Energie-effiziente lüftungstechnische Anlagen - Energie.ch
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Lüftungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Systeme<br />
4.11 Erdsonden<br />
Grundsätze<br />
– Erdsonden sind vertikale Sonden über wel<strong>ch</strong>e<br />
die relativ konstante Bodentemperatur in Tiefen<br />
von einigen dutzend bis wenigen hundert Metern<br />
genutzt wird.<br />
– Dem Boden kann so im Winter Wärme entzogen,<br />
im Sommer Wärme zugeführt werden. Für die<br />
Errei<strong>ch</strong>ung der erforderli<strong>ch</strong>en Temperaturniveaus<br />
wird im Winter eine Wärmepumpe eingesetzt.<br />
Im Sommer kann das in den Erdsonden<br />
zirkulierende Wasser/Glykol-Gemis<strong>ch</strong> direkt<br />
über einen Wärmetaus<strong>ch</strong>er zur Kühlung eingesetzt<br />
werden.<br />
– Bei der Beurteilung der Zweckmässigkeit einer<br />
Erdsondenanlage ist der <strong>Energie</strong>bedarf für die<br />
Medienförderung zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />
Figur 4.11<br />
Prinzipskizze einer Erdsondenanlage<br />
66<br />
4.11.1 Heizung im Winter<br />
RAVEL<br />
Für die Nutzung von Erdwärme aus Tiefen von<br />
einigen dutzend bis wenigen hundert Metern<br />
(«Untiefe Geothermie») werden vertikale Erdwärmesonden<br />
(EWS) eingesetzt. In diesem Berei<strong>ch</strong> ist<br />
nutzbare <strong>Energie</strong> in Form von Wärme von meist<br />
weniger als 20 °C vorhanden. Diese Wärme wird<br />
dem im allgemeinen trockenen, d.h. grundwasserfreien<br />
Erdrei<strong>ch</strong> entzogen. Eine Erdwärmesonde<br />
besteht im wesentli<strong>ch</strong>en aus einem ges<strong>ch</strong>lossenen<br />
Wasserkreislauf, dem sogenannten Wärmequellenkreislauf.<br />
Das dazu benötigte Rohrsystem<br />
wird mittels einer oder mehrerer, meist vertikaler<br />
Bohrungen in die Tiefe gebra<strong>ch</strong>t. Der Wärmeträger,<br />
Wasser mit einem Zusatz von ca. 25 Vol-<br />
% Frosts<strong>ch</strong>utz, wird zur Wärmeaufnahme aus dem<br />
Erdrei<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das System gepumpt. Das Wasser-<br />
Frosts<strong>ch</strong>utz-Gemis<strong>ch</strong> gibt die so aufgenommene<br />
Wärme über einen Wärmetaus<strong>ch</strong>er an eine Wärmepumpe<br />
ab. Dabei kommt es zu keinem direkten<br />
Kontakt zwis<strong>ch</strong>en dem Arbeitsmittel in der Wärmepumpe<br />
und dem Wärmeträgermedium aus der<br />
Erdwärmesonde. Die auf diese Art dem Wärmequellenkreislauf<br />
entzogene <strong>Energie</strong> wird in der<br />
Wärmepumpe auf ein für ein Heizungs- bzw. Lüftungssystem<br />
brau<strong>ch</strong>bares Temperaturniveau angehoben.<br />
Mit diesem System sind mittlere Anlageleistungsziffern<br />
von über 3 ma<strong>ch</strong>bar [4.3, 4.15].<br />
Kritis<strong>ch</strong>e Auslegungsgrössen<br />
Die tägli<strong>ch</strong> und au<strong>ch</strong> langfristig variierende Temperaturverteilung<br />
des Erdrei<strong>ch</strong>s, und damit des<br />
eigentli<strong>ch</strong>en <strong>Energie</strong>lieferanten, ers<strong>ch</strong>weren die<br />
optimale Auslegung einer Erdwärmesondenanlage.<br />
Bei der Planung einer Anlage sind deshalb die<br />
folgenden Grössen zu berücksi<strong>ch</strong>tigen:<br />
– Der <strong>Energie</strong>bedarf des Hauses. Er wird bestimmt<br />
dur<strong>ch</strong> Grösse, Bauart sowie Orientierung<br />
und klimatis<strong>ch</strong>e Lage des Gebäudes.<br />
– Die vom Heizkreislauf verlangte hö<strong>ch</strong>ste Vorlauftemperatur.<br />
Sie wird beeinflusst dur<strong>ch</strong> die<br />
Wahl des Heizsystems (z.B. Niedertemperaturheizung)<br />
und dessen Dimensionierung.<br />
– Die zu erzielende <strong>Energie</strong>ersparnis. Je weniger<br />
Fremdenergieverbrau<strong>ch</strong> erwüns<strong>ch</strong>t ist, desto<br />
höher sind die Anlagekosten.<br />
– Die Temperatur im Wärmequellenkreislauf. Sie<br />
wird im wesentli<strong>ch</strong>en bestimmt dur<strong>ch</strong> die Geo-