März 2006 - Behindertenbeauftragte der Bayerischen ...

_______________________________________ VIII. Wohnen im Alter _______________________________________
1. Allgemeine Informationen
Dank verbesserter medizinischer Vorsorge und Hilfe, Dank umfassender pädagogischer Förderangebote und lebenslanger Begleitung,
erreichen Menschen mit Behinderung heute ein nahezu gleich hohes Lebensalter, wie die Gesamtbevölkerung.
Die Zahl älter werdender Menschen mit Behinderung ist signifikant im Steigen begriffen. Gerade Menschen mit Behinderung benötigen
im Alter ganzheitliche Förderung und eine verstärkte soziale Rehabilitation. Alte Menschen mit Behinderung finden sich in
unterschiedlichen Lebenslagen wieder. So leben vor allem Menschen mit einer Körper- bzw. Sinnesbehinderung oder einer psy-
chischen Behinderung häufig in ihrer eigenen Wohnung. Dort erhalten sie auf die Behinderung bezogene spezielle ambulante
Hilfeleistung und werden (ggfs. ergänzend) von den Angehörigen betreut. Ältere Menschen mit schwerer, meist geistiger Behinde-
rung und häufig mit zusätzlichen altersbedingten Erkrankungen leben im Regelfall in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Meist
handelt es sich um Werkstätten für behinderte Menschen und um Förderstätten, die den Wohnheimen angehören. Ich sehe es als
eine wichtige Herausforderung für die Zukunft, älteren Menschen mit Behinderung, die aus dem Erwerbsleben ausscheiden,
Wohnformen zur Verfügung zu stellen, die an ihre Bedürfnisse angepasst sind.
2. Gespräche, Initiativen
Runder Tisch: Zukunft der Behindertenhilfe
Eckpunktepapier zur Betreuung alt gewordener behinderter Menschen
(Siehe auch Punkt 3. Handlungsbedarf)
Dieses Thema findet immer wieder Raum in vielen Podumsdiskussionen aber auch in meinen Gesprächen mit den Verbänden.
3. Eingaben
Ich habe zum Thema „Wohnen im Alter“ im Berichtzeitraum keine konkreten Anfragen erhalten habe, möchte aber betonen, dass
deshalb die Diskussion über die Zukunft alt gewordener behinderter Menschen nicht weniger bedeutsam ist.
4. Handlungsbedarf:
Bei älteren Menschen mit Behinderung ist grundsätzlich zu differenzieren:
Ältere Menschen mit Behinderung, die in ihrer eigenen Wohnung leben:
Mit der Zunahme älter werdender Menschen mit Behinderung ist mittelfristig und langfristig auch ein Ausbau der
bestehenden ambulanten Dienste anzustreben. Im letzten Jahrzehnt wurden mit staatlicher und kommunaler Unterstützung
bereits über 199 regionale und überregionale Beratungs- und Betreuungsdienste speziell für Men-
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Stand: 28. Februar 2006 Seite 52 von 154