Energie-effiziente lüftungstechnische Anlagen - Energie.ch
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Lüftungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Systeme<br />
In der Praxis setzen oft die Platzverhältnisse klare<br />
Grenzen. Die realen räumli<strong>ch</strong>en Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />
führen dazu, dass der Verglei<strong>ch</strong> relativiert werden<br />
muss. Soll beispielsweise die Kreislaufvariante<br />
mit der Rotorvariante vergli<strong>ch</strong>en werden, so muss<br />
zuerst gefragt werden, bei wel<strong>ch</strong>en Anströmges<strong>ch</strong>windigkeiten<br />
der Betrieb erfolgt. In einem Lüftungsgerät<br />
liegt die Anströmges<strong>ch</strong>windigkeit für<br />
den Rotor ca. 1,5- bis 1,7mal höher als bei einem<br />
Glykolwärmetaus<strong>ch</strong>er, wo der zur Verfügung stehende<br />
Platz besser ausgenutzt wird. Diese Ges<strong>ch</strong>windigkeitserhöhung<br />
bewirkt eine platzbedingte<br />
Minderleistung des Rotors um 5 bis 10%.<br />
Sol<strong>ch</strong>e, im Routine-Planungsbetrieb ni<strong>ch</strong>t sofort<br />
erkennbaren Zusammenhänge, lassen es dringend<br />
ratsam ers<strong>ch</strong>einen, jeweils konkrete Varianten<br />
offerieren zu lassen.<br />
Bei kleinen <strong>Anlagen</strong> bietet si<strong>ch</strong> aus wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Gründen praktis<strong>ch</strong> nur der Plattenwärmetaus<strong>ch</strong>er<br />
an. Aber au<strong>ch</strong> über diese Komponente fehlen<br />
bis heute zufriedenstellende Planungsunterlagen.<br />
Vor allem müsste über Einfriervorgänge und<br />
die entspre<strong>ch</strong>enden Gegenmassnahmen dur<strong>ch</strong><br />
die Hersteller no<strong>ch</strong> Genaueres publiziert werden<br />
[4.2].<br />
Im praktis<strong>ch</strong>en Planungsbetrieb geht der HLK-Ingenieur<br />
in der Regel s<strong>ch</strong>rittweise vor. Als hilfrei<strong>ch</strong>es<br />
Instrument erweist si<strong>ch</strong> für die ersten Systemstudien<br />
die Temperatur-Summenhäufigkeitskurve<br />
des vorgesehenen Einsatzortes (siehe Figur<br />
4.4). Wenn Be- und Entfeu<strong>ch</strong>tungsvorgänge mitspielen,<br />
eignet si<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> die Summenhäufigkeitskurve<br />
für die absolute Feu<strong>ch</strong>te, die aus dem<br />
wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>en Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en Temperatur<br />
und Feu<strong>ch</strong>te hervorgeht. Im Gegensatz zur<br />
Anwendung der Enthalpie-Summenhäufigkeitskurve<br />
können damit die Vorgänge bei Temperaturund<br />
bei Feu<strong>ch</strong>te-Zustandsänderungen getrennt<br />
dargestellt und beurteilt werden. Angaben zu den<br />
Meteodaten für vers<strong>ch</strong>iedene Orte in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
finden si<strong>ch</strong> in [4.14].<br />
54<br />
RAVEL<br />
Figur 4.4<br />
Beispiel für die Auslegung eines WRG-Systems<br />
mit Temperatur- und Feu<strong>ch</strong>tesummenhäufigkeitskurven<br />
Im Fall 2 des Beispiels von Figur 4.4 (Zieltemperatur<br />
12 °C) genügt eine WRG mit 50% genausogut<br />
(oder sogar lei<strong>ch</strong>t besser) als eine WRG mit 75% im<br />
Fall 1, wo die Luft auf eine Zieltemperatur von 20 °C<br />
erwärmt werden muss.<br />
Die Wirkungsgrade der Komponenten können in<br />
diesem Stadium mit genügender Genauigkeit als<br />
S<strong>ch</strong>ätzungen eingesetzt werden. Ni<strong>ch</strong>t selten führt<br />
diese Projektierungsarbeit zu einer Überarbeitung<br />
des Gesamtsystems und damit zur Verbesserung<br />
der Randbedingungen für die WRG – unter Umständen<br />
mit Auswirkungen bis hin zum ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>en<br />
Entwurf.