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Content Marketing

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<strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Gerne mal<br />

mit Tarnkappe<br />

aus der Medienwirkungsforschung meist aktiv<br />

bestimmte Medieninhalte aus, um aktuelle Bedürfnisse<br />

so gut wie möglich zu befriedigen<br />

und eben Nutzen und Belohnung zu erhalten,<br />

wie der Name sagt.<br />

Geschlechter- und auch weitgehend altersübergreifend<br />

(bis zu den Sechzigjährigen)<br />

steht in Deutschland bei der Internetnutzung<br />

das Informationsbedürfnis eindeutig an erster<br />

Stelle: allgemeine, tagesaktuelle Infos wie<br />

auch Wissen, das für die bessere Bewältigung<br />

des Alltags nützlich ist. Es folgen Unterhaltung<br />

und Ablenkung sowie mit einigem Abstand<br />

das Bedürfnis nach sozialer Interaktion, nach<br />

Mitreden und nach dem Gefühl, zur Gesellschaft<br />

oder zu Teilgruppen davon zu gehören<br />

(Schramm/Knoll 2013: 20; Frees/Koch 2015:<br />

372).<br />

Bei den Zielgruppen gliedert die empirische<br />

Wirkungsforschung weiter nach soziodemografischen<br />

Kriterien wie Alter, Geschlecht<br />

und Bildung auf. So gilt es zum Beispiel als<br />

erwiesen, dass jüngere Menschen stärker als<br />

ältere und außerdem Männer stärker als Frauen<br />

auf Marken stehen. Der Rückschluss für das<br />

<strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong>: Die „Markenfreunde“ sollten<br />

in erster Linie mit Informationen versorgt<br />

werden, weil sie nicht erst von der Marke überzeugt<br />

werden müssen. Weniger markenaffine<br />

Zielgruppen lassen sich dagegen mit Unterhaltung<br />

ködern, denn sie müssen zunächst noch<br />

an die Marke herangeführt werden (Schramm/<br />

Knoll 2013: 19-21).<br />

Selbstredend darf auch nicht der absolute<br />

„Geheimtipp“ fehlen, wann <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />

am besten funktioniert. Aus Sicht der Konsumenten<br />

spiele es erst einmal keine Rolle, behaupten<br />

die Kommunikationswissenschaftler<br />

Holger Schramm und Johannes Knoll (2013: 19,<br />

27), wenn „ein Absender werblicher Kommunikation<br />

nicht unmittelbar erkennbar ist“. Es<br />

könne sogar ganz im Sinne der Markenkommunikation<br />

sein, „wenn die Wahrnehmung<br />

der Marke nicht die Bewusstseinsgrenze überschreitet“.<br />

Die PR-Praktikerin Barbara Ward<br />

(2015: 37) wird deutlicher: Gerade diejenigen<br />

Unternehmen seien mit ihrem <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />

erfolgreich, die ihre Inhalte ohne Logo und<br />

Produktnennungen erstellen. Mehr oder weniger<br />

direkt empfiehlt sie damit, den wahren Auftraggeber<br />

und seine Absichten zu verschleiern.<br />

Ob mit oder ohne Tarnkappe: Bietet das<br />

CM-Produkt die passenden Inhalte und trifft<br />

dabei auch noch den richtigen Ton, gewinnt<br />

es die Aufmerksamkeit des Mediennutzers –<br />

möglicherweise mitten auf dessen „Customer<br />

Journey“, hier also an deren Ausgangspunkt,<br />

während seiner Netzrecherche beim bevorstehenden<br />

Kauf eines Produktes. Mehr noch: Über<br />

diese Art der Kommunikation kann der Absender,<br />

das Unternehmen, sein Markenimage<br />

vermitteln und Unterschiede zur Konkurrenz<br />

betonen. Denn nicht nur der amerikanische<br />

CM-Guru Joe Pulizzi, sondern auch einige deutsche<br />

Apologeten dieser Methode behaupten,<br />

Produkte würden sich in Funktion und Leistung<br />

heutzutage kaum noch unterscheiden und <strong>Content</strong><br />

<strong>Marketing</strong> mache eben den entscheidenden<br />

Unterschied aus (Bürker 2015: 435; Eck/<br />

Eichmeier 2014: 47 f.; Pulizzi 2013: 6).<br />

Nach den Buchstaben der CM-Theorie entwickeln<br />

die Zielgruppen von CM Sympathie<br />

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