbehin<strong>der</strong>tenrecht zum Nachteilsausgleich präziser<br />
fasst2. Eine gesetzliche Regelung, die klarstellt, dass behin<strong>der</strong>te Menschen das Recht und nicht die Pflicht haben, eine Begleitperson<br />
mitzuführen, ist dringend erfor<strong>der</strong>lich.<br />
4. Handlungsbedarf<br />
Die vielen Eingaben von behin<strong>der</strong>ten Mitmenschen, aber auch die vielen persönlichen Gespräche führen mir immer wie<strong>der</strong><br />
deutlich vor Augen, dass die Barrierefreiheit für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung Priorität im Lebensalltag Betroffener<br />
besitzt. Ohne die Chance, Infrastrukturen nutzen zu können, ist eine vollständige gesellschaftliche Teilhabe behin<strong>der</strong>ter<br />
Menschen nicht denkbar, nicht in <strong>der</strong> Schule, nicht im Berufsleben, aber auch nicht in <strong>der</strong> Feizeit. Bauliche Hin<strong>der</strong>nisse<br />
aber auch Grenzen in <strong>der</strong> Kommunikation stellen für Menschen zugleich gesellschaftliche und soziale Schranken dar.<br />
Eine barrierefreie Gestaltung <strong>der</strong> Umwelt ist auch eine menschengerechte Gestaltung, die zur Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
aller Menschen, ob jung o<strong>der</strong> alt, ob behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> nicht behin<strong>der</strong>t, beiträgt.<br />
Es muss daher mit vereinten Kräften daran gearbeitet werden, die Ziele, die im <strong>Bayerischen</strong> Behin<strong>der</strong>tengleichstellungsgesetz<br />
genannt sind, umzusetzen:<br />
� Benachteiligung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung zu beseitigen und zu verhin<strong>der</strong>n,<br />
� ihre gleichberechtigte Teilhabe am Leben in <strong>der</strong> Gesellschaft zu gewährleisten und<br />
� behin<strong>der</strong>ten Menschen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen.<br />
Bezogen auf den Bereich Freizeit und Tourismus bedeutet dies, dass die Um-Gestaltung <strong>der</strong> Umwelt mittels Produkten<br />
und Dienstleistungen in <strong>der</strong> Art und Weise geschieht, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Alter o<strong>der</strong> einer Behin<strong>der</strong>ung<br />
in <strong>der</strong> Lage sind, gleichberechtigt an den gesellschaftlichen Aktivitäten teilzuhaben. Eine große Gruppe von Menschen<br />
ist zumindest vorübergehend als mobilitätsbehin<strong>der</strong>t einzustufen. Dazu zählen alle Personen, die im Alltag wie<br />
auch in reisespezifischen Situationen Probleme bei <strong>der</strong> Bewegung und Orientierung im Raum haben. Neben<br />
� bewegungs-, wahrnehmungs- o<strong>der</strong> sprachbehin<strong>der</strong>ten Menschen sind dies beispielsweise auch<br />
� ältere Menschen,<br />
� Personen mit vorübergehenden Unfallfolgen,<br />
� postoperativen Beeinträchtigungen o<strong>der</strong><br />
� Übergewicht.<br />
� Analphabeten,<br />
� werdende Mütter,<br />
� Personen mit Kin<strong>der</strong>wagen o<strong>der</strong> schwerem Gepäck<br />
� Klein- o<strong>der</strong> großwüchsige Menschen und<br />
� Kin<strong>der</strong>.<br />
1 Drs. 16/853<br />
2 Drs. 16/949<br />
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Stand: 28. Februar <strong>2006</strong> Seite 70 von 154