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Das wahre Ausmass<br />
zur Employer-Branding-Kampagne „Moms@work@coke“ oder zum alljährlichen Start des<br />
roten Weihnachts-Trucks. Der Kult-Status von Coca-Cola, bis 2012 die wertvollste Marke<br />
weltweit, erleichtert solche Nabelschau.<br />
Auch die auf der Seite versammelten Formate stellen eine bunte, aufwendige Mischung<br />
dar: Erfahrungsberichte, Interviews, Fotos, Videos, Rankings, Playlists, Spiele, diverse<br />
Mitmach-Aufrufe („Zeig uns Deine Coke-Momente“) sowie die auch hier offenbar unvermeidlichen<br />
Kochrezepte. Kommentar des Kommunikationschefs: „Sie glauben gar nicht,<br />
wie viele Menschen Coca-Cola oder Fanta als Zutaten verwenden.“<br />
Besonders ins Auge fallen beim Gesundheits-CM<br />
die Webadressen, die auf Themen und<br />
nicht auf die Unternehmen hindeuten: So besetzt<br />
die Deutschland-Tochter des US-Pharmariesen<br />
Bristol-Myers Squibb Toplevel-Domains<br />
wie krebs.de und hiv.de mit eigenen Informationsportalen.<br />
Immerhin gibt sich hier der Absender<br />
klar zu erkennen.<br />
Andere Unternehmen agieren verdeckter,<br />
wie etwa der bereits erwähnte Frankfurter Pharmagroßhändler<br />
Alliance Health Care mit gesundheit.de<br />
(siehe Kap. 2.5.4) sowie das deutsche<br />
Tochterunternehmen des britischen Pharmakonzerns<br />
GlaxoSmithKline. Dessen Website<br />
impfen.de befindet sich im Glaubenskrieg zwischen<br />
Impfbefürwortern und Impfgegnern zwar<br />
klar auf Seiten der Impf-Freunde, bezeichnet<br />
sich aber selbst pseudo-neutral als „Infoportal<br />
zum Schutz vor Infektionskrankheiten“. Moderne<br />
Impfstoffe seien gut verträglich, ist dort zu<br />
lesen, und „bleibende unerwünschte gravierende<br />
Arzneimittelwirkungen werden nur in ganz<br />
seltenen Fällen beobachtet“. Ob das stimmt<br />
oder nicht, fest steht: Die Aussage erscheint in<br />
einem anderen Licht, wenn man weiß, dass sie<br />
von einem Impfstoffhersteller stammt. Der gibt<br />
sich auf der Website aber nur bei genauerem<br />
Hinsehen zu erkennen. Doch damit nicht genug.<br />
GlaxoSmithKline betreibt eine ganze Palette von<br />
Portalen mit ähnlicher Machart zu Themenfeldern<br />
wie Reisemedizin, Asthma, Grippe oder<br />
Heuschnupfen.<br />
Fast noch eine Spur dreister agiert das<br />
„Zentrum der Gesundheit“ mit seiner Website<br />
(zentrum-der-gesundheit.de), die über eine<br />
Million User verzeichnet. Das esoterisch angehauchte<br />
Portal für Alternativmedizin bietet sehr<br />
ausführliche, scheinbar tief recherchierte Artikel<br />
zu Krankheiten und gesundheitlichen Problemen.<br />
Die Stoßrichtung: Die Methoden der<br />
Schulmedizin sind grundsätzlich schlecht, und<br />
auch bei den alternativen Methoden helfen nur<br />
ganz bestimmte. Nämlich die Produkte, die der<br />
Portalbetreiber, der börsennotierte Schweizer<br />
Konzern Neosmart Consulting, gegen Provision<br />
anpreist. Das Zentrum der Gesundheit bildet in<br />
der Pharmabranche zwar keinen Ausnahmefall,<br />
zumal der Nutzer auch hier im Impressum nach<br />
dem Herausgeber suchen muss. Es ist aber insofern<br />
anders als die anderen, als es sich das<br />
Portale für<br />
Schul- und Alternativmedizin<br />
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