Energie-effiziente lüftungstechnische Anlagen - Energie.ch
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RAVEL Antriebssysteme für Ventilatoren<br />
6.2.3.1 Anlaufeigens<strong>ch</strong>aften<br />
Der <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>e, qualitative Verlauf des Drehmomentes<br />
und des Stromes eines Drehstrom-Käfigankermotors<br />
ist in Figur 6.7 dargestellt.<br />
IA Anzugsstrom<br />
I Nennstrom<br />
MA Anzugsmoment<br />
M Nennmoment<br />
MK Kippmoment<br />
Figur 6.7<br />
Strom und Drehmoment als Funktion der Drehzahl<br />
für einen Drehstrommotor [6.2]<br />
Bei der Eins<strong>ch</strong>altung entwickelt der Motor das<br />
sogenannte Anzugsmoment und es fliesst der Eins<strong>ch</strong>altstrom.<br />
Im Ho<strong>ch</strong>lauf klingt der Strom ab und<br />
errei<strong>ch</strong>t im Betrieb mit Nennlast den Nennstrom.<br />
Die Höhe des maximalen Drehmomentes (Kippmoment)<br />
ist ein Mass für die mögli<strong>ch</strong>e Überlastbarkeit<br />
des Motors, wel<strong>ch</strong>e aber aus thermis<strong>ch</strong>en<br />
Gründen nur sehr kurzzeitig in Anspru<strong>ch</strong> genommen<br />
werden darf.<br />
Der korrekte Ho<strong>ch</strong>lauf des Motors bis auf die Nenndrehzahl<br />
ist nur dann mögli<strong>ch</strong>, wenn das Lastmoment<br />
der Arbeitsmas<strong>ch</strong>inen in jedem Zeits<strong>ch</strong>ritt<br />
kleiner ist als das vorhandene Motordrehmoment.<br />
Zum momentanen Lastmoment der Arbeitsmas<strong>ch</strong>ine<br />
addieren si<strong>ch</strong> im Verlaufe des Bes<strong>ch</strong>leunigungsprozesses<br />
au<strong>ch</strong> die rotierenden Massen beider<br />
Mas<strong>ch</strong>inen und gehen in die Anlaufzeit ein.<br />
Ein <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>er, qualitativer Verlauf eines<br />
Motordrehmomentes gegenüber Last- und Bes<strong>ch</strong>leunigungsmomenten<br />
ist in Figur 6.8 dargestellt.<br />
M Motormoment<br />
ML Gegenmoment der Arbeitsmas<strong>ch</strong>ine<br />
n Motordrehzahl<br />
ns syn<strong>ch</strong>rone Drehzahl<br />
M¯ mittleres Motormoment<br />
M¯ L mittleres Gegenmoment der Arbeitsmas<strong>ch</strong>ine<br />
MB Bes<strong>ch</strong>leunigungsmoment<br />
mittleres Bes<strong>ch</strong>leunigungsmoment<br />
M¯ B<br />
Figur 6.8<br />
Charakteristis<strong>ch</strong>er Verlauf des Motormomentes M<br />
und des Gegenmomentes ML am Beispiel eines<br />
Ventilatorantriebs [6.3]<br />
Die Anlaufzeit, wel<strong>ch</strong>e aufgrund des erhöhten<br />
Stromflusses zu hohen Erwärmungen führt, ist<br />
vom Trägheitsmoment der Massen, von der Enddrehzahl<br />
und vom Bes<strong>ch</strong>leunigungsmoment des<br />
Motors abhängig.<br />
Die im Ventilatorbau vorkommenden Massenträgheitsmomente<br />
sind, vergli<strong>ch</strong>en mit anderen Antriebsaufgaben,<br />
für Käfigankermotoren unkritis<strong>ch</strong>.<br />
Einzig bei grossen Industrieventilatoren empfiehlt<br />
es si<strong>ch</strong> zum S<strong>ch</strong>utz des Motors, diesen eine oder<br />
zwei Baugrössen grösser zu wählen, um die Ho<strong>ch</strong>laufzeit<br />
zu verkürzen. Aus der Si<strong>ch</strong>t des Versorgungsnetzes<br />
wäre es allerdings besser, ein Hilfsmittel<br />
für sanfteren Anlauf anzuwenden (siehe<br />
Abs<strong>ch</strong>nitt 6.2.3.2).<br />
Beim Zurücks<strong>ch</strong>alten von hohen auf tiefere Drehzahlen<br />
sollte bei grösseren Ventilatoren eine Ums<strong>ch</strong>altverzögerung<br />
eingebaut werden, d.h. ein im<br />
praktis<strong>ch</strong>en Betrieb einstellbares Zeitrelais im Sekundenberei<strong>ch</strong><br />
soll si<strong>ch</strong>erstellen, dass zwis<strong>ch</strong>en<br />
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