25.03.2019 Aufrufe

Routenführer der Herzroute 2019

Die Schweiz entdecken per E-Bike. Die Veloland-Route 99 führt vom Bodensee zum Genfersee in 13 Tageseteappen quer durch die ganze Schweiz. Eine wunderbare Route abseits vom Verkehr durch die schönsten Regionen der Schweiz. Radwandern für Geniesser.

Die Schweiz entdecken per E-Bike. Die Veloland-Route 99 führt vom Bodensee zum Genfersee in 13 Tageseteappen quer durch die ganze Schweiz. Eine wunderbare Route abseits vom Verkehr durch die schönsten Regionen der Schweiz. Radwandern für Geniesser.

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63<br />

Grüezi Romandie!<br />

Irgendwo hinter dem nächsten Busch muss sie sein, die Sprachgrenze. Noch deutet<br />

nichts darauf hin. Die Brise lüftet unauffällig von links. Die Kette wie<strong>der</strong>holt leise ihr<br />

Mantra des reibenden Ritzels. Am Lenker tänzelt eine Schwebefliege. Kann sie mir<br />

sagen, ob man hier schon Französisch spricht?<br />

Es folgt eine weitere Abzweigung.<br />

Unauffällig blinzelt die<br />

weisse 99 auf blauem Grund.<br />

Doch da! Ein unscheinbarer Nebensatz:<br />

La Suisse à Vélo! La<br />

Route du Cœur! Wir sind da! Wir<br />

haben die Grenze überwunden!<br />

Unglaublich.<br />

Meine Mitreisenden scheinen<br />

befremdet ob so viel geografischen<br />

Scharfsinns. Welcher<br />

Busch war es genau, fragen sie<br />

schmunzelnd. Ich gestikuliere<br />

und versuche sie mental an die<br />

Stelle zurückzuführen, mer ke<br />

aber, dass für sie alle Büsche<br />

gleich aussahen, ob deutsch<br />

o<strong>der</strong> welsch. Ich gebe es auf.<br />

Wie kann man nur so etwas Bedeutendes<br />

wie die Sprachgrenze<br />

ignorieren? Noch dazu auf dem<br />

Velo, wo man alles doppelt, ja<br />

dreimal so gut wahrnimmt.<br />

Innerlich rezitiere ich schon<br />

erste Floskeln auf Französisch,<br />

um in <strong>der</strong> nächstenGartenwirtschaft stotterfrei ein Rivella bestellen zu können. Ist<br />

Rivella männlich o<strong>der</strong> weiblich? Ist es «la Rivella» o<strong>der</strong> «le Rivella»? Ich bin verunsichert.<br />

Ich könnte ein Mineralwasser nehmen. O<strong>der</strong> einen Apfelsaft. Sicher bin ich mir<br />

eigentlich nur bei «une pression». Aber Bier zu <strong>der</strong> Tageszeit? Das ist gewagt. –Immer<br />

diese Probleme beim Eintritt in an<strong>der</strong>e Kulturen. Vielleicht hätten wir doch eine<br />

Etappe in <strong>der</strong> Deutschschweiz wählen sollen.<br />

Grüezi Romandie!<br />

Elle doit bien se cacher quelque part <strong>der</strong>rière le prochain buisson, la frontière linguistique.<br />

Rien ne le laisse présager pour l’instant. La brise souffle discrètement vers la<br />

gauche. La chaîne du vélo répète un doux mantra de pignon grippé. Une mouche vole<br />

au-dessus de mon guidon. Peut-elle me dire si on parle déjà français ici?<br />

Arrive un nouveau croisement. Le numéro<br />

99 blanc scintille discrètement<br />

sur son fond bleu. Là! Dessous! Quelques<br />

mots à moitié effacés: La Suisse<br />

à Vélo! La Route du Coeur! Nous<br />

avons franchi la frontière. Incroyable!<br />

Mes compagnons de voyage semblent<br />

surpris par tant de perspicacité<br />

géographique. Quel buisson était-ce<br />

exac tement, demandent-ils en souriant?<br />

Gesticulant, j’essaye de les ramener<br />

mentalement à l’endroit, mais<br />

remarque vite que, pour eux, tous les<br />

buissons se ressemblent, qu’ils soient<br />

suisses-allemands ou romands.<br />

J’abandonne. Comment peut-on ignorer<br />

quelque chose d’aussi crucial que la<br />

frontière linguistique? Qui plus est à<br />

vélo, où les sens sont deux, voire trois<br />

fois plus aiguisés.<br />

Déjà, je récite en moi-même les<br />

premiè res formules de politesse en<br />

français, pour pouvoir comman<strong>der</strong><br />

sans bégayer un rivella dans le prochain<br />

restaurant. D’ailleurs, dit-on<br />

«du» ou «de la» rivella? Je doute. Je pourrais plutôt comman<strong>der</strong> une eau minérale. Ou<br />

un jus de pommes. En fait, je ne suis sûr plus que d’une chose: «une pression!»… mais<br />

une bière à cette heure de la journée? C’est tout de même osé. La rencontre d’une autre<br />

culture amène toujours les mêmes difficultés. Peut-être aurions-nous dû finalement<br />

plutôt choisir une étape en Suisse allemande.<br />

Die <strong>Herzroute</strong> überquert die<br />

Sprachgrenze gleich mehrmals.<br />

Von Osten her kommend trifft man<br />

zum ersten Mal am Schiffenensee<br />

auf eine französischsprachige<br />

Gemeinde (Barberêche), verlässt in<br />

Gurmels aber schon wie<strong>der</strong> den<br />

französischen Sprachraum. Das<br />

gleiche passiert wenige Kilometer<br />

später erneut in Cressier FR und<br />

Münchenwiler BE. Erst in Faoug VD<br />

ist <strong>der</strong> Fall klar: Man ist und bleibt in<br />

<strong>der</strong> Romandie.<br />

La Route du Coeur traverse la<br />

frontière linguistique à plusieurs<br />

reprises. En venant de l’est, une<br />

première commune francophone<br />

est rencontrée à la hauteur du lac de<br />

Schiffenen (Barberêche), mais<br />

l’espace linguistique romand est<br />

délaissé sitôt arrivé à Gurmels. Le<br />

même phénomène se passe à<br />

nouveau quelques kilomètres plus<br />

loin, entre Cressier FR et<br />

Münchenwiler BE. Ce n’est qu’à<br />

Faoug VD que les choses sont<br />

claires: nous sommes en Suisse<br />

romande et y restons.

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