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2. Natur und Landschaft 2.1 Naturräumliche ... - Stadt Schriesheim

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Umweltbericht - <strong>Stadt</strong> <strong>Schriesheim</strong><br />

• Sturmschäden<br />

104<br />

<strong>2.</strong> NATUR UND LANDSCHAFT<br />

Die Orkane „Vivian“ <strong>und</strong> „Wiebke“ haben 1990 erhebliche Schäden angerichtet.<br />

Ca. 40.000 bis 50.000 Fm Holz mussten ausgeräumt werden. Mitte 1992 waren<br />

diese Schäden aufgearbeitet (mündl. Auskunft: Herr Jakob). Das Überangebot<br />

durch Sturmholz hatte jedoch - neben globalen Aspekten - ein Zusammenbrechen<br />

des Holzmarktes zur Folge. Die dadurch ausgelösten finanziellen Einbußen<br />

halten bis heute an.<br />

Der Orkan „Lothar“ 1999 hatte im <strong>Schriesheim</strong>er <strong>Stadt</strong>wald keine nennenswerten<br />

sichtbaren Folgen.<br />

• Schädlingsbefall<br />

Durchschnittlich wurden bisher ca. 10 bis 20 Bäume pro Jahr im <strong>Schriesheim</strong>er<br />

Wald durch Schadinsekten unbrauchbar gemacht.<br />

Borkenkäfer weisen nach den Sturmschäden vor einigen Jahren in Baden-<br />

Württemberg immer noch eine sehr hohe Populationsdichte auf. Sie steigert sich<br />

nach Trockenperioden im Frühjahr noch (2003, 2004). Normalerweise wehrt der<br />

Baum diese durch vermehrte Harzbildung ab. Aufgestellte Pheromonfallen dienen<br />

zur Überwachung der Menge der auftretenden Schädlinge (Befallsdruck)<br />

(Angaben von Herrn Jakob). Buchdrucker (Ips typograhus) <strong>und</strong> Kupferstecher<br />

(Pityogenes chalcographus) befallen überwiegend jüngere Fichten oder die obere<br />

Krone älterer Fichten. Befallene Bäume werden geschlagen <strong>und</strong> verbrannt.<br />

1996 traten Schwammspinner (Lymanthria dispar L.) als Plage auf. Die Raupen<br />

des Falters fressen junge Blätter auf. Starker Befall insbesondere am Branich<br />

machte eine Bekämpfung mit Bacillus thuringiensis nötig, der gezielt <strong>und</strong> effektiv<br />

durch Hubschrauber ausgebracht wurde.<br />

Schäden an Buchen können durch Blattfraß des Buchenspringrüsslers (Rynchaenus<br />

fagi) verursacht werden. An Eichen treten in meist geringem Ausmaß<br />

Schwammspinner, Eichenwickler <strong>und</strong> Frostspanner auf, der Eichenprachtkäfer<br />

(Agrilus biguttatus) führt zum Absterben.<br />

Schäden an Nadelbäumen (Lärchen, Kiefern, Tannen) können Bock-, Pracht-<br />

<strong>und</strong> Rüsselkäfer verursachen. Die Tannentrieblaus (Dreyfusia sp.) hat im Vergleich<br />

zum Vorjahr zugenommen. Sie schädigt v.a. Jungwuchs, der plötzlich freigelegt<br />

wird. An der Douglasie führte in Baden-Württemberg aufgr<strong>und</strong> der günstigen<br />

Infektionsbedingungen der Vorjahre die Rußige Douglasienschütte (Phaeocryptopus<br />

gaeumanni), ein Pilz, zu stärkeren Schäden als in den Vorjahren<br />

(FORSTLICHE VERSUCHS- UND FORSCHUNGSANSTALT BADEN-<br />

WÜRTTEMBERG 2003).<br />

An Kiefern in der Rheinebene ist vermehrter Mistelbefall (Viscum album) festzustellen.<br />

Dieser Halbparasit entzieht dem Baum Wasser <strong>und</strong> Nährsalze. Laubbäume<br />

in der Oberrheinebene sind weiter durch Wurzelfraß der Engerlinge des<br />

stark vertretenen Waldmaikäfers (Melolontha hippocastani) gefährdet

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