Energie-effiziente lüftungstechnische Anlagen - Energie.ch
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RAVEL Lüftungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Systeme<br />
Ein Vorteil dieser Planungste<strong>ch</strong>nik liegt darin, dass<br />
sie einen graphis<strong>ch</strong>en Verglei<strong>ch</strong> der resultierenden<br />
Gradstunden pro Jahr für vers<strong>ch</strong>iedene Lösungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
zulässt. Multipliziert mit dem<br />
Massenstrom und der mittleren spezifis<strong>ch</strong>en Wärmekapazität,<br />
lässt si<strong>ch</strong> aus der Temperaturgraphik<br />
die Jahreswärmearbeit ermitteln. Wenn Be- und<br />
Entfeu<strong>ch</strong>tung au<strong>ch</strong> eine Rolle spielen, wird zusätzli<strong>ch</strong><br />
die entspre<strong>ch</strong>ende Summenhäufigkeitskurve<br />
für die absolute Feu<strong>ch</strong>te verwendet, wobei dann<br />
Grammstunden pro Jahr das Flä<strong>ch</strong>enäquivalent<br />
darstellen.<br />
Wenn diese Studien vorliegen, wird es sinnvoll,<br />
mit den Lieferanten der einzelnen Komponenten<br />
Kontakt aufzunehmen. Je na<strong>ch</strong>dem, über wel<strong>ch</strong>e<br />
Kenntnisse und te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten diese<br />
verfügen, können sie mit einer mehr oder weniger<br />
vertrauenswürdigen Optimierung aufwarten. Spätestens<br />
jetzt muss der Planer deutli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en,<br />
dass im zweiten Planungss<strong>ch</strong>ritt, der Ausführungsplanung,<br />
nur Komponenten in Betra<strong>ch</strong>t gezogen<br />
werden, deren Hersteller in der Lage sind,<br />
ganz bestimmte Fragen zu beantworten:<br />
– Dazu gehört bei mittleren und grösseren <strong>Anlagen</strong><br />
eine detaillierte, na<strong>ch</strong>vollziehbare Optimierung<br />
innerhalb der mögli<strong>ch</strong>en Ausführungsvarianten<br />
na<strong>ch</strong> wählbaren Optimierungskriterien. In<br />
diesen Berei<strong>ch</strong> fallen beispielsweise geometris<strong>ch</strong>e<br />
Variationen von Lamellen, Plattenformen,<br />
Wellungen, hydraulis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>altungen der<br />
Medienwege, Widerstände, Hilfsenergieverbrau<strong>ch</strong>,<br />
Amortisationen, usw.<br />
– Dazu gehören Angaben über den Korrosionss<strong>ch</strong>utz<br />
und die zu erwartende Lebensdauer mit<br />
der entspre<strong>ch</strong>enden Beeinflussung der Leistung<br />
und der Ans<strong>ch</strong>affungskosten.<br />
– Dazu gehören Angaben über den <strong>Energie</strong>bedarf<br />
und die Umweltbelastung bei der Herstellung<br />
und der Entsorgung der Komponenten.<br />
Die Figur 4.5 zeigt den Verlauf des Netto-<strong>Energie</strong>rückgewinns<br />
in Abhängigkeit der Rückwärmzahl<br />
für zwei vers<strong>ch</strong>iedene Grenztemperaturen. Bei der<br />
Anlage A kann die Wärme nur bis zu einer Temperatur<br />
von 12 °C ausgenützt werden, weil z.B. der<br />
behandelten Aussenluft no<strong>ch</strong> Umluft beigemis<strong>ch</strong>t<br />
wird. Dies bedeutet, dass die WRG-Anlage nur bei<br />
Aussenlufttemperaturen unter ca. 11 °C in Betrieb<br />
ist. Die optimale Rückwärmzahl beträgt darum φ =<br />
60%. Bei der Anlage B jedo<strong>ch</strong> kann die Wärme bis<br />
zu einer Temperatur von 20 °C ausgenutzt werden.<br />
Dies ergibt eine optimale Rückwärmzahl von φ =<br />
82%, die dadur<strong>ch</strong> begrenzt ist, dass die Fortluft<br />
wegen der Vereisungsgefahr ni<strong>ch</strong>t weiter abgekühlt<br />
werden darf.<br />
Figur 4.5<br />
Abhängigkeit der optimalen Ausführung von den<br />
Einsatzgebieten [4.8]<br />
Eine WRG-Anlage sollte deshalb nie nur mit einer<br />
Leistung oder einem Wirkungsgrad bei nur einem<br />
Betriebspunkt, sondern dur<strong>ch</strong> den jährli<strong>ch</strong>en Netto-<strong>Energie</strong>rückgewinn<br />
definiert werden. Bei Auss<strong>ch</strong>reibungen<br />
ist dem Re<strong>ch</strong>nung zu tragen (siehe<br />
[4.21]).<br />
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