Content Marketing
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Wie <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong> funktioniert<br />
und damit auch in der öffentlichen Kommunikation<br />
herbeiführt hat, sind fundamental. Aus<br />
Sicht der Unternehmen muss das auch so sein,<br />
spielt doch der Kunde längst nicht mehr so mit<br />
wie früher.<br />
2.2 Der Kunde, das unberechenbare<br />
Wesen<br />
Das Unternehmen, der Kunde und das Internet<br />
– das Dreigestirn der digitalen Wirtschaftswelt.<br />
Für die Unternehmen bildet das Web eine<br />
einzigartige Chance, ihre Kundschaft ohne Umwege<br />
zu erreichen. Doch die Herausforderungen<br />
sind mindestens genauso groß, denn die<br />
Kunden sind zwar im Netz – nur wo? Seitdem<br />
es das Web 2.0, das „Mitmach-Internet“, gibt,<br />
ist die Suche zumindest etwas leichter geworden.<br />
Vor rund einem Jahrzehnt entstanden erste<br />
Blogs – sogenannte Corporate Blogs wie das<br />
viel zitierte Keksblog eines mittelständischen<br />
Keks- und Waffelfabrikanten aus der Nähe<br />
von Bremen. Die Unternehmenskommunikation<br />
und die <strong>Marketing</strong>abteilungen begannen,<br />
offensiv soziale Netzwerke zu befeuern – vor<br />
allem Facebook und Twitter.<br />
Wie viele andere Nutzer entdeckte die deutsche<br />
Wirtschaft die Vorzüge der Interaktivität<br />
für sich. Das ganz besondere Aha-Erlebnis für<br />
die (deutschen) Unternehmen dabei: Um öffentliche<br />
Aufmerksamkeit für sich und ihre Produkte<br />
zu erheischen, sind sie nicht mehr allein<br />
auf die klassischen Medien wie Zeitung und<br />
Zeitschrift, Funk und Fernsehen angewiesen.<br />
Sie müssen nicht mehr unbedingt teures Geld<br />
dafür bezahlen, Anzeigen zu schalten, die die<br />
Mediennutzer ohnehin nicht wahr- oder ernst<br />
nehmen. Und sie müssen nicht länger darauf<br />
hoffen, dass Redakteure ihre PR-„Botschaften“<br />
in Artikeln oder Sendungen umsetzen – und<br />
das auf die Gefahr hin, dass die eigentliche<br />
Aussage verändert, kritisch kommentiert oder<br />
möglicherweise sogar in ihr Gegenteil verkehrt<br />
wird.<br />
Über Facebook, Twitter, Instagram und die<br />
zahllosen anderen sozialen Netzwerke kann<br />
ein findiges Unternehmen – vollends an den<br />
klassischen Medien vorbei – direkt mit dem<br />
Kunden von heute und morgen in Kontakt treten.<br />
Wer es verpatzt, kann einen Shitstorm ernten,<br />
die vieltausendfache Entrüstung der Mediennutzer.<br />
Doch die Verheißung ist mindestens<br />
genauso groß: Im Idealfall versieht der Nutzer<br />
das Unternehmen und seine Produkte mit einem<br />
„Like“ und empfiehlt diese auf digitalem<br />
Wege weiter. So kann ein viraler Effekt entstehen:<br />
Ohne weiteres Zutun des Unternehmens,<br />
des ursprünglichen Absenders, kommt ein absatzförderndes<br />
Gespräch zwischen einer beliebig<br />
großen Zahl von Nutzern in den Weiten des<br />
Web-Universums zustande. Wenn es nicht so<br />
gut läuft oder es sich um ein sehr spezifisches<br />
Produkt wie eine neue Werkzeugmaschine<br />
handelt, dann beteiligen sich vielleicht einige<br />
Hundert User. Wenn es wirklich viral wird, sind<br />
schnell mehrere Tausend bis hin zu Millionen<br />
von Menschen mit von der Partie. Kunden sind<br />
dann nicht mehr nur einfach(e) Kunden, sie<br />
steigen zu „Multiplikatoren“ auf (Eck/Eichmeier<br />
2014: 22-29).<br />
Nüchtern betrachtet handelt es sich um<br />
virtuelle Großgruppen-Verkaufsgespräche,<br />
Ohne Umwege an<br />
die Öffentlichkeit<br />
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