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Content Marketing

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<strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />

Xing experimentiert<br />

mit <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />

4.2.4 Wie klassische Medien vom <strong>Content</strong><br />

<strong>Marketing</strong> profitieren (wollen)<br />

Die Verlagshäuser tragen selbst dazu bei,<br />

dass die Unterschiede zwischen Journalismus<br />

und Auftragskommunikation zunehmend aufweichen.<br />

Denn auch sie wollen vom großen<br />

Schwenk hin zum <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong> profitieren.<br />

Die führenden Medienkonzerne Deutschlands<br />

wie Axel Springer, Gruner und Jahr, Holtz brinck<br />

und Burda betreiben seit längerer Zeit schon<br />

gesonderte Einheiten für Corporate Publishing<br />

(Kundenzeitschriften, Mitarbeitermagazine<br />

etc.), aber auch viele mittelständische Verlagshäuser<br />

sind in das Geschäft eingestiegen. Die<br />

meisten Medienhäuser haben intern „chinesische<br />

Mauern“ hochgezogen, um fein säuberlich<br />

zwischen den Geschäftsbereichen zu trennen.<br />

Doch dies ist nicht der entscheidende Punkt.<br />

Wichtiger ist, dass sie – ungeachtet kurzfristiger<br />

Umsatzsteigerungen – mit ihren Aktivitäten<br />

ihre eigene interne Konkurrenz, den „Unternehmensjournalismus“,<br />

legitimieren und stärken.<br />

Den Milliardenmarkt des Corporate Publishing<br />

haben sich die Medienhäuser bisher mit<br />

einigen anderen größeren Akteuren wie dem<br />

Hamburger Buchverlag Hoffmann und Campe<br />

geteilt sowie mit einigen großen und einer<br />

Vielzahl mittelständischer Agenturen. Inzwischen<br />

ist daraus der deutlich größere Markt<br />

für <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong> erwachsen, der die Verlagsszene<br />

zusätzlich in Bewegung gebracht hat<br />

(Meedia 2015a).<br />

Fusionen in diesem Bereich sind deutliche<br />

Anzeichen für eine Konsolidierungswelle, bei<br />

der durch Unternehmensgröße Wettbewerbsvorteile<br />

im schnell wachsenden CM-Markt erzeugt<br />

werden sollen. Die führenden Akteure wie<br />

C3 von Burda und die Medienfabrik von Gruner<br />

und Jahr (Bertelsmann) machen jeweils rund<br />

100 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Dies sind<br />

sicher noch kleine Größen, gemessen an den<br />

Gesamterlösen ihrer Muttergesellschaften, die<br />

jeweils deutlich mehr als zwei Milliarden Euro<br />

pro Jahr erreichen. Doch gerade die großen<br />

Verlagshäuser erwirtschaften immer weniger<br />

Umsätze mit klassischem Journalismus, die<br />

einzelnen Titel – konkrete Zahlen werden in<br />

aller Regel nicht veröffentlicht – dürften heute<br />

kaum mehr höhere Umsätze erzielen als das<br />

Agenturgeschäft. Vielmehr sind Beteiligungen<br />

an nichtjournalistischen Internetportalen die<br />

Wachstumstreiber von heute. Besonders weit<br />

fortgeschritten ist dieser Prozess beim Berliner<br />

Axel-Springer-Konzern. Springer hat bereits<br />

vor mehreren Jahren angefangen, sich von den<br />

meisten seiner Zeitungs- und Zeitschriftentitel<br />

zu trennen und in Plattformen wie die digitale<br />

Stellenbörse Stepstone oder das Börsenportal<br />

Finanzen.net zu investieren.<br />

Eine ähnliche Strategie verfolgt Hubert Burda<br />

Media mit Plattformen wie der Partnerbörse<br />

ElitePartner, dem Reiseportal Holidaycheck<br />

und dem E-Commerce-Shop Cyberport. Oder<br />

auch mit Xing. Das digitale Karrierenetzwerk<br />

ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass die<br />

Medienkonzerne nicht nur <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />

für andere Unternehmen machen, sondern damit<br />

auch für die eigenen Marken experimentieren.<br />

„Wir verfolgen ganz klar eine <strong>Content</strong>-<br />

Offensive“, sagt Xing-Sprecher Marc-Sven Kopka<br />

(2015) und meint damit, dass Burda nach<br />

dem Themenportal Spielraum („So stoppen<br />

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