Energie-effiziente lüftungstechnische Anlagen - Energie.ch
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RAVEL Lüftungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Systeme<br />
4 Lüftungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Systeme<br />
4.1 Organisatoris<strong>ch</strong>e Fragen<br />
Grundsätze<br />
– Bei einer gesamtheitli<strong>ch</strong>en Betra<strong>ch</strong>tung der<br />
energetis<strong>ch</strong>en Aspekte ist das Zusammenspiel<br />
von Gebäude und Hauste<strong>ch</strong>nik von ents<strong>ch</strong>eidender<br />
Bedeutung.<br />
– Da viele energierelevante Grundsatzfragen bereits<br />
in einer sehr frühen Planungsphase zu<br />
ents<strong>ch</strong>eiden sind, ist eine mögli<strong>ch</strong>st frühe Zusammenarbeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en Ar<strong>ch</strong>itekt und Hauste<strong>ch</strong>nikplaner<br />
anzustreben.<br />
– In allen Planungsphasen müssen gute und aufwendige<br />
Planungsarbeiten angemessen honoriert<br />
werden. Eine Honorierung allein aufgrund<br />
der Bausumme bietet oft wenig Anreiz für die<br />
Planung energetis<strong>ch</strong> guter <strong>Anlagen</strong>.<br />
– Damit die <strong>Anlagen</strong> wie geplant arbeiten, ist der<br />
Inbetriebnahme, Abnahme und Na<strong>ch</strong>kontrolle<br />
die notwendige Aufmerksamkeit zu s<strong>ch</strong>enken.<br />
4.1.1 Wettbewerbsre<strong>ch</strong>t<br />
Bei der Dur<strong>ch</strong>führung von Wettbewerben ist anzustreben,<br />
dass die Veranstalter au<strong>ch</strong> die energetis<strong>ch</strong><br />
relevanten Vorgaben bezei<strong>ch</strong>nen und dass bei der<br />
Bewertung der Projekte die Aspekte <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong><br />
und Umweltbelastung gebührend berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />
werden. Dabei geht es ni<strong>ch</strong>t um die Erstellung<br />
detaillierter Hauste<strong>ch</strong>nikkonzepte sondern<br />
um die Festlegung und Überprüfung der massgebenden<br />
Grundsätze. Gut bewährt hat si<strong>ch</strong> die Beurteilung<br />
der Wettbewerbsprojekte na<strong>ch</strong> den folgenden<br />
Kriterien:<br />
– <strong>Energie</strong>konzept (vorgesehene Te<strong>ch</strong>nologien,<br />
Einsatz erneuerbarer <strong>Energie</strong>quellen, Ma<strong>ch</strong>barkeit,<br />
Komplexität). Gute Tagesli<strong>ch</strong>tkonzepte führen<br />
au<strong>ch</strong> zu günstigen Lösungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
für die <strong>Anlagen</strong>, die für das Raumklima verantwortli<strong>ch</strong><br />
sind. Gute <strong>Energie</strong>konzepte nutzen mit<br />
den <strong>Anlagen</strong> für das Raumklima (Heizung, Lüftung,<br />
evtl. Kühlung) das dynamis<strong>ch</strong>e Spei<strong>ch</strong>erverhalten<br />
des Gebäudes.<br />
– Zonierung na<strong>ch</strong> Raumtypen resp. Nutzungen<br />
(Aufteilung in natürli<strong>ch</strong> und me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong> belüf-<br />
tete Zonen mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Anforderungen).<br />
– Zentralen- und S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>tkonzept (horizontale<br />
und vertikale Ers<strong>ch</strong>liessung). Dieses soll mögli<strong>ch</strong>st<br />
kurze Verbindungen zwis<strong>ch</strong>en Aussenluftfassung,<br />
Zentrale und Räumen ermögli<strong>ch</strong>en.<br />
– Flexibilität bezügli<strong>ch</strong> Erst- und Na<strong>ch</strong>installationen.<br />
– Investitionen und Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit.<br />
Zur Errei<strong>ch</strong>ung dieser Zielsetzung sollte bei der<br />
Abfassung der Wettbewerbsgrundlagen ein Experte<br />
für <strong>Energie</strong>- und Hauste<strong>ch</strong>nikfragen mitarbeiten<br />
und in der Jury vertreten sein.<br />
4.1.2 Konzeptionelle Vorarbeiten<br />
Vorabklärungen bezügli<strong>ch</strong> Notwendigkeit und Art<br />
einer Lüftungs- oder Klimaanlage sowie übrige<br />
konzeptionelle Vorarbeiten im Berei<strong>ch</strong> Hauste<strong>ch</strong>nik,<br />
insbesondere au<strong>ch</strong> Abklärungen über den Zusammenhang<br />
zwis<strong>ch</strong>en Hauste<strong>ch</strong>nik und Gebäude<br />
(Gesamtkonzept), werden au<strong>ch</strong> heute bei vielen<br />
Bauvorhaben gar ni<strong>ch</strong>t oder nur sehr rudimentär<br />
dur<strong>ch</strong>geführt. Ein Grund für diesen Zustand mag<br />
sein, dass heute oft die Honorierung sol<strong>ch</strong>er konzeptioneller<br />
Vorarbeiten ni<strong>ch</strong>t zufriedenstellend<br />
geregelt ist und dass als Folge davon gar kein<br />
Hauste<strong>ch</strong>nikplaner resp. -berater beigezogen wird.<br />
Das Problem der angemessenen Honorierung<br />
konzeptioneller Vorarbeiten kann im Rahmen der<br />
bestehenden Honorarordnung SIA 108 [4.16] gelöst<br />
werden, indem diese Aufwendungen der Phase<br />
0 (Vorstudienphase) zugeordnet und separat<br />
ents<strong>ch</strong>ädigt werden.<br />
Die Bedeutung dieser Vorabklärungen wird heute<br />
von Bauherren, Ar<strong>ch</strong>itekten und au<strong>ch</strong> Hauste<strong>ch</strong>nikplanern<br />
no<strong>ch</strong> häufig zu wenig erkannt. Entspre<strong>ch</strong>end<br />
fehlt die Bereits<strong>ch</strong>aft zum re<strong>ch</strong>tzeitigen Beizug<br />
des Hauste<strong>ch</strong>nikfa<strong>ch</strong>mannes und zur separaten<br />
Ents<strong>ch</strong>ädigung dieser Aufwendungen. Im allgemeinen<br />
ni<strong>ch</strong>t zu befriedigen vermag eine Lösung,<br />
wona<strong>ch</strong> die Arbeiten in der Phase 0 als Vorarbeiten<br />
für die späteren Phasen betra<strong>ch</strong>tet werden<br />
mit entspre<strong>ch</strong>enden Honorarabzügen in den<br />
späteren Phasen. Mit einer sol<strong>ch</strong>en Regelung würden<br />
neutrale und sa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>te Abklärungen in der<br />
Phase 0 stark ers<strong>ch</strong>wert und im Falle des Beizugs<br />
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