Energie-effiziente lüftungstechnische Anlagen - Energie.ch
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Antriebssysteme für Ventilatoren<br />
Höhere Wirkungsgrade zukünftiger Motoren sind<br />
dur<strong>ch</strong> folgende Massnahmen denkbar:<br />
– Reduktion der Statorwiderstände dur<strong>ch</strong> grössere<br />
Kupferquers<strong>ch</strong>nitte<br />
– Reduktion der Eisenverluste im Stator dur<strong>ch</strong><br />
ho<strong>ch</strong>wertigere Magnetble<strong>ch</strong>e mit höherem Aktivmaterialanteil<br />
– bessere Kühlventilation<br />
– bessere Lager- und S<strong>ch</strong>miervoraussetzungen.<br />
Eine Reduktion der Rotorwiderstände über grössere<br />
Quers<strong>ch</strong>nitte wird dur<strong>ch</strong> die damit einhergehende<br />
Veränderung der Drehmoment<strong>ch</strong>arakteristik<br />
vereitelt.<br />
Ni<strong>ch</strong>t erwähnt sind die am s<strong>ch</strong>wierigsten zu erfassenden<br />
sogenannten Streuverluste, die mit 10 bis<br />
20% der Gesamtverluste beteiligt sind und im<br />
wesentli<strong>ch</strong>en von Fertigungstoleranzen abhängen.<br />
Neuheit auf dem Motormarkt<br />
Im Frühjahr 1993 tau<strong>ch</strong>te auf den Fa<strong>ch</strong>messen für<br />
den Leistungsberei<strong>ch</strong> bis 5 kW ein neuentdecktes<br />
Motorenkonzept auf: Der elektronis<strong>ch</strong> kommutierte<br />
(EC)-Motor. Es handelt si<strong>ch</strong> um einen kollektorbzw.<br />
bürstenlosen Glei<strong>ch</strong>strommotor (brushless<br />
DC-motor) mit sehr gutem Wirkungsgrad au<strong>ch</strong> bei<br />
kleinen Leistungen.<br />
Da no<strong>ch</strong> wenige Daten in den bisher übli<strong>ch</strong>en<br />
Darstellungsarten verfügbar sind, wurden einige<br />
typis<strong>ch</strong>e Punkte in der Figur 6.9 eingetragen.<br />
In den Publikationen wird die deutli<strong>ch</strong>e Wirkungsgradverbesserung<br />
beim EC-Motor dur<strong>ch</strong> den Wegfall<br />
der S<strong>ch</strong>lupfverluste, der Erregerleistung und<br />
der reduzierten Kupferverluste begründet.<br />
EC-Motoren können sowohl als Innenläufer- wie<br />
au<strong>ch</strong> als Aussenläufermotoren gebaut werden.<br />
Aussenläufer-EC-Motoren bieten wegen ihrer<br />
kompakten Bauart günstige Voraussetzungen im<br />
Ventilatorbau. Sie können direkt ins Laufrad integriert<br />
werden. Damit kann die Forderung na<strong>ch</strong><br />
Wegfall der Riemenantriebe in die Tat umgesetzt<br />
werden.<br />
112<br />
RAVEL<br />
Allgemein gilt bei EC-Motoren mit Permanentmagneten,<br />
d.h. konstantem Feld:<br />
n prop. U<br />
Bei EC-Motoren ist also die Drehzahl proportional<br />
zur angelegten Spannung.<br />
Das verfügbare Drehmoment ist beim EC-Motor<br />
dem Motorstrom proportional:<br />
M prop. I<br />
Für die Bestimmung der Motorbaugrösse ist das<br />
Drehmoment massgebend. Die Drehzahl ist dur<strong>ch</strong><br />
die Spannung gegeben und kann praktis<strong>ch</strong> beliebig<br />
gewählt werden.<br />
6.2.3.5 Der Leistungsfaktor<br />
Der Induktionsmotor entnimmt dem Netz ni<strong>ch</strong>t nur<br />
Wirkleistung, wel<strong>ch</strong>e in me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>e Arbeit umgewandelt<br />
wird, sondern benötigt au<strong>ch</strong> Blindleistung,<br />
wel<strong>ch</strong>e zur Erregung notwendig ist, mit der<br />
aber keine eigentli<strong>ch</strong>e Arbeit verri<strong>ch</strong>tet wird.<br />
Der Blindleistungsbedarf beeinflusst aber die<br />
Höhe des fliessenden Stromes und damit die Belastung<br />
des installierten Netzes.<br />
Figur 6.10<br />
Wirkleistung P und Blindleistung Q [6.2]<br />
Wirkleistung und Blindleistung, in Figur 6.10 dur<strong>ch</strong><br />
die Vektoren P und Q dargestellt, bestimmen die<br />
S<strong>ch</strong>einleistung S. Das Verhältnis zwis<strong>ch</strong>en der in<br />
kW gemessenen Wirkleistung und der als Produkt<br />
aus Strom- und Spannungsmessung resultierenden,<br />
in kVA angegebenen S<strong>ch</strong>einleistung, bezei<strong>ch</strong>net<br />
man als Leistungsfaktor. Der Winkel zwis<strong>ch</strong>en<br />
P und S heisst phi, der Verhältniswert ist somit der<br />
Cosinus phi (cosϕ).