Content Marketing
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<strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />
Interview: „Wir wuchern nicht wie Unkraut über die edlen Pflanzen“<br />
Foto: Georg Roske<br />
Nicht nur Karsten<br />
Lohmeyer und Max<br />
Dax betrachten <strong>Content</strong><br />
<strong>Marketing</strong> als<br />
Journalismus, auch<br />
Andreas Siefke.<br />
Und dieser ist sogar<br />
überzeugt, dass Unternehmenspublikationen<br />
inzwischen<br />
in der publizistischen Champions League spielen.<br />
Siefke, Mitinhaber der Hamburger Medienagentur<br />
Bissinger[+], spricht als Vorsitzender<br />
des <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong> Forum. Der Verband<br />
vertritt die Interessen der deutschsprachigen<br />
Agenturen und Verlage in diesem Bereich. Im Interview<br />
macht der Verbandschef deutlich, dass<br />
die Unternehmen über das <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong><br />
auch verstärkt Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung<br />
nehmen.<br />
Herr Siefke, ist <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong> eine Form<br />
von Journalismus?<br />
Ja, für mich ist das Journalismus. Aus meiner<br />
Sicht bezeichnet der Begriff „Unternehmensjournalismus“<br />
das <strong>Content</strong> <strong>Marketing</strong> sehr treffend:<br />
Es handelt sich um Unternehmenskommunikation,<br />
die sich des Werkzeugkastens des<br />
Journalismus bedient.<br />
Wie hochwertig kann ein solcher „Unternehmensjournalismus“<br />
sein?<br />
Vor einigen Jahren hatten wir noch den Anspruch,<br />
mindestens genauso gut zu sein wie<br />
die Titel am Kiosk. Inzwischen gibt es eine<br />
ganze Reihe von Projekten, die qualitativ sogar<br />
deutlich besser sind als die Zeitschriften<br />
der klassischen Medien. So ist zum Beispiel<br />
die Elite der Autojournalisten heute auch bei<br />
Unternehmenspublikationen zu finden. Aber<br />
auch in anderen Bereichen wie zum Beispiel in<br />
der Finanz- und Versicherungsbranche spielen<br />
wir heute in der Champions League mit.<br />
Wie ist es zu dieser Entwicklung gekommen?<br />
Unternehmensjournalisten werden im Zweifel<br />
besser bezahlt, aber es sind auch generell<br />
mehr Ressourcen da, um den Autoren fundierte<br />
Recherchen zu ermöglichen. So ist in unserem<br />
Bereich eine Reportage immer noch eine<br />
Reportage. Spannende Geschichten erzählen<br />
auch wir, aber man kann in unseren Publikationen<br />
in der Regel nichts über die Konkurrenz<br />
lesen.<br />
Findet mit CM auch ein Wertetransfer statt?<br />
Ja. Unternehmen vermitteln schon Werte,<br />
seitdem sie verstärkt Kundenmagazine herausgeben,<br />
also seit rund 25 Jahren. Heute tun sie<br />
dies sicher noch flächendeckender, weil es im<br />
digitalen Zeitalter leichter geworden ist, interessierte<br />
Leser zu finden. Umgekehrt besteht<br />
damit auch immer die Gefahr negativer Reaktionen,<br />
etwa in Form von Shitstorms.<br />
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